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049 - Trommeln des Todes

049 - Trommeln des Todes

Titel: 049 - Trommeln des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.R. Bruss
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wir.
     

     
    Unnötig zu sagen, daß meine Sympathie John Belfry gehört, was auch immer der Grund für die Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern war. Wenn ich von Higgins kaum etwas weiß, so kenne ich John um so besser und seit langer Zeit. Ich bin zwar nicht direkt mit ihm befreundet, aber ich habe viele Beweise seiner Kameradschaft. Er ist manchmal etwas unbedacht und voreilig, aber ich bin davon überzeugt, daß er nicht böswillig ist.
    Ich war wieder in meinem Zelt, zusammen mit Peter Hugh und Sam Ridell. Hugh war ganz außer sich über den Vorfall. Sam sagte nichts, aber auch er schien verwirrt zu sein. Wir legten uns schlafen.
    Etwa eine Stunde war vergangen, als ich hörte, wie Sam Ridell das Zelt verließ. Ich dachte erst, der Grund dafür sei ein natürliches Bedürfnis, aber dazu blieb er zu lange fort. Wo war er hingegangen? Malcolm hatte uns doch verboten, die Zelte zu verlassen. Ich hatte den unwillkürlichen Verdacht, daß er im Zelt von Dr. Higgins und O’Wilm war. Aber warum?
    Heute Morgen rief uns Malcolm vor unserer Abfahrt zusammen, nur Belfry und Higgins fehlten. Theo Malcolm bat uns, über die gestrige Angelegenheit kein Wort mehr zu verlieren. Wir hielten das auch alle für das beste.
    Niemand sprach mehr über die Geschichte. Aber ich bemerke, daß die meisten von uns genau wie ich auf Johns Seite stehen.
    Heute Morgen noch hatte Lucy Stewart, die Botanikerin, mir auf unserer gemeinsamen Fahrt zur nächsten Basisstation unvermittelt gesagt: „Ich will nicht über das sprechen, was gestern Abend passiert ist, noch will ich für einen von beiden Partei ergreifen, aber finden Sie nicht, daß Dr. Higgins seltsame Augen hat? Direkt zum Fürchten.“
    „Ja“, erwiderte ich, „ich weiß, was Sie meinen. Sie möchten nicht allein mit ihm in dieser Wüste sein.“
    „Brrr!“ machte sie und schüttelte lachend ihren Kopf.
    Nach einer kurzen Schweigepause fragte ich sie: „Und ich, habe ich Augen zum Fürchten?“
    „Oh, nein, absolut nicht“, entgegnete sie mit anmutigem Lächeln.
    Aber was sie über Higgins sagt, stimmt. Ich hatte es auch schon bemerkt.
     

     
    22. November.
    Unsere Arbeit geht weiter. Immer noch ohne Erfolg. Dabei untersuchen wir das Gebiet Zentimeter für Zentimeter. Keine Spur von Erz.
    In unserer Mannschaft ist alles ruhig geblieben. Nur, seit jenem Streit herrscht ein wenig Nervosität. Ich fühle genau, daß nicht mehr alles so ist, wie es bei unserer Abfahrt war. Es ist nicht mehr die gleiche natürliche und spontane Kameradschaft zwischen uns.
    Selbst Malcolm ist irgendwie verändert. Er läßt uns seine Autorität viel deutlicher spüren als am Anfang.
     

     

24. November.
    Immer noch kein Uran. Aber die Landschaft verändert sich langsam. Heute begleitete ich Peter van Broeck. Wir fuhren in südwestlicher Richtung von unserer kleinen Basisstation aus. Am äußersten Punkt unseres Erkundungsgebietes angelangt, ungefähr 20 km vom Lager entfernt, sahen wir am Horizont links von uns eine hügelige Landschaft. Wir erblickten in der Ferne niedrige Berge, die aus unserer Sicht eine bräunliche Farbe hatten.
    Diese Hügellandschaft mußte des Rätsels Lösung für die braunen Flecken auf den Luftaufnahmen sein. Wir empfanden bei dieser Entdeckung große Freude, brachte sie doch etwas Abwechslung in unser eintöniges Leben.
    „Vielleicht finden wir dort endlich, was wir suchen“, rief Peter van Broeck.
    „Hoffen wir es“, sagte ich.
    Peter van Broeck ist etwa 30 Jahre alt, ziemlich korpulent, kahlköpfig und nicht sehr gesprächig. Aber was er sagt, ist herzlich gemeint. Er ist ein netter Kerl.
    Ein paarmal fing er an, von Sylvia Soers zu erzählen und schwärmte dabei von ihr. Ich habe das Gefühl, er hat eine Schwäche für sie, und das muß auch auf Gegenseitigkeit beruhen.
    Als. wir am Abend in unser Camp zurückkehrten, waren John Belfry und sein Begleiter George Gael noch nicht da. Aber es dauerte nicht lange, bis wir den Motor ihres Wagens hörten.
    Bei ihrer Ankunft merkten wir sofort an ihren aufgeregten Gesichtern, daß etwas passiert sein mußte.
    „Was Neues?“ rief Theo Malcolm ihnen entgegen. „Habt ihr Uran oder etwas Erzhaltiges gefunden?“
    „Nein“, sagte Gael, „leider nicht. Aber wir sind einer Art Naturerscheinung begegnet.“
    John Belfry erklärte Gaels Worte näher.
    „Als wir am äußersten Punkt unseres Abschnitts anlangten und mit unserer Suche beginnen wollten, hörten wir in der Ferne ein seltsames Geräusch.

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