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049 - Die Höhle der Untoten

049 - Die Höhle der Untoten

Titel: 049 - Die Höhle der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Gedanken, zur Galerie hinaufzugehen, doch plötzlich war da eine Angst in ihm, die er normalerweise nicht kannte. Irgendetwas warnte ihn nachdrücklich. Er fühlte sich belauert und dachte unwillkürlich an jenes dreiäugige Monster, von dem Walter Dünhofen damals erzählt hatte.
    Das Gefühl der Bedrückung und der Angst wurde stärker. Er sah noch einmal hinauf zur Galerie und setzte sich dann in Bewegung. Die warnenden Stimmen in ihm wurden immer beschwörender und eindringlicher. Er schalt sich einen Narren, als er sich dabei ertappte, dass er plötzlich lief. Energisch zwang er sich zur Ruhe, wandte sich immer und immer wieder um, blieb stehen und lauschte. Das Gelände war sehr unübersichtlich. Dichtes Strauchwerk wechselte ab mit niedrigen, verkrüppelten Bäumen, mit Wachholderbüschen und Brombeergestrüpp.
    Lief da etwas hinter ihm her? Wurde er verfolgt? Peter Laube redete sich ein, dass er sich das alles nur einbildete. Doch er vermochte sich nicht zu überzeugen. Er pfiff auf allen Heldenmut, nahm die Beine in die Hand und rannte weiter. Hinter ihm war das Rumpeln von Steinen zu hören, das Peitschen von Ästen. Er wurde eindeutig verfolgt. Möglich, dass es ein Tier war, das sich auf seine Spur gesetzt hatte, möglich aber auch, dass es das dreiäugige Ungeheuer war, das Walter Dünhofen gesehen haben wollte. Peter Laube, der sich der kühlen Vernunft verschrieben hatte, handelte nur noch kreatürlich. Er war völlig außer Atem, als er die ersten Wiesen und Weiden unterhalb des Bergwaldes erreicht hatte. Hier fühlte er sich sicherer. Er gönnte sich eine kleine Verschnaufpause, wischte sich den kalten Angstschweiß von der Stirn und beobachtete das Gelände, das er gerade hinter sich gebracht hatte.
    Nein, dort oben war wirklich nichts zu sehen. Im Licht der bereits versinkenden Sonne machte der Bergwald einen friedlichen Eindruck. Und doch stimmte dort etwas nicht. Eichelhäher zogen plärrend und verärgert ab, Dohlen flogen hoch und schienen durch irgendetwas aufgeschreckt worden zu sein.
    Sekunden später machte Peter Laube eine Entdeckung, die er nicht einzuordnen wusste: Für einen ganz kurzen Augenblick sah er eine tierähnliche Gestalt, die sich aufrichtete, um dann sofort wieder zu verschwinden. Dieses unheimliche Wesen schien eine lange, weiße Löwenmähne zu tragen. Bevor Laube sein Fernglas vor die Augen halten konnte, war alles schon wieder vorüber.
    Hatte Walter Dünhofen nicht von dieser weißen Löwenmähne erzählt? Sollte es dieses Ungeheuer wirklich geben? Peter Laube schüttelte unwillkürlich den Kopf. Nein, er musste sich getäuscht haben. Es gab keine Toten, die von einem Blitzstrahl aufgeweckt wurden. In alten Mythen mochte so etwas möglich sein, doch niemals in der Realität.
    Er schritt weiter ins Tal hinab und erreichte das kleine Jagdhaus. Beim Näherkommen bemerkte er, dass die Blendläden vor einem der kleinen Fenster geöffnet worden waren. Rauch stieg aus dem Kamin. Während er oben im Bergwald gewesen war, musste der Jagdpächter Straubing gekommen sein. Peter Laube kannte den Mann, der in Tuttlingen wohnte und nur übers Wochenende Zeit hatte, sein Jagdrevier zu besuchen. Der Lehrer war eigentlich ganz froh, gerade jetzt mit einem Menschen reden zu können. Er bog sofort ab und steuerte auf die Jagdhütte zu.
    Vielleicht sollte er Straubing warnen. Der Jagdpächter musste wissen, dass sich im Bergwald ein seltsames Tier herumtrieb. Etwas Vorsicht konnte auf keinen Fall schaden. Als Peter Laube die Jagdhütte erreicht hatte, vermisste er den Wagen des Jagdpächters, der normalerweise vor der Hütte stand. War Straubing gar nicht gekommen? Hatte ein Landstreicher die Jagdhütte aufgebrochen und sich hier eingenistet? Die Tür öffnete sich. Ein Mann trat heraus, der auf den ersten Blick tatsächlich wie ein Landstreicher aussah.
    »Guten Abend!«, sagte Laube. Die scharfe Frage, die er auf der Zunge gehabt hatte, vermochte er nicht zu stellen. Dieser Mann dort war doch kein Landstreicher, wenn er auch auf den ersten Blick danach aussah. Laube hatte es mit einem Mann zu tun, der etwa dreißig Jahre alt sein mochte. Er war gut und gern ein Meter neunzig groß, schlank und besaß eine sportlich durchtrainierte Figur, und er hatte schwarze Haare, grüne Augen und einen dunklen Teint, der durch den Schnurrbart noch unterstrichen wurde. Der Mann trug einen Overall, der aus der Jagdhütte stammen musste. Wenn Laube sich recht erinnerte, streifte Straubing ihn sich über,

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