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0490 - Hiebe auf den ersten Blick

0490 - Hiebe auf den ersten Blick

Titel: 0490 - Hiebe auf den ersten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
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schwelte.
    Ich legte meine ganze Kraft in den Schlag und erwischte ihn voll an der Kinnlade.
    Er sackte auf meiner Brust zusammen.
    Mit der freien Hand tastete ich ihn ab. In der inneren Jackettasche fand ich ein Klappmesser. Sekunden später hatte ich mich befreit.
    In einer Ecke des Kellers sah ich meine Smith and Wesson. Beruhigt nahm ich sie an mich.
    Dann verschwand ich so schnell es ging. Erst draußen auf der Straße atmete ich auf. Ich holte tief und lange Luft, bis sich die Erregung in meinem Innern etwas legte.
    Ich wußte, wo ich war, als ich den Mount Morris Park erkannte. Das Haus, aus dem ich herauskam, sah verwahrlost aus. Über der dunklen Toreinfahrt hing ein Schild: ZU VERMIETEN.
    An der übernächsten Ecke fand ich ein Polizeitefefon. Ich machte den Kasten auf und meldete mich, als ich die Stimme des Wachhabenden vom nächsten Revier antworten hörte.
    »Hier ist Jerry Cotton vom FBI. Schicken Sie sofort ein paar Leute her. Ich werde warten. Ihr könnt euch ‘ne goldene Nase verdienen.«
    Glücklicherweise war der Beamte nicht begriffsstutzig und fragte mir erst ein Loch in den Bauch. Er sagte nur: »Okay, Sir, wir kommen sofort.« Dann hängte er ein.
    Es dauerte nicht mal zwei Minuten, bis sich ein Oldsmobile näherte. Ich fing sie auf der Straße ab, legitimierte mich und zeigte ihnen den Keller, aus dem ich ausgebrochen war.
    Der Glatzköpfige lag noch genauso da, wie ich ihn verlassen hatte.
    Die Cops verteilten sich in den Kellerräumen. Ich verabschiedete mich. Morgen war ein schwerer Tag. Ich wollte ihn ausgeruht beginnen.
    ***
    Morgens um sieben Uhr klingelte mein Telefon auf dem Nachttisch. Verschlafen angelte ich mir den Hörer herüber. Als ich die Stimme des Anrufers erkannte, war ich sofort hellwach.
    »Aber natürlich macht es nichts, daß Sie mich in meiner Wohnung anrufen, Mr. Torrington.«
    »Es ist wirklich dringend, Mr. Cotton«, kam es ängstlich zurück. »Schon gestern wollte ich mich unter den Schutz des FBI stellen. Aber ich konnte Sie leider nicht erreichen.« Im Telefon entstand eine kleine Pause. Dann hörte ich wieder die hohe, ängstliche Stimme. Mr. Torrington schien wirklich mit seinen Nerven am Ende zu sein. »Man will mich umbringen, Mr. Cotton. Schon zum zweiten Male in den letzten vierund zwanzig Stunden wurde ein Anschlag auf mich verübt. Ich habe Angst, allein in meinem Haus zu bleiben.«
    »Hören Sie genau zu, Mr. Torrington. Sie rufen sofort die nächste Taxizentrale an und bestellen sich einen Wagen.«
    »Ja, ich habe verstanden.«
    »Und dann kommen Sie hierher, in meine Wohnung. Ich werde persönlich dafür sorgen, daß Ihnen nichts mehr passieren kann. Ich werde Sie an einen Ort bringen, wo Sie vor allen Überfällen sicher sind.«
    »Ja, Mr. Cotton.«
    »Und beeilen Sie sich. Ich erwarte Sie vor dem Haus.«
    Er murmelte noch etwas, was ich nicht verstehen konnte, was aber sicher seinen überschwenglichen Dank zum Ausdruck bringen sollte.
    Ich hängte ab, sprang aus clem Bett und lief unter die Dusche. Mein Kopf schmerzte noch, etwas, aber sonst war ich vollkommen in Ordnung.
    In der Küche braute ich mir schnell einen starken Kaffee, zog mir meinen hellgrauen Anzug an, den ich erst vor zwei Wochen gekauft hatte, und fuhr nach unten.
    Heute wollte ich zum ersten Mal seit vier Tagen meinen Jaguar benutzen, der seit dem Sprengstoffanschlag aus bestimmten Gründen die meiste Zeit in der Garage stand.
    Wartend ging ich vor meinem Haus auf und ab. Ich wollte mir gerade eine Morgenzigarette anstecken, als mein kleiner Freund Cassio auf mich zutrabte. Schon von weitem schwenkte er sein Revolverblatt.
    »Was gibts Neues in der Unterwelt?« fragte ich ihn.
    »Nischt los in der Branche, Mr. Jerry. Ich glaube, die Gangster haben ‘nen kleinen Sonderurlaub eingelegt.«
    Ich gab ihm einen Quarter. »Paß auf, Cassio, morgen gibt's ‘ne ganz dicke Sache!«
    »Wirklich?« fragte er ungläubig und legte dabei seinen Kopf schief.
    »Ganz wirklich. Oder hab ich nicht immer recht gehabt mit meinen Tips! Vielleicht springt sogar ‘ne Sonderausgabe dabei heraus!«
    »Das wär’n Ding, Mr. Jerry. Aber ich glaub’s erst, wenn’s bei uns in der Zeitung steht.«
    »Okay, Cassio, und nun verschwinde!« Ich sah nämlich, wie ein Taxi in die Straße einbog und langsam an den Häusern entlangfuhr.
    Es war Mr. Torrington. Als er mich erkannte, ließ er den Wagen halten, zahlte und kam mir entgegen.
    »Ich bin ja so froh, Mr. Cotton. Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken

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