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0487 - Im Tempel des Drachen

0487 - Im Tempel des Drachen

Titel: 0487 - Im Tempel des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Trotz hoch. »Noch hast du sie nicht!«
    »Aber ich werde sie bekommen. Es ist nur mehr eine Sache von wenigen Sekunden. Mir gefällt es nicht, daß du vor dem Kasten hockst. Ich möchte, daß du verschwindest. Los, geh zurück!«
    Er unterstrich den Befehl durch eine knappe Bewegung seines rechten Arms. Die Schwertklinge fuhr noch näher gegen Yakups Hals, so daß sie jetzt die Haut berührte.
    Shimada brauchte sie nur mehr zu drehen, um den Ninja zu töten. Das Metall war nicht einmal kalt, es besaß eine ungewöhnliche Wärme, die jedoch auf dem Rücken des Türken eine Gänsehaut erzeugte.
    Shimada war tückisch und grausam. Yakup durfte sich keinen Fehler erlauben.
    »Du hast gewonnen«, erklärte er.
    »Ich gewinne immer, wenn ich will. Geh zurück, dann wird dir nichts passieren.«
    Yakup bewegte sich sehr vorsichtig.
    Auch als die Klinge von seinem Hals verschwand, traf er keinerlei Anstalten, sich hektischer zu bewegen. Er wußte genau, daß Shimada immer schneller war, so gewandt er sich auch bewegen mochte.
    Die Klingenspitze verfolgte die Bewegungen des Türken genau. Auch als Yakup sich über den Boden rollte, schwebte das Schwert stets sehr dicht über ihm.
    Dann erklang der Befehl.
    »Halt! Bleib so liegen!«
    Es war die ideale Position. Yakup lag auf dem Bauch. Wenn er kämpfen wollte, mußte er sich auf die Beine schwingen, das kostete ihn Zeit, in der Shimada ihn umbringen konnte.
    »Breite Arme und Beine aus!« befahl der Dämon.
    Yakup gehorchte. Er sah Shimada nicht, hörte nur, wie dieser ihn umkreiste und ihn auch mit der Waffenspitze berührte, die wie ein scharfes Rasiermesser durch seine Kleidung am Rücken fuhr und den Stoff aufschlitzte.
    »Ich könnte zustechen!« sagte Shimada flüsternd. »Aber ich werde es nicht tun. Noch nicht…«
    Yakup schmeckte den Staub auf seinen Lippen. Er drang in seine Nasenlöcher und klebte auf der schweißfeuchten Haut. Um sprechen zu können, mußte der Türke den Kopf ein wenig drehen.
    »Nimm sie endlich!« keuchte er, »und verschwinde.«
    »Du hast das Richtige gesagt. Ich werde sie nehmen und sie an dir ausprobieren!«
    Yakup vernahm nach den Worten die schleichenden Schritte des Dämons, als er zu dem Kasten ging.
    Der Ninja hatte nicht aufgegeben. Yakup gehörte zu den Menschen, die nicht resignierten, solange noch ein Funken Leben in ihnen steckte. Er wollte kämpfen, um dem anderen die Waffe nicht wehrlos zu überlassen.
    Lieber im Kampf sterben, als in dem Bewußtsein weiterzuleben, ein Feigling zu sein.
    Er lag auf dem Boden und wartete. Dabei lauschte er auf die Schritte des Dämons. Um das Ziel zu erreichen, mußte er um Yakup herumgehen und dann einen Bogen schlagen.
    Der Türke hoffte, daß ihn Shimada in dem Augenblick aus den Augen ließ, wenn er die Handschuhe überstreifte. Das konnte seine Chance sein. Er mußte nur schnell sein, schnell wie selten.
    Yakup selbst hielt den Atem an, damit ihn nichts in seiner Konzentration störte.
    Sekunden vergingen, das leise Aufsetzen der Füße verstummte plötzlich. Jetzt mußte es soweit sein.
    Wahrscheinlich bückte er sich in diesem Augenblick, griff in den Kasten, faßte die Handschuhe…
    Yakup rollte sich zur Seite, seine Hand fuhr in einen Schlitz in der Kleidung, und mit einer gedankenschnellen Bewegung riß er den Dolch hervor.
    Er holte nicht erst aus. Im Liegen schleuderte er die Waffe auf Shimada zu.
    Der überschlug sich.
    Aus dem Stand sprang er nach hinten, der Salto war perfekt, das Lachen klang auf, und einen Moment später stand er wieder auf den Beinen, doch Yakup war verschwunden.
    Auf seinem Kopf saß die Krone der Ninja, der Türke war unsichtbar geworden…
    ***
    Wir fielen!
    Es war die Reise ins Ungewisse, in die Schwärze hinein, in das absolute Loch, in den Tunnel, der für mich kein Ende zu haben schien. Und doch war es kein Fall wie aus dem Flugzeug, viel sanfter und gleitender, als wären da zahlreiche Hände, die sich nach mir ausstreckten und dabei versuchten, mich abzufangen.
    Aber was hemmte mich?
    Es gab keinen sichtbaren Widerstand, das Dunkel bestand nicht aus Händen, ich sah nur die tanzenden Feuerarme in der Nähe, die mir vorkamen wie zitternde, lange Blätter.
    Genau in den Sog geriet ich.
    Und er stoppte mich ab.
    Seidenweich glitt ich nach unten und vernahm gleichzeitig eine Stimme in meinem Hirn. »Wer die Welt des Drachen betritt und ihm nicht feindlich gesonnen ist, der wird auch von ihm beschützt werden. Du bist kein Feind des Drachen. Deshalb lasse

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