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0490 - System der tausend Fallen

Titel: 0490 - System der tausend Fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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huschte über Rhodans Gesicht.
    „Es war kein schöner Anblick. Verstehe. Sie und Major Lokoshan erhalten vierundzwanzig Stunden Zeit zur freien Verfügung. Lord Zwiebus natürlich auch. Wo ist er übrigens?"
    „Unter der Desinfektionsdusche, Sir", antwortete Manishe mit unbewegtem Gesicht. „Er hat Läuse."
    Parbleu!" entfuhr es Roi Danton. „Kann Er sich nicht vornehmer ausdrücken, Oberstleutnant?"
    „Läuse sind leider wenig vornehm", erwiderte Manishe bissig.
    Er fuhr sich mit der Hand an den Kopf und zerwühlte seinen Mittelscheitel noch stärker, dann wurde er blaß. „Verzeihung, aber ich muß einige Exemplare der Spezies Pedoloso capitalis eingefangen haben."
    „Pediculus capitis", korrigierte Patulli Lokoshan trocken.
    Perry war verärgert.
    „Duschen Sie so schnell wie möglich, alle beide!" befahl er Manishe und Lokoshan. „Das fehlte uns noch, daß sich Zwiebus’ Menagerie an Bord ausbreitet."
    Penka Manishe und Patulli Lokoshan ließen sich das nicht zweimal sagen. Sie salutierten knapp und eilten davon.
    „Da hast du mir etwas Schönes eingebrockt", sagte Patulli, als er sein Wohnzimmer betrat.
    Wieso, Gebieter? fragte Lullog, der immer noch in dem Sessel lehnte. Professor Eysbert kann dir gar nichts anhaben.
    „Ich spreche nicht von dem Zeitfeld, du verflixter Erbgott!"
    brüllte Patulli. „Ich spreche von den Läusen, die du Zwiebus in den Pelz gesetzt hast. Sofort läßt du sie verschwinden!"
    Wenn du es wünschst, selbstverständlich. Ich hatte nur getan, was du mir befohlen hattest, Gebieter.
    Der Kamashite trocknete sich die schweißnasse Stirn ab, ging zur Zimmerbar und tastete einen Kognak. Er stürzte ihn hinunter und seufzte.
    „Hätte ich dich nur nicht aus Großvater Lessaks Tresor mitgenommen!"
    Dein Großvater wird etwa das gleiche denken, wenn er dich inzwischen vermißt, gab Lullog zurück. Vielleicht sucht er dich schon.
    Patulli schwitzte stärker. Er kannte seinen Großvater genau und wußte, daß er seine Spur aufnehmen und soweit wie möglich verfolgen würde, wenn ihm das Fehlen des Erbgottes inzwischen aufgefallen sein sollte. Bis nach Gruelfin kam er gewiß nicht, aber es genügte, wenn er sich mit Solarmarschall Deighton in Verbindung setzte. Vielleicht wußte Galbraith Deighton inzwischen schon, daß Major Patulli Lokoshan von der Solaren Abwehr seiner geistigen Reife gemäß noch ein Jugendlicher war.
    Er stöhnte.
    „Warum bloß mußte irgendein Vorfahr von mir dich im Raum auffischen!"
    Nicht Alkaida Lokoshan hat mich geangelt, ich habe ihn mir geangelt, übermittelte Lullog. Mein Träger suchte einen Bezug zur vertrauten Realität. Eines Tages gelingt es ihm sicher, mich so zu stabilisieren, daß er zurückkehren kann.
    Patulli Lokoshan horchte auf. Endlich bot sich ihm ein Ansatzpunkt, von dem aus er vielleicht erfahren konnte, wer oder was der Erbgott seiner Familie wirklich war.
    „Wer ist dein Träger - und wieso sprachst du von zurückkehren?"
    Lullog kicherte lautlos.
    „Er ist eigentlich zwei, und er kannte Perry Rhodan schon, lange bevor es eine Familie Lokoshan gab, Gebieter. Er kannte auch diese Riesenmaus Gucky. - Was hast du, Gebieter?"
    Patulli hatte seinen Kampfanzug geöffnet und kratzte sich an der stark behaarten Brust, dann schabten seine Fingernägel durch das zu kleinen Zöpfen geflochtene Kopfhaar.
    „Läuse ...!" rief er ungläubig. „Hatte ich dir nicht befohlen, sie verschwinden zu lassen!"
    Ich würde niemals wagen, einen Befehl von dir zu ignorieren, erwiderte Lullog. Deine Parasiten müssen der zweiten oder dritten Generation angehören.
    Patulli verdrehte die Augen und sank in sich zusammen, als ihm die volle Bedeutung von Lullogs Antwort klar wurde. Die Läuse, die der Erbgott Zwiebus in den Pelz gezaubert hatte, waren verschwunden, aber für die von ihnen gezeugten Nachkommen fühlte sich Lullog offenbar nicht verantwortlich.
    Er raffte sich auf und wandte sich dem Hausgott der Lokoshans zu. Doch Lullog war verschwunden.
    „Warte, du Biest!" murmelte der Kamashite ergrimmt. „Ich werfe dich in den nächsten Konverter, wenn ich dich erwische!"
    In seinem Zorn hatte er nicht bemerkt, daß die Luft im Wohnzimmer von einer leichten Druckwelle aufgewühlt war. So zuckte er erschrocken zusammen, als er plötzlich Gucky vor sich entdeckte.
    „Welches Biest willst du in den nächsten Konverter werfen?"
    fragte der Ilt, zuckte zusammen und kratzte sich am Nackenfell.
    Patulli suchte nach einer Ausrede. Er grinste verlegen.
    „Ich

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