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0486 - Zwischen Weltraum und Untergrund

Titel: 0486 - Zwischen Weltraum und Untergrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Protoplasmamasse.
    Einer der Wachroboter trat an den Behälter heran und richtete die Waffe auf Ovarons Pseudokörper. Mit einer blitzschnellen Bewegung fuhr Tolot herum und traf den Roboter mit einem seiner Handlungsarme gegen die Brust. Die sechs Zentner schwere Kampfmaschine wurde zurückgeworfen und prallte gegen die Seitenwand der Spezialkabine. Die anderen Roboter verhielten sich ruhig.
    Takvorian schaute den angriffslustigen Roboter verwirrt an.
    „Was bedeutet das?"
    „Wahrscheinlich hat ihn jemand falsch programmiert", vermutete Tolot. „Jemand, der des Wartens überdrüssig ist.
    Behalten Sie den Roboter im Auge."
    Inzwischen hatte sich der Roboter wieder aufgerichtet.
    Takvorian verlangsamte die Bewegungen des Automaten und betätigte die Alarmanlage. Auf dem Bildschirm über dem Interkomanschluß erschien Dantons Gesicht.
    „Was ist passiert?" erkundigte sich Rhodans Sohn.
    „Ovarons Pseudokörper pulsiert sehr heftig", berichtete Takvorian. „Einer der Roboter hat verrückt gespielt."
    „Ich komme sofort!" Das Bild erlosch. Fast gleichzeitig begannen die Alarmanlagen der MARCO POLO zu schrillen.
    Die Tür zur Spezialkabine wurde aufgestoßen. Zwanzig mit Kombiladern bewaffnete Raumfahrer stürmten herein und nahmen an den Wänden Aufstellung. Ihre Waffen hielten sie schußbereit.
    Der falsch programmierte Roboter wurde kurzgeschlossen und hinausgebracht.
    Tolot nahm kaum Notiz von den Ereignissen in seiner unmittelbaren Nähe. Er stand vor dem Behälter und beobachtete den Pseudokörper des Cappins. Die unförmige Gewebemasse pulsierte jetzt so heftig, daß sie sich bis über den Behälterrand hinaus schob.
    „Ob er uns etwas mitteilen will?" flüsterte Takvorian angespannt.
    „Nein!" dröhnte Tolots Stimme. „Die Impulse kommen zu unregelmäßig."
    Danton kam herein. Fast gleichzeitig materialisierten Ras Tschubai und Gucky innerhalb der Spezialkabine.
    „Kommt der Chef zurück?" piepste Gucky aufgeregt. „Was ist los, Icho? Wenn du schon stundenlang hier herumhockst, solltest du auch informiert sein, was geschieht!"
    Tolots Ruhe blieb unerschütterlich. Sein breiter Körper versperrte den Raumfahrern an der Rückwand den Blick auf den Behälter.
    „Er verändert sich!" rief Tolot. „Ovaron scheint zurückzukommen.
    Der Pseudokörper nahm eine dunklere Farbe an. Die Pulsation ließ nach. Der Gewebeklumpen schien zu erstarren.
    Dann lag plötzlich Ovaron vor den Beobachtern.
    Stille trat ein.
    Ovaron blinzelte gegen das helle Licht, atmete tief und richtete sich dann auf. Er lächelte. Seine Erleichterung war unverkennbar.
    Er ging auf Danton zu und streckte die Hand aus. Danton ergriff sie zögernd.
    Ovaron blickte sich um. Er las die Feindschaft in den Blicken der Raumfahrer.
    ."Was... was ist geschehen?" fragte er bestürzt.
    „Die Besatzungsmitglieder machen sich Sorgen wegen Rhodans und Atlans langer Abwesenheit."
    Der Ganjo nickte verständnisvoll. Er kletterte auf den verlassenen Behälter und winkte.
    „Rhodan und Atlan sind in Sicherheit. Ich werde jetzt einen ausführlichen Bericht geben. In einiger Zeit wird Florymonth hier an Bord auftauchen und uns zusammen mit den Sammlern zum Mittelpunkt der TerroschRotwolke führen. Von dort aus werden wir uns an Bord der MARCO POLO durch einen Giganttransmitter in die Kleingalaxis Morschaztas abstrahlen lassen, wohin sich mein Volk vor zweihunderttausend Jahren zurückgezogen hat."
    Niemand antwortete. Ovaron erkannte voller Unbehagen, daß die Feindseligkeit nicht aus den Gesichtern wich.
    Und dann sagte eine Stimme, in der unterdrückter Zorn mitschwang: „Passen Sie auf, Danton! Er will sich die MARCO POLO aneignen!"
     
    *
     
    Ovaron hatte seinen Bericht beendet. Trotz des Zellaktivators machte er einen erschöpften Eindruck.
    Roi Danton hatte dafür gesorgt, daß alle Besatzungsmitglieder den Bericht des Ganjos hören konnten und Ovaron in ein Mikrophon des Interkoms sprechen lassen.
    Danton hoffte, daß er durch diesen Schachzug für eine Entspannung an Bord sorgen konnte. Die Tatsache, daß Ovaron allein zurückgekommen war, hatte die Raumfahrer noch mißtrauischer gemacht.
    Ovaron befand sich in der Zentrale. Er mußte unzählige Fragen der Offiziere und Mutanten beantworten.
    Alles, was der Cappin berichtete, klang logisch und wahrheitsgetreu.
    Trotzdem mußte auch Danton gegen den immer stärker werdenden Verdacht ankämpfen, daß Ovaron Rhodan verraten hatte und nun im Begriff war, die MARCO POLO für seine Zwecke zu

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