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0492 - Dem Henker gestohlen

0492 - Dem Henker gestohlen

Titel: 0492 - Dem Henker gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
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beeindrucken zu lassen, ging Churchman gemächlich zu seinem Telefon zurück.
    »Hey, Captain!« rief er in die Muschel.
    »Ja, Bill?«
    »Schwarzer Chevy mit Funkantenne, vier Insassen. Wer mich danach fragt, was das für Leute sind, Captain, kann nur eine Antwort bekommen. Das sind verdammt schräge Vögel!«
    »Danke, Bill. Bleiben Sie auf Ihrem Posten und sorgen Sie dafür, daß die schön eingekeilt bleiben. Aber seien Sie vorsichtig!«
    »Hey, Mann!« sagte er zu dem Fahrer, der ihm am nächsten stand. »Die Sache geht gleich wieder in Ordnung, aber Sie stehen im Kreuzungsbereich. Fahren Sie mal drei Yard zurück, Mann!«
    »Wie soll ich denn…«
    Churchman winkte ab und ging zum Hintermann des Angesprochenen. Der Cop hätte am liebsten schallend gelacht. Unter normalen Umständen war es das Unsinnigste, was er tun konnte. Aber jetzt rangierte er die vor der Ampel stehenden Wagen so zurecht, daß dem Chevrolet auch die allerletzte Bewegungsmöglichkeit genommen wurde. Gleichzeitig verbaute er, so gut es ging, den Insassen jeden Fluchtweg zu Fuß. Eine einzige Gasse ließ er frei.
    Befriedigt betrachtete er sein Werk. Dann ging er, etwas schneller als zuvor, noch einmal zum Telefon.
    »Hey, Henry«, sagte er dem Desk-Sergeant, »sag dem Captain, er soll dem FBI durchgeben, die G-men sollen von dort aus angreifen, wo ich stehe. Der schwarze Chevy ist eingekeilt!«
    »Verstanden, Bill!« quittierte der Desk-Sergeant.
    ***
    »Mensch«, sagte Pretty, »das geht ja gar nicht mehr weiter. Wir sollten doch unseren Plan aufgeben. Du siehst doch, daß es nichts wird!«
    »Wieso?« bellte Yogger mit seiner heiseren Stimme. »Uns kann doch keiner weglaufen! Im Gegenteil. Ich kann mir vorstellen, daß die Bullen jetzt alle Hände voll zu tun haben!«
    »Ich weiß nicht«, sagte auch Chester, »das gefällt mir nicht, Boß. Jetzt müssen doch schon alle Straßen in der Umgebung verstopft sein. Wenn wir unser Feuerwerk abgeschossen haben, kann es verdammt schwierig werden, rechtzeitig wegzukommen. Meinst du nicht?«
    »Abwarten!« sagte Yogger, aber seine Stimme klang nicht mehr so entschieden wie vorher.
    »Schau mal!« sagte unvermittelt Benito Tullio.
    »Was ist?« fuhr Yogger herum.
    Tullio deutete zur Straßenecke.
    Fünf Männer waren dort aufgetaucht. Sie standen um den Cop herum und redeten auf ihn ein. Die Unterhaltung schien nicht sehr freundlich zu sein, denn der Wortführer der fünf Männer gestikulierte lebhaft. Drei seiner Begleiter standen mit den Händen in den Hosentaschen und lachten höhnisch. Der vierte griff‘unvermittelt nach dem Cop und drehte ihn herum.
    »Der Bulle wird ganz schön sauer sein!« berichtete Chester.
    Energisch befreite sich der Revierbeamte aus dem Griff des Zivilisten. Offensichtlich wies er den Mann zurecht. Doch der lachte nur.
    Einer von den dreien, die bisher mit den Händen in den Hosentaschen umhergestanden hatten, mischte sich jetzt auch in die Unterhaltung. Mit ausgestreckten Armen wies er auf das Verkehrschaos und schien den Polizeibeamten anzuschreien.
    »Mensch«, sagte Pretty, »am liebsten würde ich aussteigen und mitmachen! Das war schon immer mein Wunsch, mich mal mit einem Bullen anzulegen und von den Zuschauern recht zu bekommen!«
    »Du bleibst sitzen!« entschied Yogger.
    »Schade!« maulte Pretty.
    »Jetzt kommen noch vier dazu«, stellte der Gangsterboß dann fest, »das scheint ein ganzer Verein zu sein!«
    »Vielleicht, hauen Sie dem Bullen die Jacke voll«, hoffte Tullio.
    »Habt ihr es gesehen? Jetzt ist der Krach fertig!« rief Yogger erheitert.
    »Der eine hat eben dem Bullen einen Vogel gezeigt! Jetzt werden wir etwas erleben!«
    ***
    Der Cop spielte ein prächtiges Theater.
    »Sie!« brüllte er. »Bleiben Sie sofort stehen!«
    Steve Dillaggio in der Rolle eines erbosten Verkehrsteilnehmers winkte lässig ab. »Ich lasse mich doch von Ihnen nicht aufhalten. Sorgen Sie lieber für Ordnung auf Ihrer Kreuzung!«
    Beifallheischend schaute Steve in die Runde.
    »Sehr richtig!« rief eine grellgeschminkte Frau aus einem Chrysler.
    Ich schaute unauffällig nach oben und sah in der Höhe dès zweiten Stockwerkes des Hauses an der Südwestecke das Gehäuse mit der Fernsehkamera der Verkehrsüberwachung. Über Funk wußte ich, daß Captain Hywood am Fernsehempfänger in der Centre Street saß. Seine Polizeikräfte waren in der Umgebung zusammengezogen. Sollte es Schwierigkeiten geben, so brauchte Hywood gewissermaßen nur auf den Knopf zu drücken, um die Gegend

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