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0492 - Dem Henker gestohlen

0492 - Dem Henker gestohlen

Titel: 0492 - Dem Henker gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
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hermetisch abzusperren.
    Die Yogger-Gang saß in der Falle. Entkommen konnte sie auf keinen Fall. Uns ging es nur darum, die Sache schnell und ohne Zwischenfälle über die Bühne zu bringen. Vorausgesetzt, daß es überhaupt Yogger war, der dort im schwarzen Chevy saß.
    »Können Sie sich ausweisen?« fragte der Revierbeamte barsch.
    »Den Teufel kann ich!« antwortete Steve Dillaggio und bemühte sich, Abstand zwischen sich und den Polizisten zu bringen. Ein paar unserer Leute schoben sich zwischen die beiden.
    »Hinterher!« zischte ich leise dem Polizisten zu.
    »Klar!« antwortete er und ruderte sich mit beiden Armen nach vorne.
    »Hey, Cop, es war doch nicht so gemeint! Mein Freund ist ein ganz friedlicher Bürger!« rief ich laut und eilte hinter dem Polizisten her.
    »Steve!« brüllte ich laut. »Entschuldige dich bei dem Policeman! Sei doch vernünftig!«
    »Du hast auch einen Vogel!« brüllte er zurück.
    Er stand unmittelbar vor dem schwarzen Chevy. Links und rechts standen die übrigen G-men. Der entscheidende Moment' war gekommen.
    »Steve!« brüllte ich noch einmal.
    »Laß mich in Ruhe!« rief er zurück und wollte seinen angeblichen Weg fortsetzen. Er trat hart gegen den schwarzen Chevy. »Verdammt«, sagte er, zu dem Fahrer des Wagens gewandt, »mach deine Karre hier weg!«
    Der Chevy-Fahrer legte sich sofort mit Steve an. Er stieg — zusammen mit einem zweiten Mann — aus dem Wagen.
    Es war allerhöchste Zeit, daß wir jetzt die Situation klärten. Überall öffneten sich Autotüren, und die Fahrer, die jetzt schon fast zehn Minuten eingekeilt vor der Kreuzung standen, reckten die Hälse, um zu sehen, was plötzlich los war.
    Noch ein dritter Mann kam aus dem schwarzen Chevrolet mit der Funkantenne. In wenigen Sekunden mußte eine handfeste Schlägerei entstehen. Auch dem Revierpolizisten konnte jetzt nicht mehr zugemutet werden, das Theater fortzusetzen.
    Es wurde ernst. Und ich setzte alles auf eine Karte.
    »Yogger!« brüllte ich mit lauter Stimme.
    Er fiel tatsächlich darauf herein. Mitten in seiner Bewegung erstarrte er und fuhr dann zu mir herum.
    »Hä?« fragte er unsagbar verwundert.
    »Hände hoch, Yogger! FBI! Ihr Fahrzeug ist umstellt! Jeder Widerstand ist zwecklos!«
    »Ihr verdammten Bullen!« tobte er los und wollte sich auf mich stürzen. Seinen bisherigen Gegner, Steve, hatte er total vergessen. Es war sein nächster Fehler. Steve faßte ihn einfach an der Schulter, wirbelte ihn herum und überwältigte ihn mit einem Polizeigriff.
    Yogger stöhnte unterdrückt.
    Die beiden anderen Gangster, die fast gleichzeitig mit Yogger aus dem Wagen gekommen waren, wurden ebenfalls blitzschnell überrumpelt. Die Aktion lief glatter, als wir es angenommen hatten.
    Ich wollte schon erleichtert aufatmen.
    In diesem Moment tauchte der vierte Mann im Chevrolet auf. Es war der, der vorne neben Yogger auf der uns abgewandten und von den anderen Fahrzeugen blockierten Seite des schwarzen Wagens gesessen hatte.
    Er hob seinen rechten Arm hoch und lächelte kalt. Sein Gesicht glich einer verzerrten Fratze.
    Ich sah seine rechte Hand, die zu einer fast geschlossenen Faust geballt war. Ganz war die Faust nicht geschlossen, denn sie hielt einen schwarzgrauen metallischen Gegenstand umklammert.
    Mir gefror fast das Blut in den Adern.
    ***
    »Der hat es aber nötig! Lohnt sich das überhaupt noch?« Eddie Carpenter, der 20jährige Autopolsterer einer Werkstatt in Brooklyn, betrachtete kritisch den ziemlich mitgenommenen Ford.
    »Der hat eine tolle Maschine unter der Häube«, antwortete sein gleichaltriger Kollege Richard Heymes. »Und außerdem hat die Kiste Sammlerwert!«
    »Sammlerwert?« fragte Carpenter.
    »Ja. Sieh mal hier!« Heymes deutete auf ein glattes Loch im linken Türholm. »Weißt du, was das ist?«
    »Das ist ein Loch«, stellte Carpenter treffend fest.
    Heymes grinste. »Ja, ein Loch. Aber ein besonderes Loch. Das war nämlich ein Schuß!«
    »Ach?«
    »Ja. Es hat zweimal mehr geknallt. Die beiden anderen Löcher waren nicht im Wagen, sondern im Mann«, erklärte Heymes. »Der Mann hieß Pedro Gonzales.«
    Eddie Carpenter riß die Augen auf. »Das war doch ein Gangsterboß! Gestern war doch gerade der Prozeß gegen diesen…«
    »Touchney«, erinnerte Heymes. »Der soll es ja angeblich gewesen sein, aber sie haben ihn freigesprochen. Die Götter wissen, wer dieses Loch gemacht hat. Der alte Taylor läßt es jetzt vielleicht vergolden.«
    »Der alte Taylor? Wer ist denn das?«
    »Dem

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