049 - Die Horror-Maschine
gerechterweise in diesem Augenblick auch sein Leben.
Die beiden
hornbewehrten Tentakel am Körper der Kreatur wurden zu tödlichen Waffen. Die
hornigen Spitzen drangen in Bauch und Brustkorb Lon Tungs und durchbohrten ihn.
Die blutigen Enden kamen an seinem Rücken wieder heraus.
●
Larry lief
ein eisiger Schauer über den Rücken. Hätte er Tung festgehalten, wären die hornigen
Spitzen auch ihm noch in den Körper gedrungen. Hilflos mußte er zusehen, wie
Tung röchelnd sein Leben beendete.
Tschiuu Lo
sah X-RAY-3 bittend an. Die anderen Kreaturen kamen näher, die zweite, die Wung
losgeschickt hatte, stand Tschiuu bis auf Reichweite gegenüber.
X-RAY-3 riß
die schöne, bleiche Chinesin zu sich herüber. Die schwammigen Tentakel mit den
vier Fingergliedern griffen ins Leere. Der Unheimliche drehte sich ruckartig um
und warf sich mit dumpfem Knurren auf sie beide.
Larry
handelte. Er streckte die Hand aus, die das Skalpell hielt. Ohne zu reagieren,
rannte der Kana in das Messer. Die Spritze brach an dem Schuppenpanzer ab und
verursachte einen kaum nennenswerten Kratzer auf dem echsenähnlichen Körper.
Doch ehe die
Tentakel ihn umschlingen konnten, tauchte Larry darunter hinweg. X-RAY-3 fiel
auf den Rücken. Im Fallen schleuderte er das abgebrochene Skalpell direkt auf
den großen, gräßlich verunstalteten Kopf. Hier gab es noch Weichteile. Das
Messer drang der Kreatur genau über der Nasenwurzel in die Stirn. Ohne einen
Laut von sich zu geben, kippte der Kana nach vorn. Larry konnte sich noch auf
die Seite rollen, ehe der Koloß mit einem mächtigen Klatschgeräusch neben ihm
auf den Boden schlug.
Larry
handelte schnell und überlegt. Er mußte jetzt alles auf eine Karte setzen, um
zunächst mal dieser Hölle hier zu entkommen.
Tschiuu Lo
durfte er nicht zurücklassen.
Der Agent
sprang auf die Beine.
„Laufen Sie
so schnell wie Sie können!“ rief er Tschiuu zu. „Halten Sie sich immer dicht
neben mir!“
Und damit
stürzte er los und warf sich mit seiner ganzen Körperkraft einem von Wungs
Kolossen entgegen, daß der wuchtige Körper wie von einem Faustschlag getroffen
auf die Seite flog. Eine Gasse entstand. Wie ein Blitz jagte Larry hindurch,
die unschlüssige Tschiuu einfach mit sich ziehend.
„Ich habe Sie
gebeten zu rennen“, preßte er hervor, während er auf die Tür zueilte. „Unsere
Chance liegt in der Flucht. Ich weiß nicht, wohin es geht, aber ich riskiere
das Laufen in die Ungewißheit, weil ich genau weiß, was uns hier erwartet!“
Er stürmte
auf den Ausgang zu.
Wung schrie
irgend etwas. Und hinter ihnen setzte es sich wie ein gigantischer
Ameisenhaufen in Bewegung.
Die Kanas
kamen!
Larry und
Tschiuu stürzten in den Gang hinaus. Sie wandten sich nach links. Sie kamen nur
fünf oder sechs Meter weit.
Wie ein
Kanonenschlag hörte es sich an.
Eine
Detonation erschütterte das Gefüge der unterirdischen Anlage. Die Druckwelle
warf Larry und Tschiuu zu Boden. Sand und Steine rieselten auf sie herab. Ein
unmenschlicher, vielstimmiger Schrei hallte durch das unterirdische Gewölbe.
Instinktiv
barg Larry seinen Kopf unter den Händen und deckte Tschiuus Körper von der
Seite her. Die Explosion war vor ihnen im Stollen erfolgt, auf der anderen
Seite der Gangbiegung. Das hatte ihnen das Leben gerettet. Doch da vorn hatten
sich Menschen aufgehalten.
Menschen?
Wungs
unheimliche Teufelsgeschöpfe!
Ein Kana
torkelte durch die Staubwolke. Blutige Tentakelstummel hingen aus Brust und
Schultern. Dumpfes Knurren drang aus dem Körper, der nur einen halben Meter entfernt
vor den beiden am Boden liegenden stürzte und sein Leben aushauchte.
Befehle
hallten durch das Labyrinth. Wung schien selbst überrascht zu sein über die
Ereignisse. Seine Kreaturen wälzten sich durch den staubigen Tunnel. Die
Tentakel zuckten, die wuchtigen, vernarbten Köpfe ruckten auf den Schultern hin
und her.
Wung befahl
seinen Dienern, nach dem Rechten zu sehen. Auf den Monitoren im
Überwachungsraum zeigten sich eine große Anzahl uniformierter und bewaffneter
Männer. Gewehrsalven, gellende Befehle, eine weitere Detonation, die von einer
Handgranate herrührte.
Larry hob den
Kopf. Tschiuu sah den Amerikaner angsterfüllt an.
„Wir scheinen
Unterstützung zu bekommen. Ich weiß zwar nicht von wem, aber die Hauptsache
ist, daß sich etwas tut.“ Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Er sah
den ungläubigen Ausdruck in den Augen der Chinesin. Sie musterte ihn.
Unwillkürlich fuhr sich
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