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0487 - Ich, der Ganjo

Titel: 0487 - Ich, der Ganjo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aber Sie werden in diesem Zustand niemals hinkommen."
    Ich lache auf. Ich weiß nicht. woher ich die Kraft nehme, aber ich taumele aus dem Raum. Als ich draußen auf dem Gang stehe, wird mir klar, was ich tun muß, wenn ich meinen Plan noch verwirklichen will.
    Zwischen mir und meinem Ziel liegen sieben Etagen. Überall wimmelt es von Ganjopriestern, die mich erschießen werden, sobald sie mich erkennen.
    Und ich bin verletzt. Schwer verletzt.
    Ich taumele durch den Gang.
     
    8. Der Ganjo
     
    Die Röhre wurde dunkel. Ich konnte Terton nicht mehr sehen.
    Das bedeutete, daß er den letzten Kontakt zu mir abgebrochen hatte. Ich überlegte.
    Dann faßte ich einen Entschluß. Ich versuchte, eine Pedotransferierung in Rhodans Körper durchzuführen.
    Es gelang!
    Der Terraner schien nicht überrascht zu sein. Ebenso wie ich war er in einer dunklen Röhre gefangen. Aber er wußte nicht, wer für unsere Schwierigkeiten verantwortlich war. Ich erklärte ihm alles. Er verstand es nicht. Das konnte auch niemand von ihm verlangen. Terton war unbegreiflich.
    „Was haben Sie jetzt vor?" fragten Rhodans Gedanken. „Ihr Pseudokörper liegt in der anderen Röhre. Ich kann Ihnen nicht helfen, weil ich ebenfalls gefangen bin. Sie können auch nicht in den Körper eines Lebewesens an der Oberfläche von Sikohat springen, denn zwischen uns und der Oberfläche liegen bestimmt ein paar Schutzschirme."
    „Ich dachte, Sie hätten eine Idee!"
    Ich wunderte mich, daß er auch jetzt nicht sehr beunruhigt war.
    Er begriff nicht, wie ernst die Situation für uns war. Insgeheim glaubte er sogar, daß die Urmutter eingreifen würde.
    Ich mußte ihm alle Illusionen rauben, denn nur dann würde er seinen geschulten Verstand völlig aktivieren.
    Während er nachdachte, versuchte ich eine Pedotransferierung an die Oberfläche durchzuführen. Es geschah, wie Rhodan prophezeit hatte. Ich kam nicht durch. Halb betäubt kehrte ich in meinen eigenen Körper zurück und wechselte nach einer Erholungspause wieder zu Rhodan hinüber.
    Ich berichtete ihm von meinem Mißerfolg.
    „Es sieht wirklich schlecht für uns aus", gab er zu. „Sie müssen versuchen, noch einmal mit diesem Terton in Verbindung zu treten."
    „Und wie soll ich das tun? Keiner von uns kann sich bewegen.
    Wir können nicht einmal Klopfzeichen geben."
    „Die Urmutter wird eingreifen!" Diesmal war er jedoch nicht mehr so überzeugt davon.
    Ich erklärte ihm die Gründe, die gegen seine Vermutung sprachen.
    „Das bedeutet, daß wir nichts tun können", dachte er. Da war immer noch keine Spur von Resignation in seinen Gedanken.
    Sein Selbstbewußtsein war unerschütterlich.
    „Hören Sie auf, mich zu loben", dachte er. „Sonst werde ich noch eitel."
    „Sie haben einen komischen Sinn für Humor", beklagte ich mich. „Doch dafür haben wir jetzt keine Zeit."
    „Zum Teufel mit Ihnen!" dachte er unbeeindruckt. „Wenn Ihnen meine Gedanken nicht gefallen, verschwinden Sie in Ihren Körper. Aber Sie würden sich dort sicher sehr einsam fühlen."
    Er hatte recht. Zusammen konnten wir die Gefangenschaft leichter ertragen. Ich überlegte, wer von uns beiden zuerst den Verstand verlieren würde. Wer würde ein paar Stunden länger überleben?
    Rhodan wurde wütend.
    „Sie lehnen es ab, meine Witze mitzudenken, und produzieren schwarzen Humor!"
    „Das ist mein Ernst."
    „Ach so!" Seine Gedankenimpulse vermittelten mir Erheiterung.
    Welche verrückten Sachen würden wir in den nächsten Stunden noch denken? Es war alles, was wir jetzt noch tun konnten.
    „Warum", dachte Rhodan nach einiger Zeit, „versuchen Sie nicht einmal in Terton zu transferieren?"
    Mein Bewußtsein erstarrte.
    „Das ist unmöglich!"
    „Und warum?"
    Ich erklärte: „Terton ist kein Lebewesen. Er ist eine Fiktion.
    Meine Negative Summe, die durch die Kraft der Urmutter substantiell geworden ist."
    Er antwortete nicht. Seiner Ansicht nach mußte ich es zumindest versuchen. Es hätte schließlich nichts ausgemacht.
    Verschlechtern konnte sich unsere Situation auf keinen Fall. Aber ich scheute davor zurück. Schlimmer: Schon der Gedanke, daß es gelingen könnte, machte mir zu schaffen. Ich hatte Angst.
    Rhodan spürte das.
    „Wovor fürchten Sie sich?"
    „Ich nehme nicht gern Beziehungen zu meiner schwarzen Seele auf. Ich will nicht den Schrecknissen meines Unterbewußtseins gegenüberstehen. Abgesehen davon, daß ich es sowieso für unmöglich halte, in Terton einzudringen."
    Rhodan schwieg. Er ließ mich allein mit

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