Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

Titel: 0491 - Ein Toter läuft um sein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
leicht, Bradford, es nicht zu, du verdammter Feigling?«
    »Weston war es!«
    »Du machst es dir leicht, Bradford. Weston kann sich nicht mehr verteidigen, deshalb versuchst du die Schuld auf ihn abzuwälzen. Du hast Pech damit. Ich kenne Weston. Er war zu alt und zu schwach, um sich gegen meinen Vater durchzusetzen. Außerdem habe ich dich mit der alten grauen Limousine gesehen. Da lag er drin, nicht wahr?«
    »Ich sage kein Wort mehr, ehe du nicht die Pistole aus der Hand gelegt hast!«
    »Haha! Du wirst sprechen, weil ich dich mit der Kanone dazu zwinge! Was hast du mit dem Toten angestellt?«
    Bradford begann zu schwitzen. Die unerbittliche Härte in Farris’ Augen gefiel ihm nicht. Bradford wußte, daß er diesen Ausdruck schon oft genug selbst im Blick hatte. Jetzt waren die Rollen plötzlich vertauscht. Er war nicht mehr der Jäger, er war das Wild.
    Bradfords Zungenspitze glitt über seine Lippen. »Ich mache dir einen Vorschlag, Farris. Ich kann verstehen, daß du sauer bist. Du möchtest deinen Alten rächen. Okay, die Polizei würde dich suchen, und das Syndikat würde dich jagen! Gegen beide hättest du keine Chance. Ich gebe dir eine andere Chance. Es ist die letzte. Du verschwindest aus der Stadt und beginnst irgendwo anders Von vorn. Ich finanziere dir das Projekt. Fünftausend dürften für den Anfang reichen!«
    »Es ist erstaunlich, wie flott dir diese Worte von den Lippen gehen!« spottete Farris. »Sieh mal einer an, wozu der sonst so düstere und verschlossene Harry Bradford fähig ist!« Farris' Stimme wurde schärfer. »Wie oft hast du nur höhnisch gegrinst, wenn ein paar arme Hunde um ihr Leben bettelten? Wie oft hast du getötet, wenn jemand an dein Mitleid appellierte? Einmal? Oder ein dutzendmal?«
    »Hör auf- damit, das sind doch alte Hüte!«
    »Mag sein. Was du gemacht hast, geht nur dich und die anderen etwas an. Ich werfe mich nicht zum Richter auf. Ich pfeife sogar auf Recht und Gerechtigkeit. Ich will nur Rache. Rache für das, was ihr meinem Vater und mir angetan habt!«
    »Rache! Das ist doch kindisch!« sagte Bradford verächtlich. Er schien wieder Hoffnung zu schöpfen. Farris redete zuviel, fand Bradford. Leute, die reden, handeln nicht. »Rache ist etwas für Halbwüchsige, für Unreife! Ein Mann mit Verstand ist über derlei Unsinn erhaben.«
    »Wo hast du denn diesen Quatsch gehört?« fragte Farris. »Hast du dich jemals daran gehalten? Oder Duff? Nein, für euch zählte immer das Gesetz des Dschungels. Jetzt mußt du dich damit abfinden, daß jemand den Spieß umkehrt!«
    »Überlege mal, was dich das kosten wird«, sagte Bradford. »Fünftausend muntere Bucks! Ganz zu schweigen von dem Risiko, das du damit auf dich lädst!«
    »Wo ist mein Vater? Wo habt ihr ihn verscharrt?«
    »Der Wagen war gestohlen«, -sagte Bradford. »Dein Vater liegt im Kofferraum. Ich habe die Karre auf einem Parkplatz in der Myrtle Avenue abgestellt.«
    »Danke, das genügt mir!« sagte Farris. Er hob die Pistole um einige Inch. »Dich werden sie auf die gleiche Weise finden, Bradford! Dafür sorge ich!«
    »Farris!« schrie Bradford.
    In diesem Moment passierte es. Ich riß die Tür auf und stürmte ins Zimmer.
    Farris zuckte herum. Ich fegte mit einem gezielten Schlag die Waffe aus seiner Hand. Bradford nutzte die Situation, um seine Pistole aus der Schulterhalfter zu reißen. Sein Gesicht war klatschnaß, aber in seinen Augen funkelte der Triumph. »Vielen Dank, mein Freund!« sagte er. »Ich fürchtete schon, mein letztes Stündchen habe geschlagen!«
    Farris starrte mich an, haßerfüllt. »Sie verdammter Narr!« keuchte er. »Jetzt wird er uns beide umbringen, und ich hatte ihn schon auf der Kimme!«
    »Wer sind Sie?« fuhr Bradford mich an.
    Ich massierte mir die Handgelenke. »Eine Art Entfesselungskünstler«, sagte ich. »Ich habe genau fünf Minuten gebraucht, um mich von den Stricken zu befreien. Es war wirklich nicht ganz leicht.«
    »Ich hätte Sie fester verschnüren sollen!« stieß Farris wütend hervor. »Aber die verdammte Klingelei machte mich nervös, es mußte alles so schnell gehen!«
    »Er rief mir durch die Tür zu, ich sollte mich ein paar Minuten gedulden«, erklärte Bradford höhnisch. »Angeblich mußte er sich erst etwas anziehen. Jetzt weiß ich, was ihn so lange aufgehalten hat!«
    Farris ballte die Fäuste. Er ging auf Bradford zu, leicht geduckt, mit angespannten Muskeln. »Du hast nur eine Atempause gewonnen, Bradford. Ich kriege dich, das schwöre ich

Weitere Kostenlose Bücher