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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
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einmal vorbei«, sagte Blake und ging auf die Tür zu.
    »Das läßt sich einrichten«, meinte Marvis und stellte sich Blake in den Weg. »Aber ich muß jetzt schon wissen, woran wir sind. Ich bin nur ein kleiner Fisch, Blake, genau wie Sie. Ein Werkzeug, wenn Sie so wollen. Man erwartet von mir, daß ich präzise funktioniere, sonst lande ich unweigerlich auf dem Schrotthaufen. Sie werden verstehen, daß ich keine Lust habe, dort zu enden. Also, wie steht es mit uns beiden Hübschen?«
    »Hm«, machte Blake. Er legte die Stirn in Falten und zog ein nachdenkliches Gesicht, nur zwei Sekunden lang. Im nächsten Moment schlug er zu.
    Es war schon immer seine Spezialität gewesen, die Rechte ohne erkennbaren Ansatz abzufeuern. Er schlug aus der Hüfte heraus, blitzschnell, hart und gezielt. Er traf den Solarplexus des Gegners. Blake schickte einen mit der Linken praktizierten Tiefschlag hinterher, dann riß er nochmals mit voller Wucht die Rechte hoch. Sie landete genau auf dem Punkt.
    Marvis’ Hand war beim ersten Treffer in die Tasche gezuckt. Die Finger hatten sich fest um die Waffe geschlossen, aber er hatte nicht die Kraft gefunden, die Pistole aus der Tasche zu ziehen. Die Wirkung der knallharten, präzisen Schläge holte ihn von den Beinen. Er fiel um. Noch ehe es ihm gelungen war, sich von seiner Benommenheit zu erholen, hatte Blake sich gebückt und dem Gegner die Waffe abgenommen.
    Marvis krallte die Hände in den dickfaserigen Wollteppich. Ihm war zum Erbrechen übel.
    Blake kontrollierte die Pistole. Das Magazin war gefüllt. Marvis wälzte sich auf den Rücken. Er starrte Blake in die Augen und preßte die Hände in die schmerzende Magengrube. »Das war ein Fehler von dir, mein Junge«, ächzte er.
    »Aufstehen!« befahl Blake.
    Marvis quälte sich hoch. Er war außerstande, den Oberkörper geradezuhalten. In gekrümmter Haltung schleppte er sich bis zum nächsten Sessel. Er ließ sich hineinfallen und streckte beide Beine weit von sich.
    »Die Brieftasche!« forderte Blake.
    Marvis zwang sich zu einem Grinsen. »Du hast Pech, mein Junge. Ich habe nichts dergleichen bei mir. Keine Papiere, kein Geld. Nichts. Nur die Pistole natürlich… und einen Auftrag. Diese Mätzchen bringen dich keinen Schritt weiter, Blake. Im Gegenteil; sie zeigen mir, daß es falsch ist, dich mit Glacehandschuhen anzufassen. Du brauchst Dampf! Wenn du mir nicht sofort die Pistole aushändigst, wirst du mehr davon bekommen, als du verkraften kannst.«
    »Aufstehen!« befahl Blake erneut.
    »Laß diesen Blödsinn!« meinte Marvis, ohne sich zu rühren. »Was versprichst du dir von diesem Zirkus? Wenn du mich umlegst, machst du alles nur viel schlimmer!«
    »Aufstehen!« wiederholte Blake.
    Marvis gehorchte seufzend.
    »Umdrehen!« forderte Blake mit scharfer Stimme. »Heben Sie die Hände. Los, dalli!« Marvis schüttelte den Kopf, aber er befolgte die Aufforderung. Blake stellte sich hinter Marvis und klopfte den Gegner ab. Marvis hatte tatsächlich keine Brieftasche bei sich. »Setzen!« sagte Blake.
    Marvis ließ sich wieder in den Sessel fallen. Er grinste zu Blake hoch. »Warum hörst du nicht auf .mich? Mit diesem Unsinn verplemperst du nur deine angeblich so kostbare Zeit!«
    »Wenn Sie es noch einmal wagen sollten, mich zu duzen, ziehe ich Ihnen den Schaft der Pistole über den häßlichen Schädel!« drohte Blake.
    »Du bist unvorsichtig, du bist sogar…« begann Marvis. Weiter kam er nicht. Mit zwei Schritten überbrückte Blake den Abstand zwischen sich und dem Gegner. Im nächsten Moment ließ er den Pistolenschaft hart auf Marvis’ Schädel landen. Marvis zuckte zusammen. Er schloß die Augen und verzog schmerzhaft das Gesicht. Als er die Lider wieder hob, funkelte in seinen kleinen Augen Haß und Rachsucht. »Sie gehen ein wenig zu weit, Blake«, preßte er durch die Zähne. »Sie vergessen, daß ich einem sehr schlagkräftigen Team angehöre. Wenn ich zur vereinbarten Zeit nicht wieder zurückkomme, können Sie Ihr Testament machen!«
    »Wer ist Ihr Chef?« fragte Blake.
    »Aus mir bekommen Sie nichts heraus, mein Junge. Wir wissen so ziemlich alles von Ihnen, aber Sie wissen nichts von uns. Sie haben gegen das Syndikat keine Chance. Je früher Sie das begreifen, desto besser für Sie!«
    In diesem Moment klingelte es an der Wohnungstür. Blake steckte die Waffe ein und stand auf.
    »Wir haben Sie fest in der Hand, denken Sie daran!« sagte Marvis rasch und drohend.
    Blake verließ das Zimmer. Er durchquerte die

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