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0487 - Im Tempel des Drachen

0487 - Im Tempel des Drachen

Titel: 0487 - Im Tempel des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Shimada, wir aber waren nach wie vor ratlos. Und ich sah keine Chance, diesen Zustand vorläufig zu ändern…
    ***
    In die Grüfte des Drachen-Tempels war wieder Leben eingekehrt. Hier, in der absoluten Finsternis, bewegte sich ein Wesen, das lebte und dennoch tot war.
    Ein Untoter, ein Erweckter.
    Lin Cho!
    Jahrhundertelang hatte er Ruhe gehabt, auf seinen Plan und auf die Macht des Drachen vertraut.
    Nun war diese Ruhe gestört worden, die hätte ewig andauern sollen.
    Nicht der Drache war erwacht, er hatte seinen Diener Lin Cho geschickt. Eine vermoderte, nach Grab riechende Gestalt, die sich schwer durch das Dunkel schleppte und einfach nicht mehr daran glauben konnte, die große Waffe auch in den nächsten Jahren zu verbergen.
    Etwas war zu ihm auf dem Weg.
    Etwas Feindliches, Grausames, das durch die Waffe noch stärker werden sollte.
    Lin Cho dachte daran, daß er damals, vor so langer Zeit, einen Fehler begangen hatte. Er hätte keinen Plan zeichnen und nichts vererben sollen, dafür sein Wissen mit in die Dunkelheit nehmen sollen. Für Reue war es zu spät.
    Sie hatten seine Spur gefunden. Sie würden kommen und das Drachen-Kloster finden. Und er hatte versagt.
    Gab es trotzdem noch eine Möglichkeit, das Grauen zu stoppen, den mächtigen Feind abzuwehren.
    Noch war er nicht eingetroffen, Zeit war vorhanden.
    Aber wie nutzen?
    Die Waffe in ein anderes Versteck schaffen? Es hatte keinen Sinn. Wenn er einmal hier war, würde er sie finden, egal, wo sie verborgen war. Lin Cho fühlte, daß ein mächtiger Dämon immer stärker war als er, und das gab ihm kaum eine Chance.
    So blieb er in der Dunkelheit tief im Berg hocken und dachte daran, daß es Zeiten gab, als er unter dem Schutz des Drachen gestanden hatte und es ihm besserging.
    Das war nun vorbei.
    Denn auch der Drache blieb in seinen Dimensionen verschwunden. Er ließ Lin Cho allein.
    Und Shimada war bereits auf der Suche. Die blaue Festung hatte Tibet längst erreicht…
    ***
    Währenddessen hockten wir in London. Obwohl wir von Lin Cho nichts wußten, fühlten wir uns ähnlich mies wie er. Wir hatten einen Erfolg errungen, der uns vorgekommen war wie eine Niederlage. Die Verhöre der Festgenommenen würden daran auch nichts ändern, sie waren nur Mitläufer.
    Zudem würden sie ihren Chef auch nicht verraten.
    Ich drehte die Zigarette zwischen meinen Fingern und starrte auf den braunen Kaffeekreis in der halbvollen Tasse. Glenda hatte einen frischen Muntermacher gekocht. Für Yakup und Suko gab es Tee. Wir hockten in unserem Büro zusammen und warteten auf Sir James, der sich noch mit einigen anderen Behörden absprach.
    Schließlich war das Ableben des Asiaten Kerenga ein Fall mit ziemlich weiter Tragweite.
    »Wie das große Schweigen im Walde«, sagte ich und blies den Rauch in Richtung Decke.
    »Hast du eine Idee?« fragte Yakup.
    »Sicher.«
    »Laß hören.«
    »Wir müssen nach Tibet.«
    »Das weiß ich auch. Kannst du uns führen?«
    »Leider nein.«
    »John, das hat doch keinen Sinn«, sagte Suko. »Wir wollten versuchen, die Zeichen auf deinem Stück Plan zu identifizieren und dann…«
    Ich schob ihm das Leder rüber. »Bitte, fang an.«
    »Es war mehr ein Scherz.«
    »Dazu bin ich nicht aufgelegt.« Ich war tatsächlich stocksauer und hätte alles gegen die Wand werfen können. Das nutzte aber auch nichts. So starrte ich wieder in meine Kaffeetasse, als könnte ich aus dem Rest die Zukunft herauslesen.
    Sir James kam. An seinem Gesicht war nicht abzulesen, ob er zufrieden oder das Gegenteil davon war. Er nahm seine Brille ab, putzte die Gläser und schaute aus dem Fenster. »Das Wetter wird besser«, sagte er. »Ostern scheint bestimmt die Sonne.« Er setzte die Brille wieder auf. »Das sollte für Sie eigentlich ein gutes Omen sein.«
    Ich fühlte mich angesprochen und hob die Schultern. »Dem kann ich nicht folgen, Sir. Wir sitzen fest.«
    »Da saßen Sie schon oft. Dennoch gab es immer wieder einen Weg…«
    »Hier auch?«
    »Vielleicht.«
    »Wissen Sie mehr, Sir?«
    »Nein, nur daß Sie nach Tibet müssen.«
    »Tibet ist groß, Sir. Ein riesiges Land. Das können wir bis an unser Lebensende durchstreifen, ohne je einen Mauerrest vom Kloster zu finden.«
    »Dann müssen Sie zentraler suchen.«
    »Ohne Anhaltspunkt?«
    »Haben Sie nicht den Plan?«
    »Schon.«
    »Und es gibt Computer.« Sir James war in Form gekommen. »Ich werde persönliche Ihre Kollegen besuchen. Sie sollen das Stück der Karte untersuchen. Vergleiche anstellen. Wir haben

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