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0492 - Das stählerne Gefängnis

Titel: 0492 - Das stählerne Gefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf der richtigen Spur! Der Geruch kommt von oben!"
    „Aus Ihrem Deck?" fragte Hulos ungläubig. „Was sollte in der Steuerzentrale derart riechen?"
    „Sie vergessen", sagte Dephin ärgerlich, „daß über der Steuerzentrale auf Deck zwei noch die Waffenleitzentrale liegt."
    „Ja", gab Hulos kleinlaut zu. „Das ist durchaus richtig. Aber ich kann mir nicht vorstellen, was dort oben so riechen sollte," Dephin blickte sich unternehmungslustig um.
    „Sehen wir nach!"
    Hastig ging Dart Hulos bis zum Ausgang und blieb dort stehen.
    Er hob abwehrend die Arme.
    „Das wäre unter den derzeitigen Umständen gefährlich. Ich habe dort oben eine ... äh ... Spezialwaffe aufgebaut, mit deren Hilfe ich den Marsav-Safe sprengen will."
    „Das ist ja sehr interessant", meinte Dephin. „Um so mehr Grund für uns, diese Anlage zu besichtigen. Allein der Geruch scheint mir schon höchst gefährlich für unsere Sicherheit zu sein."
    In Hulos’ Gesicht erschienen ein paar traurige Falten.
    „Es ist zu gefährlich für Sie und die anderen, Sir. Sie könnten eine Explosion auslösen, sobald Sie die Waffenleitzentrale betreten."
    Dephin schob Hulos zur Seite. Dann winkte er den anderen.
    „Sir!" rief Hulos aufgeregt. „Bleiben Sie hier! Tun Sie mir den Gefallen."
    Doch alle Bitten halfen nichts. Die Prozession der Siganesen mit Harl Dephin an der Spitze war bereits nach Deck 2 unterwegs.
    „Ich werde ... äh ... in den Lagerraum gehen und ... äh ...
    Schutzanzüge für uns alle holen", verkündete Hulos.
    „Sehr liebenswürdig", meinte Dephin mit gespielter Dankbarkeit.
    „Aber ich würde es vorziehen, Sie bei uns zu haben."
    Hulos schluckte ein paarmal, schloß sich dann aber der Gruppe an.
    In Deck 2 kam es zu einem Aufenthalt, denn Dephins Steuerzentrale war mit Maschinenanlagen und Instrumenten siganesischer Konstruktion überfüllt.
    „Bewegen Sie sich vorsichtig!" befahl Dephin den nachdrängenden Thunderbolts. „Ich will vermeiden, daß etwas beschädigt wird."
    Im Antigravschacht, der zum oberen Deck hinaufführte, wurde der Geruch so intensiv, daß Tyn und Aracan zu niesen begannen.
    „Es kommt tatsächlich aus Hulos’ Reich!" rief Retekin triumphierend.
    Sie hörten Hulos seufzen.
    Dephin, der die Waffenleitzentrale zuerst betrat, erlebte einen seltsamen Anblick. Hulos hatte ein paar Tische und Datenspeicher zusammengeschoben, so daß ungefähr in der Mitte der Waffenleitzentrale ein freier Platz für ein zusätzliches Tischchen entstanden war. Auf dem Tischchen stand eine auf den ersten Blick verwirrend aussehende Maschinerie, die in erster Linie aus seltsam geformten Fläschchen und Schläuchen bestand. Eine bräunliche Flüssigkeit schien in dieser Anlage zu kochen.
    Dephin trat näher heran.
    „Hulos!" sagte er mit dumpfer Stimme. „Kommen Sie zu mir!"
    Der Gunner zwängte sich an den anderen vorbei und trat an die Seite des Generals.
    Dephin deutete angewidert auf das Gebilde, das zischte und dampfte.
    „Ist das die Waffe?"
    Hulos schlug die Augen nieder.
    „Ja, Sir!"
    „Wollen Sie mir bitte ihre Funktionsweise erklären?"
    „Na ... natürlich, Sir!" Hulos’ Stimme schwankte. Mit zitternden Händen deutete er auf den Brenner. „Damit wird die chemikalische Lösung erhitzt. Das bauchige Gefäß ist der ...
    äh ... Kolben. Ich habe ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe ich die im Kolben aufbewahrten Stoffe trennen kann. Sehen Sie her, General! Die leichten Stoffe verdampfen zuerst und gelangen durch diese Kühlschlange", er deutete auf die Röhren, „in diesen Auffangbehälter. Die Temperatur des Brenners wird geregelt. Sie steigt erst an, wenn die Stoffe mit niedrigem Siede..."
    „Captain!" unterbrach Dephin lautstark. „Wollen Sie uns nicht endlich sagen, was Sie da gebaut haben?"
    Hulos flüsterte kaum hörbar: „Eine Destillationsanlage, Sir."
    „Und was, wenn ich fragen darf, destillieren Sie?"
    „Den Saft von Graupa-Bohnen, Sir."
    Inzwischen hatten sich die Siganesen um die Anlage versammelt und sahen teils andächtig, teils empört zu, wie Dephin an der Brennerregulierung herumzufingern begann.
    „Eines interessiert mich noch, Dart Hulos", sagte Dephin. „Wie wollen Sie das Zeug, das Sie hier destillieren, als Waffe verwenden?"
    Hulos’ Gesicht bekam einen verklärten Ausdruck.
    „Es gibt Waffen, die psychologischer Natur sind und auf bestimmte Art und Weise wirken, Sir", erklärte er. „Ich dachte mir, daß die Thunderbolts aufgrund ihrer Gefangenschaft ein Psychorelaxans

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