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0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dann blieb er neben dem Fenster stehen und wartete, bis sein Kumpan neben mir Platz genommen hatte. Jetzt schwang er sich auf den Sitz hinter das Steuer und ließ den Motor an.
    Ein kurzer Blick genügte. Der Kleine neben mir hielt die Waffe genau auf meinen Magen gezielt. Er hatte noch immer kein Wort gesprochen und blickte geradeaus. Trotzdem war ich sicher, daß er mich keine Sekunde unbeobachtet ließ.
    »Taubstumm?« fragte ich teilnehmend. Er zuckte nur kurz die Achseln.
    Doch der Vordermann schnaufte auf und brummte: »Ich würde Louis nicht so viel ärgern, er hat das nicht gern.« Er merkte, daß er einen Fehler gemacht hatte, als er den Namen des Komplicen aussprach und verstummte. Louis zischte wütend durch die Zähne.
    »Aber Errol«, bluffte ich. »Du mußt doch nicht glauben, daß wir euch nicht schon längst kennen.«
    Er bremste scharf und riß das Steuer nach rechts. Sein Gesicht war wutverzerrt, als er sich umdrehte. Blitzschnell hatte er seine Kanone gezogen und hielt mir das Ding drohend unter die Nase.
    »Was wißt ihr verdammten Schnüffler?«’
    Ich hatte das sichere Gefühl, daß ihm ein gehöriger Schreck in den Gliedern saß. Der Bluff hatte sich als Wahrheit erwiesen, ich hatte tatsächlich Errol Lyman vor mir.
    »Stopp!« sagte Louis plötzlich und schwenkte den Lauf seiner Waffe.
    »Das ist meine Sache«, knurrte Errol gereizt, doch im selben Augenblick schlug ihm Louis mit der Pistole die Waffe aus der Hand. Noch war die Waffe nicht auf den Boden gefallen, als ich mit einem Handkantenschlag den neben mir sitzenden Gangster von seinem Ballast befreite. Bevor ich noch daran denken konnte, meinen Smith and Wesson zu ziehen, hatte ich die aus kurzer Entfernung abgefeuerte Faust von Louis im Magen. Für eine Zehntelsekunde rang ich nach Luft, doch da der Schlag ohne genügend Schwung geführt worden war, wirkte er nur halb. Augenblicklich setzte Louis nach, indem er sich halb erhob. Seine Faust schoß auf mich zu. Im letzten Augenblick konnte ich ausweichen.
    Krachend rammte er mit der bloßen Faust die Seitenscheibe. Durch die Wucht sprang das schlecht schließende Schloß auf. Ich ließ mich rückwärts fallen und rollte wie ein reifer Apfel aus dem Auto. Gleichzeitig wurde krachend ein Gang eingeworfen und mit offener Tür zog der Ford an. Mit laut aufheulendem Motor schoß der Wagen vorwärts, reihte sich rücksichtslos links ein und wurde von anderen Autos verdeckt.
    Ein Taxi hielt dicht neben mir, während ich mich aufrappelte und den Staub abklopfte. »Sind Sie gestolpert?« fragte mich der Driver fürsorglich.
    »Nein, so gehe ich immer über die Straße«, knurrte ich und bestieg seinen Wagen. »Fahren Sie mich zu Millers Drugstore, Neck Street!« sagte ich und lehnte mich zurück. Es hätte keinen Sinn gehabt, die Gangster jetzt zu verfolgen. Den Ford würden wir bestimmt irgendwo auffinden, um dann festzustellen, daß er von einem Schrottplatz geklaut worden war. Ich stieg, äußerlich wieder ruhig, vor dem Drugstore aus, wo der Jaguar noc.h parkte, betrat ein zweites Mal den Laden und setzte mich auf denselben Barhocker. In der Eile des Aufbruchs vorhin hatte ich vergessen, eine Tasse Kaffee zu trinken.
    Das holte ich jetzt nach.
    ***
    Die zweite Überraschung an diesem Nachmittag erlebte ich, als ich den Jaguar besteigen wollte, der noch brav an derselben Stelle parkte. Schräg durch die Scheibe blickend, sah ich ein rotes Stück Papier, das knapp über den Schlitz zwischen Motorhaube und vorderem Kotflügel ragte.
    Ich ging langsam um den Wagen, äugte mißtrauisch ynter die Karosserie und zog dann in Zeitlupentempo am Griff für die Haubenverriegelung. Keine Bombe ging hoch. Beruhigt klappte ich den Deckel auf. In zwei Minuten hatte ich festgestellt, daß keine Höllenmaschine angebracht war, klappte die Haube wieder zu und entrollte den Zettel. Er war Teil einer Kosmetikverpackung, roch nach teurem Parfüm und war mit einem Augenbrauenstift bemalt.
    »Muß Sie unbedingt sprechen, acht Uhr Wollman Memorial, Jane«, stand da. Ich war wirklich verblüfft. Jane mußte das Mädchen sein, das mir vorhin über den Weg lief. Aber wie kam sie zu dem Platz hier? Hatte sie zu den Gangstern gehört, oder war sie mir ebenfalls unbemerkt gefolgt?
    Kaum war ich in meinem Büro, platzte Phil herein. Er besah mißbilligend meinen ramponierten Anzug und knallte ein paar Fotos auf den Tisch. Ich warf einen Blick darauf und erkannte sofort die beiden Killer, die mich entführen

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