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0492 - Das stählerne Gefängnis

Titel: 0492 - Das stählerne Gefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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trafen sich an Deck 3. Hier waren neben der Verteilerschaltung für die gesamte Bewegungsanlage auch die Hauptpositronik, die Kabinen für die Besatzung, eine Küche und Aufenthaltsräume untergebracht. Deck 3 war nach Ansicht der Siganesen der gemütlichste und am schönsten eingerichtete Teil des gesamten PaladinRoboters.
    Über die Bildschirme der Ortungsanlage hatten General Harl Dephin und die fünf anderen das Erscheinen Vascalos beobachtet. Mehr oder weniger bestürzt hatten sie zugehört, wie der Krüppel die Invasionspläne dargelegt hatte.
    „Die nächsten Schritte der Takerer sind völlig klar", sagte Dephin, der als einziger stand. „Man wird den Marsav-Safe an Bord eines Sammlers bringen."
    Major Mirus Tyn, ein sechzehn Zentimeter und zehn Millimeter großer Hochenergie-Ingenieur, strich sich nachdenklich über die Haare.
    „Wir müssen so schnell wie möglich ausbrechen."
    „Das wäre verkehrt", widersprach Waffenwart Dart Hulos. Hulos hatte einen Handstrahler von der Größe einer Stecknadel mit zur Besprechung gebracht, ihn zerlegt und jedes Einzelteil gereinigt und poliert.
    Dephin beobachtete solche Arbeiten mit Unwillen, aber er verkniff sich eine diesbezügliche Bemerkung, denn Hulos war der beste siganesische Waffenwarft und Gunner.
    „Wie meinen Sie das?" erkundigte sich Major Amos Rigeler, als Hulos keine Anstalten machte; seinen lapidaren Ausspruch zu erklären.
    „Wenn wir jetzt ausbrechen", meinte Hulos, ohne von seiner Arbeit aufzusehen, „werden es die Takerer vielleicht merken. Wir müssen warten, bis wir an Bord des Sammlers sind."
    „Dart hat recht, General", stimmte Drof Retekin zu. Er ließ sich leicht von der burschikosen Art des Gunners überzeugen. So war es auch diesmal.
    Dephin wandte sich an den Thunderbolt, der bisher geschwiegen hatte, aber aufgrund seiner Ausbildung am ehesten berechtigt war, etwas zu diesem Problem zu sagen.
    „Und was sagt unser Kybernetiker zu der ganzen Sache?"
    Cool Aracan erwiderte zögernd: „Noch halten die Takerer den Roboter für ein lebendes Wesen. Wir dürfen unter keinen Umständen Aufsehen erregen, denn dann werden die Cappins unseren Paladin gründlich untersuchen und uns entdecken."
    „Was schlagen Sie vor?" fragte Dephin weiter.
    „Einwandfreie Kommunikation ist oft die erste Sprosse auf der Leiter des Erfolges", meinte Aracan. „Ich will damit sagen, daß wir uns zunächst einmal darum bemühen sollten, eine Verständigungsmöglichkeit zwischen Roi und uns herbeizuführen."
    „In jedem Gefängnis verständigen sich die Gefangenen untereinander", stimmte Retekin zu. „Sie finden immer einen Weg, einander Nachrichten zu übermitteln."
    „Wir werden uns also..." Dephin vollendete den begonnenen Satz nicht, sondern wandte sich Rigeler zu, der den Kopf in den Nacken gelegt hatte und prüfend die Luft einatmete.
    „Was soll das, Major Rigeler? Haben Sie Atembeschwerden?"
    Verstört blickte Rigeler auf.
    „Riechen Sie nichts?" fragte er.
    Dephin schnüffelte. Auch die anderen begannen die Luft zu schnuppern. Dart Hulos setzte überrascht schnell seine Waffe zusammen und schob sie in den Gürtel.
    „Es ist nichts", meinte er. „Es kommt aus der Küche."
    „Unsinn!" widersprach Dephin. „Die Küche ist völlig geruchslos. Es. kommt auch nicht von dort." Seine Augen verengten sich. „Es riecht wie ... Aber das ist doch nicht möglich."
    Die Thunderbolts blickten sich an, nur Hulos schaute angelegentlich zu Boden.
    „Würden Sie den Geruch als unangenehm empfinden, Sir?"
    erkundigte sich Mirus Tyn. „Er ist vergleichbar mit dem Geruch frischen Lacks."
    „Frischer Lack?" Cool Aracan rümpfte mit allen Anzeichen echten Widerwillens die Nase. „Ich würde den Geruch frischen Lacks unter tausend anderen Gerüchen erkennen. Nein, was wir da riechen, ist brennendes Öl."
    „Sie sind verrückt!" entfuhr es Retekin. „Sie haben noch niemals brennendes Öl gerochen, sonst würden Sie nicht so einen Unsinn reden. Da ist etwas angebrannt, irgendeine Gewürzmischung."
    „Ruhe!" befahl Dephin, der endlose Diskussionen voraussah.
    „Wir haben alle gute Nasen. Aber zunächst müssen wir einmal feststellen, woher der Gestank kommt."
    Tyn schien das als Auftrag zu verstehen, denn er erhob sich von seinem Platz und bewegte sich mit ausgestreckten Armen auf den Ausgang zu.
    Rigeler kicherte.
    „Seht euch diesen Wünschelrutengänger an! Haben Sie schon etwas gefunden, Major?"
    Dephin bewegte sich ebenfalls auf den Ausgang zu.
    „Tyn ist

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