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0487 - Ich, der Ganjo

Titel: 0487 - Ich, der Ganjo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach Macht verzehrt ihn. Hat ihn die takerische Zivilisation einmal so enttäuscht oder gequält, daß er sich jetzt an ihr rächen will?
    Warum gibt er sich nicht damit zufrieden, Priester auf dem ARRIVANUM zu sein?
    „Sie brauchen nicht darüber nachzudenken", sagte Guvalasch.
    „Ich komme in wenigen Augenblicken zurück und sage Ihnen, was Sie tun müssen. Jetzt muß ich die Vorbereitungen treffen."
    Er geht hinaus, ohne sich umzublicken, überzeugt davon, daß ich ihm weiter gehorchen werde.
    Meine Seele denkt an das Wesen, das ich verkörpere: an den richtigen Ganjo.
    Was habe ich mit ihm gemeinsam?
    Wahrscheinlich sieht er in mir einen Feind, den er erbarmungslos bekämpfen muß. Ich zerstöre alles, wofür er gelebt hat. Ich nehme seinem Volk die Freiheit, indem mein Körper ein paar Verräter unterstützt.
    Guvalasch kommt wenige Augenblicke später zurück. Er ist wütend. Etwas muß schiefgegangen sein.
    „Zu spät!" knurrt er. „Die Urmutter hat einen in ganz Morschaztas hörbaren Befehl abgestrahlt, daß die Terraner oder ihre Schiffe nicht mehr angegriffen werden dürfen. Damit hat sie sich zum erstenmal gegen uns gestellt."
    „Werden Sie jetzt aufgeben?"
    Der Alte sieht mich an. Seine Augen werden schmal.
    „Noch kontrolliert Ovaron die Urmutter nicht völlig. Wir müssen verhindern, daß er nach Sikohat gelangt. Noch befehligen wir die Freiwilligenarmee der Ganjopriester und die Roboter im Regierungsgebäude."
    Die anderen Pedolotsen kommen herein. Sie sind sehr aufgeregt. Angst zeigt sich in ihren Gesichtern. Wenn Guvalasch nicht wäre, würden sie jetzt aufgeben.
    Einer der Pedolotsen sagt: „Sie werden uns jetzt angreifen."
    Guvalasch fährt herum und bewegt sich auf den Ausgang zu.
    „Kommt!" befiehlt er. „Wir müssen alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen treffen."
    Mein Körper eilt ihm nach. Er ist bereit, irgendwelche Verzweiflungstaten zu unterstützen.
    Ich hole Guvalasch ein und greife nach seinem Arm.
    Kann ich irgend etwas tun? Eine Rede halten?"
    Er macht sich mit einer schroffen Bewegung los und lacht auf.
    „Halten Sie Ihren Mund - und warten Sie."
    Er hat bereits aufgehört, mich in seine Pläne einzubeziehen.
    Nachdem die Takerer mich aufgegeben haben, werde ich jetzt auch für die Pedolotsen nutzlos.
    Guvalasch sagt: „Du bist weniger als ein Nichts..."
    Mein Körper wird endgültig zu einem Traum. Er geht umher, beobachtet, hört, riecht, atmet. Er verändert das Gesicht, um Stimmungen anzudeuten. Er bewegt Arme und Hände, um Worte zu unterstreichen.
    So ist er unablässig bemüht, seine Pseudoexistenz zu rechtfertigen. Aber er spricht ins Leere. Niemand hört ihm zu.
    Natürlich verschwindet mein Körper nicht wirklich, aber er wird so bedeutungslos, daß ihn niemand mehr sieht. Niemand hört ihm zu. Niemand beachtet ihn.
    Mein Körper beginnt sich in seiner Not lächerlich zu verhalten.
    Er macht sinnlose Vorschläge. Stößt Verwünschungen aus. Die Hände spreizen sich und beweisen die Nervosität, die ihren Besitzer überfallen hat.
    Guvalasch hat plötzlich eine Waffe in der rechten Hand und richtet sie auf meinen Körper. Ich wußte überhaupt nicht, daß der Alte einen Strahler bei sich trägt.
    „Ruhe!" schreit er mich an. „Wenn Sie jetzt nicht still sind, lasse ich Sie hinauswerfen."
    Mein Körper erstarrt. Er bewegt sich nicht mehr. Ich sehe Guvalasch an, der seine Waffe langsam wieder sinken läßt.
    „Wir müssen jetzt schnelle Entscheidungen treffen", sagt Guvalasch, obwohl jeder weiß, daß nur er allein Befehle geben wird.
    „Alle loyalen Truppen wurden inzwischen alarmiert", fährt er fort. „Das Regierungsgebäude ist umstellt und liegt außerdem noch unter einem Schutzschirm. Da müssen unsere Gegner erst einmal durchkommen."
    Er rechnet also mit einem Angriff. Die Ganjatoren wollen wahrscheinlich an die Regierung zurückkehren.
    Mein Körper sinkt in einen breiten Sessel. Ich schweige. Mein Geist, der zunächst triumphierte, beginnt Mitleid mit diesem Körper zu haben.
     
    2. Der Ganjo
     
    Wir hatten die anderen zurückgelassen und bewegten uns mühsam durch einen halbzerstörten Kanal unter der Oberfläche von Cappinoscha. Tarino hatte die Führung übernommen, obwohl er sich hier sicher nicht besser auskannte als Rhodan oder ich.
    Ich hielt meine Waffe schußbereit. Im Niemandsland zwischen dem Reich der Farrogs und der Oberfläche hielten sich oft bewaffnete Verbrecher versteckt. Außerdem war es möglich, daß wir auf geflüchtete

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