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0490 - Hiebe auf den ersten Blick

0490 - Hiebe auf den ersten Blick

Titel: 0490 - Hiebe auf den ersten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
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tatsächlich mit Halsey Torrington in Geschäftsverbindung stand. Torringtons Sekretärin, die sich auf Urlaub befindet, konnten wir ausfindig machen. Sie hat uns den Sachverhalt bestätigt. Allerdings wußte sie nicht, weshalb Halsey Torrington Peters’ Dienste in Anspruch genommen hat. Die ganze Sache ist ziemlich mysteriös.«
    »Wurde die Leiche inzwischen identifiziert?«
    »Welche?«
    »Torrington natürlich.«
    »Ja, zwei Subdirektoren waren heute morgen im Leichenschauhaus. Es besteht kein Zweifel, daß er es ist. Tom hat sie ausdrücklich zum Schweigen verpflichtet.«
    Ich nahm den Telefonhörer auf und ließ mir den Chef geben. In kurzen Zügen informierte ich ihn über unsere Aktion.
    »Wenn Sie Verstärkung brauchen, Jerry«, sagte Mr. High, »dann lassen Sie es mich wissen. Mac Semple ist für uns der wichtigste Mann:«
    Ich widerspreche nicht gern, aber ich glaube, in diesem Fall irrte der Chef. Schließlich wußte er nicht soviel wie ich.
    Als wir nach Whitestone einbogen, war es kurz vor elf Uhr. Zehn Minuten später hatten wir einen Ring um Bregans Grundstück gebildet.
    Dick und ich stiegen aus und pirschten uns vorsichtig an den Bungalow heran.
    ***
    Mac Semple saß auf der Couch. Auf dem Tisch vor ihm standen zwei Whiskyflaschen. Eine davon war leer, die andere noch halbvoll. Der fette Eurasier hatte in den letzten Tagen allerhand an Gewicht verloren. Seine Augen lagen tief in den Höhlen, seine Hände zitterten.
    Er zog einen 42er Colt aus der Tasche, prüfte ihn kurz und legte ihn dann griffbereit vor sich hin. Semple fühlte sich nicht absolut sicher. Zu viel war in den letzten Tagen schiefgegangen. Noch immer begriff er nicht, wie man ihn in dem Beerdigungsinstitut hatte aufstöbern können.
    Das Telefon klingelte. Mac zögerte einen Augenblick. Dann hob er den Hörer ab und meldete sich mit einem »Hallo.«
    »Mac?« fragte eine Männerstimme.
    »Ja, was ist los?« Niemand wußte, daß er hier war. Es konnte also nur Bregan sein.
    Die Leitung war tot, der unbekannte Anrufer hatte abgehängt.
    Mac Semple knallte den Hörer auf die Gabel. Was war nur los mit ihm? Warum regte ihn jede Kleinigkeit auf?
    Er ging zum Fenster und rollte die schwere Jalousie hoch. Draußen war heller Sonnenschein. Das Wasser des East-River leuchtete wie ein Spiegel herüber.
    Mac hatte keinen Blick für die Schönheit der Landschaft. Er ließ die Jalousie wieder herunter und ging zu seinem Platz zurück. Neben dem Tisch brannte die Stehlampe. Sie beleuchtete den halben Tisch und die Couch. Das übrige Zimmer lag im Halbdunkel.
    Mac goß sich einen Whisky ein. Einmal glaubte er, von der Küche ein leises Geräusch zu hören. Er lauschte. Als sich aber nichts mehr regte, lehnte er sich beruhigt zurück.
    Das war sein Fehler, denn seit zwei Minuten befand er sich nicht mehr allein im Haus. Jemand schlich durch die Räume, lautlos und zielbewußt.
    Noch einmal stand Mac auf und ging in das angrenzende Zimmer, um das Radio anzustellen. Die Stille machte ihn wahnsinnig.
    Ein Schatten huschte durch die Schiebetür der nebenan liegenden Küche, griff nach dem Colt und verschwand wieder.
    Als Mac zurückkam, war alles unverändert. Bis auf den Colt, der nicht mehr an seinem Platz lag.
    Mac bemerkte das Fehlen der Waffe nicht sofort. Erst als er nach dem Glas greifen wollte, erstarrten seine Finger mitten in der Bewegung. Kalter Schweiß lief seinen Rücken herunter, denn Mac war nicht so abergläubisch wie seine chinesischen Vorfahren. Er glaubte nicht an Spuk und Gespenster. Wenn sich der Colt nicht mehr an seinem Platz befand, konnte das nur eine Ursache haben: Jemand hatte ihn weggenommen.
    Mit einer Schnelligkeit, die man dem schweren Mann nicht zugetraut hätte, schwang er sich über die Lehne der Couch und ging dahinter in Deckung.
    »Zeig dich, du Feigling!« brüllte er.
    Ein leises Lachen antwortete ihm.
    Mac lauschte dem Klang, um die Stellung des geheimnisvollen Besuchers auszumachen. Seine Nerven waren zu angespannt, er vertraute seinem Gehör nicht mehr.
    Unendlich langsam tastete seine Rechte vorwärts, bis sie die Kabelschnur der Stehlampe erreichte. Mit einem Ruck riß er sie aus der Steckdose.
    Doch sein geheimnisvoller Besucher ließ sich nicht bluffen. Fast im gleichen Moment flammte an der gegenüberliegenden Seite die Wandbeleuchtung auf.
    Mac lag wie auf dem Präsentierteller, und der Mörder stand in seinem Rücken.
    Mac Semple wagte einen verzweifelten Sprung nach vorn. Noch während er hochschnellte,

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