0486 - Zwischen Weltraum und Untergrund
völlig gewichen, aber Danton erkannte bereits die Entschlossenheit der Männer, nach dieser langen Wartezeit endlich aktiv zu werden.
„Wir werden mit den Sammlern fliegen", entschied Roi Danton.
„Schon deshalb, weil wir offenbar keine andere Wahl haben."
„Wir müssen uns auf sein Wort verlassen", sagte Manis und blickte Ovaron finster an. „Auf jeden Fall sollten wir alle Vorsichtsmaßnahmen treffen."
Danton gestattete sich ein Lächeln. Im Grunde genommen war das Mißtrauen einiger Offiziere absurd. Wenn Ovaron wirklich einen Anschlag auf die MARCO POLO plante, würde er ebenso unter den Folgen zu leiden haben wie alle anderen Besatzungsmitglieder. Schließlich hielt der Cappin sich an Bord des Trägerschiffs auf.
Solange Ovaron hier war, erhöhte sich die Sicherheit der Besatzung.
Eine knappe Stunde später setzten sich die Sammler in Bewegung. Ihr Ziel war zweifellos das Zentrum der Terrosch-Rotwolke, wo die geheimnisvolle Transmitterstation der Ganjasen stand. Eingehüllt in ein Kraftfeld aus Sextadimenergie, brauchten die Sammler die Energienebel der Rotwolke nicht zu fürchten.
Und die MARCO POLO flog inmitten der Sammler.
*
Während des Flugs ins Zentrum der Terrosch-Rotwolke fragte sich Major Kusumi ein paarmal, ob er träumte oder den Verstand verloren hatte. Der Chef der Ortungszentrale konnte die Werte, die die von ihm kontrollierten Geräte anzeigten, nicht mehr verstehen. Die Energieentfaltung im Innern der Terrosch-Rotwolke grenzte ans Wunderbare. Für Kusumi war es unvorstellbar, daß die alten Ganjasen solche Entwicklungen kontrolliert hatten.
Schweigend beobachteten der Major und seine Mitarbeiter Bildschirme und Meßinstrumente. Alle ermittelten Werte wurden in die Computer gegeben. Aber auch die Angaben, die Kusumi von den Positroniken erhielt, gab er nur zögernd an die Hauptzentrale weiter. Die Daten waren zu phantastisch.
In der Zentrale nahm man die von Kusumis Mannschaft übermittelten Werte voller Skepsis entgegen.
„Hat Florymonth an Ihren empfindlichen Geräten herumgespielt?" erkundigte sich Senco Ahrat, als er die ersten Informationen von Kusumixentgegennahm.
Kusumi war gereizt.
„Sie können sich gern von der Richtigkeit der Auswertung überzeugen", bot er Ahrat an.
Der Emotionaut zeigte seine Zähne.
„Nur nicht aufregen! Wir glauben Ihnen ja."
„Sie können sich ausrechnen, was mit uns geschieht, wenn das Sextadimkraftfeld der Sammler zusammenbrechen sollte. Die MARCO POLO würde zerplatzen wie eine Seifenblase."
Ahrat schüttelte den Kopf. Sein Bild erlosch. Leutnant Sverigson, ein Strukturphysiker aus Kusumis Mannschaft, beugte sich zu dem Major hinüber.
„Die Impulsorter sind durchgeschlagen, Sir. Die Belastung war zu stark."
Kusumi nagte an seiner Unterlippe. Alle Instrumente in der Ortungszentrale waren auf Maximalleistung eingestellt. Jetzt zeigte sich, daß das nicht genügte.
„Es ist sinnlos, sie jetzt zu reparieren", meinte Kusumi. „Wir warten, bis wir hier heraus sind."
Er blickte die Reihe seiner Mitarbeiter entlang, die nebeneinander vor den Instrumenten saßen. Die Sitzreihe beschrieb einen Halbkreis auf der einen Seite der Ortungszentrale. Zwei Männer saßen erhöht. Auf der anderen Seite des großen Raumes waren Datenspeicher und Aggregate untergebracht.
Die Gesichter der Männer wirkten konzentriert.
Kusumi lehnte sich zurück. Er war nervös. Nachdem sie drei Wochen gewartet hätten, trieben die Ereignisse jetzt einem Höhepunkt entgegen. Kusumi fragte sich, ob alles stimmte, was Ovaron über Morschaztas berichtet hatte.
Eine Kleingalaxis im Hyperraum!
Unvorstellbar!
Und doch schien es der Wahrheit zu entsprechen.
Die MARCO POLO war dorthin unterwegs. Was ihr auf dieser Reise alles passieren konnte, deuteten die Zahlen an, die die Meßgeräte in diesem Augenblick lieferten.
Wie Ovaron vorhergesagt hatte, tauchte einige Zeit später auf den Bildschirmen die halbkugelförmige Schaltstation auf, die im Zentrum der Terrosch-Rotwolke schwebte. In ihrer Nähe befand sich ein gigantischer Pedopeiler.
Kusumi ließ die Anlage filmen und schickte ein paar Sonden aus, damit sie exakte Daten sammelten. Er bezweifelte jedoch insgeheim, daß er Erfolg haben würde. Immerhin waren die Schaltstation und der Pedopeiler reale Dinge in einer phantastischen Umwelt.
Schräg über der Schaltstation und dem Pedopeiler befand sich die achtzehn Kilometer durchmessende Ringöffnung des Giganttransmitters.
Kusumi ächzte leise, als er
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