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0487 - Im Tempel des Drachen

0487 - Im Tempel des Drachen

Titel: 0487 - Im Tempel des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehenbleiben. »Laßt uns gehen! Ich will endlich in den Tempel.«
    Das konnten wir verstehen. Der Weg war nicht weit, zudem sah er nicht so beschwerlich aus, da wir auf einer Höhe bleiben konnten und Steigungen somit wegfielen.
    Wir hatten das Kloster entdeckt. Ich war sicher, daß auch Shimada bald erscheinen würde.
    Er ließ uns in Ruhe.
    Nur die Vögel schwebten nach wie vor über unseren Köpfen. Sie zogen die Kreise wie Beobachter.
    Bei diesem Gedanken stutzte ich. War es möglich, daß sie unter Shimadas Kontrolle standen. Schon einmal hatte ich erlebt, daß der Dämon mit den tödlichen, blauen Augen Vögel als Kundschafter geschickt hatte. Das hier wirkte ähnlich.
    Ich sprach Yakup darauf an.
    Der Ninja lächelte knapp. »Das gleiche habe auch ich gedacht.«
    »Und was willst du tun?«
    Yakup holte einen Wurfstern hervor.
    »Damit hole ich einen vom Himmel.« Suko hatte seine Worte gehört, war stehengeblieben und drehte sich zu uns um.
    Er sah noch, wie Yakup weit ausholte und dabei überhaupt nicht zu zielen schien. Wer einen fliegenden Vogel mit einem Wurfstern erwischen wollte, mußte ein Meister seines Fachs sein.
    Raketenartig stieß der Wurfstern in die Höhe. Er drehte sich dann nach links weg, weil er angeschnitten worden war, bekam noch einen drall und schoß pfeilschnell auf das Ziel zu.
    Treffer!
    Der Vogel versuchte nicht einmal mehr zu flattern. Wie die Pranke einer Raubkatze hatte sich der Wurfstern in sein Körper gekrallt und stieß ihn dem Boden entgegen.
    Ein paarmal drehte er sich noch, dann klatschte er nicht weit entfernt von uns nieder.
    »Das war's«, sagte Yakup. Mit geschmeidigen Schritten lief er auf den Vogel zu und riß ihn hoch.
    Das Tier besaß die Größe eines Falken. »Es war Shimadas Werk!« schrie Yakup und schleuderte den Vogel gegen einen Felsen. Wir hörten das Klatschen und das Aufpuffen. Im nächsten Moment löste sich der Kadaver auf. Einige Rauchwolken stiegen an der Felswand hoch.
    »Noch einen Beweis?« fragte Yakup.
    »Nein.«
    »Dann weiter.«
    »Warum hast du es plötzlich so eilig?«
    Der blondhaarige Türke schaute in den Himmel. »Ich traue Shimada überhaupt nicht. Ich möchte wetten, daß er bereits darüber informiert ist, wo sich das Kloster befindet. Für ihn ein Leichtes, uns dort zu erwarten oder uns schon vorher Ärger zu machen.«
    Und der Ärger kam.
    Wir vernahmen die schrillen Schreie irgendwelcher Wesen, die wir noch nicht sahen, weil sie sich in irgendwelchen Hangschatten verborgen hielten.
    Dann aber kamen sie.
    Sie stürmten aus ihrer Deckung hervor wie eine Armee, und unsere Augen weiteten sich.
    Ich stieß Yakup an. »Verdammt noch mal, was sind das denn für Wesen? Los, sag was!«
    »Chokis!« flüsterte der Ninja.
    »Und?«
    »Man bezeichnet sie als Dämonen.«
    »Und ihre Köpfe? Wo sind die?«
    »Die brauchen sie nicht. Dafür sind wir da…«
    ***
    Ich strich über mein Haar. »Du machst keine Scherze, Yakup?«
    »Nein. Was du da siehst, sind kopflose Wesen. Sie werden uns töten, den Rest kannst du dir denken.«
    Ja, den dachte ich mir auch, aber ich hatte keine Lust, ohne Kopf herumzulaufen und konzentrierte mich auf die Horde, die ihr Versteck verlassen hatte.
    Sie waren nicht groß, besaßen Fellkörper, die dort aufhörten, wo bei einem Menschen der Hals beginnt. Ich zählte mindestens zwölf und entdeckte dort, wo sie hergekommen waren, einen blauen Schein.
    Da lauerte. Shimada.
    Er war mit seiner Festung weitergereist und hatte uns diese Bestien geschickt, um uns am Betreten des Tempels zu hindern.
    Die Chokis liefen auf stämmigen Beinen. Ihre Arme waren überlang, wie bei Gorillas. Sie berührten mit den Fäusten den Boden, stemmten sich so ab und konnten schneller laufen.
    »Welche Waffen nehmen wir?« fragte Yakup.
    Ich zog die Beretta.
    »Laß sie stecken, John.« Yakup ließ den Bogen über seine Schulter rutschen, legte einen Pfeil auf die Sehne. Einen zweiten und dritten hielt er bereits in der Hand.
    Die Chokis kamen in breiter Front. Es waren kleine Dämonen. Obwohl sie keine Köpfe besaßen, hörten wir ihre gellenden Schreie, die im nächsten Augenblick verstummten, als Yakup blitzschnell drei Pfeile abschoß und auch drei Körper traf.
    Auf einmal waren sie weg.
    Alle, nicht nur die drei, die der Türke erwischt hatte. Er ließ langsam seinen Bogen sinken.
    »Das war Shimada«, sagte Suko. »Er hat die Macht der Festung ausgespielt und uns eine Illusion vorgegaukelt.«
    Ich atmete auf. »Hauptsache, das Kloster

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