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0492 - Das stählerne Gefängnis

Titel: 0492 - Das stählerne Gefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ginkorasch ihm erklärt hatte.
    Als er sich umblickte, sah er, daß die Rückwand der Kontrollstation in Auflösung begriffen war. Sie glühte hellrot und würde jeden Augenblick in sich zusammenfallen. Das bedeutete, daß er nur ein paar Sekunden Zeit hatte, wenn er sich noch in Sicherheit bringen wollte.
    Seine Hände glitten über die Kontrollen. Er hätte die Aufgabe, die er sich selbst gestellt hatte, mit geschlossenen Augen durchführen können.
    Unbewußt fragte er sich, ob er besonders mutig war.
    Schließlich hatte der Taschkar noch ein paar Mitglieder der Führungsspitze eingeweiht. Alle bis auf ihn waren geflohen oder gestorben. Er hielt den Taschkar für klug. Die Vorgänger des Taschkars hatten alle Geheimstationen nur mit Robotern besetzt und kein lebendes Wesen eingeweiht. Daß Ginkorasch anders gehandelt hatte, erwies sich als ein Vorteil.
    Er hätte niemals die Final-Blockschaltung durchführen können, wenn der Taschkar ihm die Zusammenhänge nicht erklärt hätte.
    Er sah sein Spiegelbild in den Metallverkleidungen der Kontrollanlagen. Wie immer beobachtete er zuerst sein Gesiebt.
    Es war ein männliches Gesicht mit großen blauen Augen und Leicht hervorstehenden Backenknochen. Die Nase war groß, aber nicht so, daß es störend gewirkt hätte. Die Lippen waren sanft geschwungen, aber ihre Weichheit wurden durch das ausgeprägte Kinn darunter aufgehoben. Die gewellten braunen Haare hingen ihm bis in den Nacken.
    Unwillkürlich Ließ er seine Blicke tiefer wandern. Er sah sich als Ganzes.
    Er war nur 1,61 Meter groß, breitschultrig und besaß Lange Arme. Am ersten Genickwirbel begann jener Auswuchs, dem er seinen Beinamen verdankte. Der Buckel zog sich vom Nacken tief an der Wirbelsäule hinab. Deshalb konnte er den Kopf nicht weit drehen, sondern mußte, wenn er sich umsehen wollte, den gesamten Körper bewegen.
    Natürlich hätte er den Auswuchs längst entfernen Lassen können, aber dann hätte er seine Fähigkeit verloren.
    Der Boden begann zu schwanken. Die Rückwand der Halle sank in sich zusammen. Die Luft begann zu flimmern. Er riß sich von seinem Bild Los und führte die letzten Schaltungen aus.
    Hoffentlich erhielt er noch Gelegenheit, dem Taschkar von seiner mutigen Tat zu berichten.
    Er schnappte nach frischer Luft. Seine Augen tränten. Er rannte um den Kontrollstand herum. Seine Blicke suchten den Boden ab. Irgendwo zwischen Kontrollen und Speicheranlagen mußte der Notausgang zu finden sein, von dem der Taschkar berichtet hatte. Keine Sekunde Lang hatte er an der Ehrlichkeit des Taschkars gezweifelt. Jetzt aber, da die Hitze ihn zu überwältigen drohte, kamen ihm die ersten Bedenken.
    Dann jedoch entdeckte er die scharfen Umrisse der Bodenöffnung. Er Ließ sich auf den Boden sinken. Die Klappe ließ sich leicht öffnen. Er blickte in einen quadratischen Raum, in dem ein kleiner Transmitter stand.
    Alles war so, wie der Taschkar versprochen hatte.
    Mit einer Behendigkeit, die ihm niemand zugetraut hätte, ließ er sich in den tiefer gelegenen Raum hinabgleiten. Der Transmitter war angelaufen. Anscheinend war er mit der Anlage weiter oben gekoppelt.
    Die Decke über ihm begann zu glühen und sank nach unten durch.
    Er warf sich nach vorn und verschwand im Transmitter.
    Vascalo der Krumme war gerettet.
     
     
     
    1.
     
    Die Berge von Ypsch hatten ihre Form verändert. Dort, wo vorher schneebedeckte Gipfel in den Himmel von Takera geragt hatten, spien über zwanzig Vulkane glühende Lavamassen in die Luft. Rauch und Asche hatten den Himmel verdunkelt. Der Boden der Ebene von Sarta bebte. Immer wieder öffneten sich Risse und Spalten. Das dreihundert Kilometer weit entfernte Meer hatte zu kochen begonnen.
    Selbst hier, weitab von VALOSAR, begannen sich die Auswirkungen der atomaren Explosionen zu zeigen.
    Takera starb.
    In weniger als sieben Stunden würde der Planet zu einer kleinen Sonne werden.
    Vascalo der Krumme stand auf einem Kontrollturm in der Nähe des kleinen Raumhafens und beobachtete die neu entstandenen Vulkane. Er war vor zwei Stunden aus dem Transmitter gekommen und wartete nun auf den Start der beiden letzten Evakuierungsschiffe. Eines davon war ein kleiner Kreuzer, an dessen Bord er, zusammen mit einigen Mitgliedern der Regierung, nach Arptof fliegen würde. Dort wartete Ginkorasch auf ihn. Arptof war eine Ausweichresidenz des Taschkars. Diese Welt war nur 28 Lichtjahre vom Greytonor-System entfernt.
    Die Atmosphäre hatte sich erwärmt. Stürmischer Wind trug den

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