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0490 - System der tausend Fallen

Titel: 0490 - System der tausend Fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meinte die Laus, die sich auf meinem Kopf eingenistet hat, Kleiner. -Teufel!" Er kratzte sich an zwei Stellen gleichzeitig.
    Gucky hatte unterdessen seine Bordkombination geöffnet und fuhr sich durch das weiche Bauchfell.
    „Was, du auch?" fragte er, zuckte zusammen und fuhr sich mit einer Hand an den Kopf. „Das kommt davon, wenn man einen Affenmenschen an Bord hat!"
    Der Interkommelder summte.
    Lokoshan aktivierte das Gerät über die Blickschaltung. Auf dem Bildschirm tauchte das schwarze Gesicht von Professor Dr. Khomo Serenti auf, dem Chefarzt der MARCO POLO.
    „Rundruf für alle Stationen", sagte Serenti gelassen. „Alle Personen, die während der letzten halben Stunde Kontakt mit folgenden Personen hatten, werden gebeten, sich unverzüglich bei Sektor Cder Bordklinik zwecks äh - Entlausung zu melden: Lord Zwiebus, Oberstleutnant Manishe, Major Lokoshan und Roi Danton." Seine Rechte fuhr in sein Braumeliertes Kraushaar, dann fügte Professor Serenti resignierend hinzu: „Und Professor Serenti."
    Der Bildschirm erlosch.
    Der Ilt und der Kamashite sahen sich vielsagend an, während ihre Hände unablässig unterwegs waren.
    „Ich fürchte...", piepste Gucky schließlich, „ .. die Invasion der Läuse hat schon weiter um sich gegriffen, als der gute Khomo ahnt."
    In seine Augen trat ein mißtrauisches Funkeln.
    „Patulli, ich habe ein dummes Gefühl, wenn ich an die Drohungen denke, die du vorhin ausgestoßen hast!"
    Er fing eine Laus und zerquetschte sie auf seinem Daumennagel. „Läuse erlegt man so -dazu braucht man keinen Konverter. Steckt etwa dein Erbgott Lullog hinter der Plage?"
    Er watschelte dicht an Patulli heran.
    „Mir kannst du es ruhig verraten, ich werde schweigen wie ein Grab. Nun, rede schon! Diese Statuette ist doch nicht so leblos, wie du uns vorspiegelst." Seine Stimme sank zu einem kaum hörbaren Flüstern herab. „Oder ist sie ein Gerät, das dir Zauberkräfte verleiht?"
    Er lehnte sich an die Tischkante und schabte seinen Rücken daran.
    „Wenn du nicht Farbe bekennst, werde ich deinen Lullog bei nächster Gelegenheit telekinetisch so lange gegen die Wand donnern, bis er in tausend Stücke zerspringt!"
    „Der Teufel soll dich ...!" entfuhr es dem Kamashiten. Im letzten Augenblick hielt er das entscheidende Wort zurück.
    Plötzlich richtete sich sein Blick auf etwas hinter dem Mausbiber, und seine Augen weiteten sich voller Entsetzen.
    Der Ilt wirbelte herum und schrie auf, als er dicht vor sich die rötlich glühende Gestalt erblickte.
    Die Gestalt stampfte mit ihrem Pferdefuß auf und sagte dumpf: „Hier bin ich. Wer hat mich gerufen?"
    Gucky kreischte schrill und riß seinen Impulsstrahler aus dem Gürtelhalfter.
    Die Gestalt wurde transparent, dann begann sie zu flimmern und löste sich endlich auf.
    „Eine Projektion!" stellte Gucky grimmig fest. Er wirbelte zu Lokoshan herum. „Ich wußte doch gleich, daß es sich um einen dummen Scherz handelte. Du hast die Projektion nicht geschaffen, das habe ich an deinem Erschrecken erkannt. Also doch Lidlog! Dieser Teufelsbraten! Was ist er?"
    Patulli schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß es selber nicht. Gucky", sagte er erschüttert. „Bitte, verrate mich nicht."
    Der Ilt kicherte.
    „Ich werde mich hüten, Patulli. Wenn die anderen wissen, daß dein Erbgott zaubern kann - oder so etwas, das wie Zauberei aussieht dann hätte ich nur noch halb soviel Spaß an seinen Streichen."
    Er zuckte zusammen und griff sich erneut an den Kopf. Dann blickte er den Kamashiten fragend an.
    „Nein", beantwortete Patulli Lokoshan die unausgesprochene Frage. „Dagegen kann ich nichts machen."
    Gucky seufzte resignierend.
    „Also dann, gehen wir gemeinsam zur Entlausung. Darf ich dich mitnehmen, großer Meister?"
    Major Lokoshan nickte.
     
    *
     
    Während die MARCO POLO im Linearflug ins gegenüberliegende Randgebiet der Galaxis NGC 4594 vorstieß, unterzog sich etwa ein Drittel ihrer Besatzung jener Prozedur, die auch im 35. Jahrhundert nichts an Reiz hinzugewonnen hatte außer, daß sie auf Raumschiffen nur äußerst selten durchgeführt werden mußte. Danach normalisierte sich das Leben wieder.
    Man schrieb den 23. Mai 3438 Erdzeit, als die MARCO POLO wenige Lichtjahre vor dem mächtigen Staubring, der die Sombrero-Galaxis umgab, in den Normalraum zurückfiel. Der Anblick auf den in Fahrtrichtung stehenden Sektoren der Panoramagalerie war überwältigend. Gigantische kosmische Staubmassen wölbten sich vor dem Schiff auf. Sie standen

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