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0492 - Dem Henker gestohlen

0492 - Dem Henker gestohlen

Titel: 0492 - Dem Henker gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verkehrsampel schaltete wieder auf Grün. Langsam setzte sich die Autokolonne in Bewegung.
    »Warum schleichst du denn so?« fragte Les Chester verwundert, als Yogger den Chevrolet nur langsam vorwärtsrollen ließ.
    »Wir sind drei Minuten zu früh«, antwortete Yogger. »Ich will nicht riskieren, daß die anderen mit dem Station-Wagen noch nicht auf dem Parkplatz stehen!«
    ***
    Frederick Hobleman hob noch einmal grüßend die Hand, als der Station-Wagen mit der Aufschrift »Quick Car Service — Schnellreparaturen zu jeder Zeit an jeder Stelle« abfuhr.
    Als der Wagen an der nächsten Ecke verschwunden war, drehte Hobb das Schild an der Tür um.
    »Closed!« stand jetzt draußen zu lesen.
    Hobleman schloß die Tür sorgfältig ab und bewegte dann seine rundliche Zweizentnerfigur durch das Lokal bis zur Theke. Er nahm ein frisches Glas aus dem Schrank, putzte es mit einem ebenfalls frischen Tuch blank und öffnete dann eine Flasche Bier. Hobleman ließ den Inhalt der Flasche in das Glas laufen, wartete einen Moment, bis der Schaum sich etwas gesetzt hatte, füllte den Rest der Flasche in das Glas und leerte den kühlen Drink auf einen Zug.
    Mit dem Handrücken wischte er sich den Mund trocken. Er stützte sich mit beiden Händen auf das kühle Metall der Theke und blickte nachdenklich in die Ecke, in der bis vor wenigen Minuten die Yogger-Gang gesessen hatte.
    Er warf einen Blick auf die dicken Bände des Telefonverzeichnisses, schüttelte wieder den Kopf und nahm dann den Hörer seines Fernsprechers ab.
    Die Nummer der Auskunft wußte er auswendig.
    Er mußte einen Moment warten, ehe die Verbindung zustande kam.
    »Information! Please?« klang es an sein Ohr.
    »Hey, Girly, gib mir mal schnell die Nummer vom FBI!« forderte der Spelunkenwirt. Er lehnte sich gegen die Seitenwand des Gläserschrankes und war bereit, eine angemessene Zeit auf die erbetene Auskunft zu warten.
    Wie elektrisiert sprang er vom Schrank weg, als die Nummer ihm umgehend genannt wurde.
    »LE 5 - 7700! Ich wiederhole: LE 5…«
    »Thanks«, murmelte Hobb in das Telefon und legte auf, noch ehe die Nummer wiederholt war.
    Hobleman hatte noch mit einer Frist zur Überlegung gerechnet. Jetzt stand er unmittelbar vor der Entscheidung.
    Er holte tief Luft, schloß einen Moment die Augen, öffnete sie wieder und nahm erneut den Telefonhörer ab.
    ***
    »Nein!« gurgelte Webster Touchney und taumelte rückwärts gegen den Schreibtisch. Abwehrend hob er die Hände.
    Phil schob seinen Mann vorwärts. »Dreckiger Verräter!« klang es von den Lippen des Mannes, der mit schleppenden Schritten ins Zimmer kam.
    »Sieh an!« sagte Phil. »Die Herren kennen sich. Ist das Ihr Bekannter, auf den Sie gewartet haben?«
    Der erste Schock war vorbei. »Ich kenne den Mann nicht«, antwortete der Mann im braunen Anzug schnell.
    »Aber, aber«, sagte Phil nachsichtig. »Sie können doch einen wildfremden Menschen nicht einfach als Verräter bezeichnen!«
    »Ich kenne ihn nicht, und ich…« klang es bestimmt von dem Mann im braunen Anzug.
    »Wer ist das?« fragte ich Touchney.
    »Das ist Erik Kaufman!« antwortete Webster Touchney sofort.
    »Sind Sie Erik Kaufman?« wandte ich mich an den Mann, den Phil festgenommen hatte.
    Er gab keine Antwort.
    »Es ist Erik Kaufman«, sagte Phil an seiner Stelle. »Er hat es zugegeben, bevor ich mich zu erkennen gegeben habe. Ich nahm ihn wegen verbotenen Waffenbesitzes fest!«
    »Verdammt«, brüllte Kaufman los, »ich weiß gar nicht, was ihr von mir wollt! Ich habe keine Pistole und…«
    »Ich habe sie ihm abgenommen«, sagte Phil. »Neville hat es sogar gesehen!«
    »Nein!« wehrte sich Kaufman. »Die Beretta habe ich nie vorher gesehen!«
    »Wie kam eigentlich Yogger dazu, sich so eine Geistesgröße wie Sie als Mitarbeiter auszusuchen?« fragte ich.
    »Ich habe gesehen, daß dieser Bursche eine Beretta in der Hand hielt«, bemerkte Kaufman frech. »Ich habe sie nie besessen!«
    »Jeder fängt einmal an«, sagte Phil ruhig. »Sie scheinen auch noch Anfänger zu sein, Kauf man. Wenn Sie es nicht wären, dann wüßten Sie, daß wir auf dieser Pistole nicht nur Ihre Fingerabdrücke finden, sondern ohne Zweifel auch noch Stoffasern von Ihrer Unterkleidung und Ihrer Hose.« Phil wandte sich an mich: »Er hat das Ding im Hosenbund stecken gehabt!«
    »Er hat heute nacht damit auf mich geschossen!« rief Touchney dazwischen.
    »Stimmt das?« fragte ich schnell.
    Ich bekam keine Antwort. Kaufman verlor die Nerven. Bevor wir

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