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0492 - Dem Henker gestohlen

0492 - Dem Henker gestohlen

Titel: 0492 - Dem Henker gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
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eingreifen konnten, sprang er vorwärts und stürzte sich auf Webster Touchney. Der sah den Angriff kommen und warf sich zur Seite. Dabei glitt er aus.
    Wir hörten nur einen harten Schlag und sahen, wie Touchney, wie von einem Blitz getroffen, zusammenbrach.
    »Die Schreibtischkante!« rief Neville aus dem Hintergrund.
    Kaufman wollte sich über seinen wehrlosen Gegner werfen, aber Phil riß ihn zurück.
    »Den verbotenen Waffenbesitz schenke ich dir«, sagte er, während er Kaufman mit einem schnellen Griff die Handschellen anlegte. »Was du eben veranstaltet hast, war ein Mordversuch!«
    Ich kümmerte mich um Touchney, der leise vor sich hinstöhnte und offenbar ohne Bewußtsein war.
    Neville aber ging zum Telefon und veranlaßte, daß eine Ambulanz verständigt wurde.
    Die Kollegen in den umliegenden Zimmern hatten natürlich gehört, daß bei uns etwas los war. Sie kamen, bereit, notfalls helfend einzugreifen. Acht oder neun Männer drängten sich vor der Tür zum Vernehmungszimmer. Sie wollten wissen, was passiert war. Aber in diesem Moment konnte es keiner erfahren.
    Die Alarmklingel schrillte ihren nervenzerreißenden Lärm durch das Haus. Auf der Lichtrufanlage flammte meine Kennziffer auf, und gleichzeitig rief eine Lautsprecherstimme ebenfalls meine Kennziffer aus.
    Mr. High verlangte mich, und es mußte verteufelt wichtig sein, wenn er mich mit diesem Aufwand suchen ließ.
    ***
    Zuerst gellte eine Hupe auf. Dann waren es schon fünf oder sechs. Schließlich stimmten ungezählte andere mit ein. Der Lärm brach sich an den Betonmauern der Straßenschlucht und wurde um ein Vielfaches verstärkt.
    Ein Verkehrspolizist, der nicht wußte, was geschehen war, pfiff aufgeregt auf seiner Trillerpfeife, blickte sich um, warf einen Blick auf die Verkehrsampeln und ging mit großen Schritten auf den eisernen Kasten mit dem Polizeitelefon zu.
    »Was ist denn jetzt los?« fragte Les Chester.
    Benito Tullio starrte mit entsetzt aufgerissenen Augen auf den Cop am Telefon.
    »Ruhe!« brüllte Yogger. Er hielt seinen Kopf aus dem offenen Fenster, als könne er auf diese Weise erfahren, was der Grund für die Verkehrsstauung war. Der Gangsterboß hatte in diesem Moment ein merkwürdiges Gefühl in der Magengrube.
    »Mensch, Sie haben uns!« stammelte Pretty erschrocken.
    Ein metallisches Knacken wurde laut.
    Yogger zog schnell seinen Kopf zurück und drehte sich zur hinteren Sitzbank um. »Was war das eben?«
    Pretty grinste schief. »Besser ist besser, Boß!«
    Er hob vorsichtig seine Maschinenpistole etwas höher, so daß Yogger die Waffe sehen konnte.
    »Bist du verrückt? Leg das Ding weg! Los! Mantel darüber! Schiebt alles unter den Sitz, solange wir hier in der Falle sitzen!« forderte Yogger hastig.
    »Mensch, Boß!« empörte sich Pretty. »Sollen wir uns einfach so wegschnappen lassen?«
    »Du Strohkopf!« schimpfte Yogger. »Das gilt doch niemals uns! Wir können doch gar nicht entdeckt sein. Kein Mensch weiß, daß wir unterwegs sind.«
    »Doch«, erinnerte Chester, »Kaufman weiß es! Dieses Karnickel wird sich so dämlich benommen haben…«
    »Sei still!« forderte Yogger. »Erik hat keine Ahnung, auf welchem Weg wir kommen und mit welchem Wagen wir das Ding drehen!«
    »Stimmt auch wieder«, murmelte Chester. Pretty schien es auch einzuleuchten. Er nahm einen abgetragenen Regenmantel und wickelte die Maschinenpistole vorsichtig darin ein, ehe er sie unter den Sitz schob.
    Rundum gellten die Hupen. Der Verkehr auf der Kreuzung war völlig zum Erliegen gekommen.
    Der Revierbeamte, der an der Kreuzung Dienst hatte, telefonierte noch immer. Er schien auch keine besondere Eile zu haben, das Gespräch zu beenden und den Wirrwarr auf der Kreuzung aufzulösen.
    »Mensch, der hat die Ruhe weg, dieser Bulle!« empörte sich Pretty.
    »Wir auch!« brummte Yogger, der jetzt die Lage sachlicher einschätzte als im ersten Moment.
    ***
    »Es war ein anonymer Anruf«, berichtete Mr. High schnell. »Der bisher unbekannte Mann berichtete, Yogger sei mit allen seinen Leuten unterwegs, um einen Anschlag auf den in unserer Eingangshalle sitzenden Touchney zu unternehmen. Touchney soll durch Maschinenpistolenfeuer und Handgranaten ermordet werden. Yogger soll in einem schwarzen Chevrolet mit Funkantenne unterwegs sein, vier Mann im Wagen. Der Rest der Gang wartet angeblich in einem Werkstattwagen auf einem Parkplatz am Carl-Schurz-Park, um die vier Täter nach dem Anschlag zu übernehmen. Ich habe schon veranlaßt, daß, falls die

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