0491 - Transmitter nach Takera
Stundenkilometern.
Gegen den starken Wasserdruck schützten die Konturfeldschirme der Kampfanzüge.
Seit ihrem Aufbruch von der ATTEC waren sie anderthalb Stunden unterwegs, und bisher hatte es neun Zwischenfälle. mit großen Tiefseeräubern gegeben. Ansonsten aber war die Fahrt so friedlich verlaufen wie ein Ausflug in die terranische Tiefsee.
Ein Schatten senkte sich von oben auf Lokoshan herab, gefolgt von Wasserdampfstreifen.
„Ablösung, Major!" sagte Saedelaere. „Übernehmen Sie den Transportbehälter für die nächsten anderthalb Stunden!"
Durch genaue Regulierung ihrer Pulsationstriebwerke manövrierten beide Männer aufeinander zu. Alaska schlug dem Kamashiten leicht auf die Schulter und schwang sich aus dem Sitz des Behälters.
Patulli bekam die Haltegriffe zu fassen und zog sich auf den Sitz, der eigentlich nur aus einer sattelähnlich geformten Vertiefung bestand. Er schaltete sein Pulsationstriebwerk ab und schob die behandschuhten Hände in die kaum sichtbaren Kontaktschalen. Der Konturschirm seines Kampfanzuges brauchte dabei nicht abgeschaltet zu werden. Langsam glitten seine Hände in die ebenfalls von einem Konturfeldschirm umgebenen Elastikdichtungen und kamen auf den Druckschaltungen zu ruhen. Nun konnte er den mit einem eigenen Pulsationstriebwerk versehenen Transportbehälter ausschließlich durch Fingerdruck steuern.
Alexander Strelinski näherte sich ihm von links und winkte herüber.
„Wie fühlt man sich, wenn man auf einer Ladung Arkonbomben reitet, Major?"
Patulli machte eine Grimasse.
„Wie jemand, dessen Magen einen Liter Nitroglyzerin enthält und der einen Schluckauf nahen spürt. -Passen Sie auf, Mann, vor Ihnen ist etwas!"
Sein Warnruf kam zu spät. Etwas, das einer gigantischen Blüte glich, wölbte sich vom Meeresboden auf, hüllte den Leutnant ein und sank anschließend wieder in sich zusammen.
Patulli Lokoshan bremste den Transportbehälter ab, zog die Hände aus den Kontaktschalen und riß seinen Unterwassernadler aus dem Gürtelhalfter. Von drei Seiten näherten sich die Dampfstreifen der Gefährten.
„Was ist passiert, Major?" fragte Saedelaere.
„Etwas hat Strelinski verschlungen", antwortete der Kamashite und musterte nachdenklich den etwa hundert Meter durchmessenden schleimigen Fleck auf dem Meeresgrund.
Babuschkin gab eine Serie von Flüchen von sich, dann schrie er: „Was sollen wir tun, zum Teufel? Wir können doch nicht schießen, ohne Alex zu gefährden."
Er machte Anstalten, auf den schleimigen Fleck zuzuschwimmen, doch ein scharfer Befehl Saedelaeres hielt ihn zurück.
„Major Lokoshan...", sagte er danach, - .. können Sie ungefähr beschreiben, an welcher Stelle des Monstrums Strelinski verschwand?"
„Im Mittelpunkt der oberen Wölbung", antwortete Patulli.
„Gut, verhalten Sie sich passiv!" befahl Alaska. „Ich will versuchen, die Ränder des Monstrums mit dem Desintegrator zu bearbeiten."
Er tauchte nach unten weg. Kurz darauf wallte am Rand des schleimigen Flecks eine grünlich schimmernde Wolke auf, wanderte weiter am Rand entlang und wuchs mehr und mehr an.
Bald hüllte sie den Transmittergeschädieten ein.
Plötzlich wölbte sich das blütenähnliche Etwas ungefähr hundert Meter empor, verlor seine schillernde Farbenpracht und wurde beinahe durchsichtig. Im oberen Drittel entdeckte Patulli Lokoshan eine dunkle Gestalt.
Der Kamashite vertauschte den Nadler mit dem Desintegrator und richtete den auflösenden Strahl auf die Körpersubstanz unterhalb des Eingeschlossenen. Abermals wallten grünlich schimmernde Wolken auf" dann sank das Lebewesen zu einem farblosen schleimigen Etwas zusammen und bedeckte den Meeresboden als zuckender Teppich.
Babuschkin und Zwiebus rasten auf die durch das Wasser taumelnde Gestalt zu.
Doch bevor sie Leutnant Strelinski erreichten, meldete er sich über Helmfunk und sagte: „Danke, alles in Ordnung. Vielen Dank für die Hilfe. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich von einem Sumpf verschlungen worden. Gegen meinen Konturschirm war das Biest allerdings machtlos."
Alaska Saedelaere tauchte aus den grünlichen Wolkenbergen auf, umkreiste Alexander Strelinski und sagte: „Offenbar hatten Sie großes Glück, Leutnant. In Zukunft müssen Sie vorsichtiger sein. Das gilt für uns alle. Und nun weiter!"
Patulli Lokoshan schob die Hände in die Kontaktschalen, sah noch einmal auf die langsam erstarrende Schleimmasse und schaltete das Pulsationstriebwerk des Transportbehälters hoch.
Eine halbe
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