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0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

Titel: 0491 - Ein Toter läuft um sein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit einem eisernen Griff fest. »Du wirst mir gehören!« stieß er hervor. »Danach werde ich dich wegwerfen wie eine wertlose Zigarettenschachtel. Ich kann es mir nicht leisten, mit Verräterinnen zu verkehren. Sie werden dich in diesem Apartment finden — tot! Ein Brief von mir wird sie darüber aufklären, wo du zur Tatzeit warst und daß du dir das Alibi der Friseuse erkauft hast.«
    Myrna versuchte Patrick zurückzustoßen. Sie trat mit dem Absatz gegen sein Schienbein.
    Er fluchte und ließ sie los. Er rieb sich die schmerzende Stelle, ohne das Mädchen aus den Augen zu lassen. Dann richtete er sich auf und lachte hart. »Mit mir spielt man nicht Ball, Girly. Nicht auf diese Weise! Ich bin ein harter Bursche. Ich bin ein Mann, der jedes Ziel erreicht! Normalerweise überlasse ich das Morden Harry Bradford, aber in deinem Fall…« Er unterbrach sich, da es in diesem Moment klingelte.
    »Wer ist das?« fragte Patrick lauernd.
    »Hilfe!« schrie Myrna. »Hi…« Weiter kam sie nicht. Patrick preßte ihr die Hand auf den Mund.
    Ich riß die Tür auf. Steve und ich hatten genug gehört. Offenbar war Myrna mit ihrer Nervenkraft am Ende.
    »Lassen Sie das Mädchen los!« sagte ich scharf. Ich zog mit einem Ruck die Smith and Wesson aus der Schulterhalfter. »Und nehmen Sie die Hände hoch.«
    Aus der Diele ertönten dumpfe Schritte. Sekunden später wurde die Wohnzimmertür aufgerissen.
    In ihrem Rahmen zeigte sich das hochrote und erregte Gesicht von Robert Lindsay.
    »Myrna!« keuchte er. »Ich hörte dich um Hilfe rufen, da habe ich die Tür aufgebrochen.« Im nächsten Moment lagen sich die beiden jungen Menschen in den Armen.
    Patrick atmete schwer. »Wirklich rührend!« preßte er durch die Zähne. »Verhaften Sie die Puppe! Sie hat ihren Vater umgebracht!«
    »Geben Sie sich keine Mühe, Patrick«, sagte ich gelassen. »Wir haben alles mitgehört.« Ich gab Steve ein Zeichen. Er trat auf Patrick zu. Er zog ein paar Handschellen aus der Tasche und ließ sie um Patricks Gelenke schnappen.
    Ich lächelte Steve zu und wies mit dem Kopf auf Myrna und Robert. »Wir lassen die beiden jetzt am besten allein«, schlug ich vor.
    »Nicht hier! Das ist meine Wohnung! Ich erlaube es nicht!« keuchte Patrick.
    Myrna griff nach ihrer Handtasche. »Wir kommen mit Ihnen, Mr. Cotton«, sagte sie. »Ich glaube, daß ich eine Aussage gegen Patrick machen muß.«
    ***
    »Es ist entsetzlich, einfach furchtbar«, sagte Dr. Rendall. Er hatte Mühe, seine Erregung zu meistern. Sein Blick huschte von Tom Blight zu Lucille Raggard und wieder zurück. »Ich weiß nicht, wie ich es Ihnen sagen soll!«
    Tom Blights Augen verengten sich. »Haben Sie mir zuviel gegeben?« fragte er mit matter, tonloser Stimme. »Habe ich nur noch zwei Monate statt der beiden Jahre, die Sie mir gütigerweise zubilligten?«
    Rendall schüttelte den Kopf. »In diesem Punkt kann ich Sie beruhigen. Aber das ist es ja gerade. Dieser Fehler hätte nie passieren dürfen! Ich kann nur, sagen, daß die Schuld nicht allein bei mir liegt. Die Sprechstundenhilfe hat sich eine falsche Eintragung zuschulden kommen lassen.«
    Lucille Raggard atmete schneller. »Soll das heißen, daß für Tom noch Hoffnung besteht?«
    »Hoffnung?« fragte Dr. Rendall. »Er wird nach einer kleinen Operation wieder so gesund sein wie Sie und ich!«
    Tom Blight atmete schwer. »Hören Sie, Doktor. Ich brauche keinen billigen Trost. Damit haben Sie mich schon einmal verschaukelt. Ich bin jetzt stark genug, die Wahrheit zu ertragen!«
    »Sie haben einen Namen, den man leicht verwechseln kann«, sagte Dr. Rendall. »Das wurde Ihnen — und uns zum Verhängnis! Die Krankheitsgeschichte, die unter Ihrem Namen auf der Karteikarte steht, betrifft in Wirklichkeit einen anderen Mann. Er heißt Bright. Ich weiß nicht, wie ich mich dafür entschuldigen soll. Wenn die Ärztekammer erfährt, was ich mir habe zuschulden kommen lassen…« Er schüttelte erneut den Kopf, völlig konsterniert von einem Versehen, das so schwerwiegende und weitreichende Folgen gehabt hatte.
    Tom Blights Stimme zitterte. Er war kaum fähig, seine Gedanken zu sammeln. »Dann bin ich wirklich gesund, Doktor?« fragte er. »Ich werde leben — leben und glücklich sein?«
    Der Arzt nickte. »Sie haben ein Magengeschwür. Das entfernen wir im Handumdrehen. Danach wird für Sie alles nur noch eine schmerzvolle Erinnerung sein. Ein Stück Vergangenheit, ein Stück Tragödie, aber auch ein Stück menschliches Versagen, ein Stück

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