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0492 - Dem Henker gestohlen

0492 - Dem Henker gestohlen

Titel: 0492 - Dem Henker gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mitteilung stimmt, Yogger vermutlich nicht sein Ziel erreicht. Wir können hier auf der Straße keine Schlacht mit Maschinenpistolen und Handgranaten riskieren. Wir müssen die Bande vorher unschädlich machen.«
    »Wie haben Sie Yogger blockiert?« fragte ich schnell.
    Mr. High lächelte hintergründig. »Ich habe die Verkehrspolizei gebeten, für kurze Zeit sämtliche Verkehrsampeln auf Rot zu schalten.«
    »Allmächtiger…« seufzte ich. »Haben die das etwa getan?«
    Unser Chef nickte. »Sie haben es bereits getan!« Er deutete mit dem Daumen auf das Fenster zur Straße.
    Erst jetzt fiel mir das gellende Hupkonzert auf, das von der Straße heraufklang. »Das bedeutet doch ein unübersehbares Verkehrschaos!«
    Mr. High nickte. »Richtig. Und Yogger steckt mitten darin. Er ist gewissermaßen festgenagelt.«
    »Wir müssen ihn nur finden. Wissen Sie wenigstens, aus welcher Richtung…« Das Telefon schnitt meinen Satz ab. Mr. High griff zum Hörer und lauschte hinein.
    »Vielleicht haben wir Glück«, sagte er schnell und deutete auf den zweiten Hörer. Ich nahm ihn ans Ohr.
    »TV-Verkehrsüberwachung, Lieutenant Farmer«, hörte ich gerade noch. »Sir, ich glaube, wir haben ihn! Vor dem 200er Block in der 69. Straße, also vor der Verkehrsampel an der Kreuzung mit der Second Avenue, steht ein dunkler Chevrolet, vermutlich schwarz. Er hat eine Funkantenne und sieht aus wie ein Einsatzwagen der Kriminalabteilung.«
    »Insassen?« fragte Mr. High kurz.
    »Ohne Zweifel mehrere. Genaue Zahl läßt sich natürlich auf dem Bildschirm nicht feststellen. Die Fernsehkamera an der Kreuzung hängt ziemlich hoch und ist wegen des besseren Überblicks mit einem Weitwinkelobjektiv ausgestattet.«
    »Ich verstehe«, sagte Mr. High. »Bleiben Sie bitte an diesem Objekt. Mein Einsatzleiter, G-man Jerry Cotton, ist jetzt unterrichtet. Moment bitte!«
    »Ich warte, Sir«, sagte der Lieutenant von der Verkehrsüberwachung.
    »Sie haben gehört, Jerry, um was es geht. Nehmen Sie sich der Sache an. Ich versuche, eine Funksprechverbindung zwischen dem Mann am Fernsehgerät und Ihnen herstellen zu lassen. Pirschen Sie sich inzwischen an die Kreuzung heran!«
    Ich flitzte aus der Tür.
    Die Alarmklingel hatte inzwischen bewirkt, daß alle unsere anwesenden Leute einsatzbereit waren. Auch Phil war wieder frei, denn Erik Kaufman war in den Zellentrakt gebracht worden. Wir hatten jetzt keine Zeit für ihn. Webster Touchney befand sich in unserem Sanitätsraum. Er sollte gleich von einer Ambulanz abgeholt und hinüber zum New York Hospital, unserem Nachbarn sozusagen, gebracht werden.
    Ich rief Phil, Steve Dillaggio und ein halbes Dutzend weiterer Kollegen und erklärte ihnen schnell, um was es ging.
    »Au!« sagte Phil nur.
    »Das ist ja eine ganz alltägliche Sache, eine schwerbewaffnete Gang aus einem Verkehrschaos mitten in Manhattan herauszuholen«, bemerkte Steve Dillaggio ironisch.
    Dann rauschten wir auch schon los.
    ***
    »Moment, Captain!« sagte der Revierbeamte Bill Churchman.
    Er schob sich seine achteckige Dienstmütze ins Genick und schaute sich prüfend um. Churchman wußte inzwischen, um was es ging. Er spielte prächtig Theater. Vorsichtig legte er den Hörer neben den Apparat. Seelenruhig ging er einige Schritte beiseite, betrachtete die auf dem roten Dauerlicht stehende Ampel, schüttelte den Kopf und ging wieder zurück.
    »Moment, Captain, jetzt gehe ich unauffällig näher!« sprach er in den Hörer.
    Das Spiel wiederholte sich, nur mit dem Unterschied, daß der Cop Churchman jetzt einige Schritte in die 69. Straße hineinging und sich dort eingehend die ebenfalls roten Ampeln betrachtete. Er schüttelte den Kopf, als glaube er nicht das, was jeder sehen konnte.
    Churchman traute sich noch weiter vor. So, als wolle er sich auch die Ampel auf der anderen Straßenseite anschauen. Dabei kam er ganz nahe an den schwarzen Chevrolet heran. Er legte sogar seine linke Hand auf den vorderen Kotflügel des Wagens. Von dieser Stelle aus betrachtete er, wiederum kopfschüttelnd, die Ampel, die ihn angeblich interessierte.
    »Was is,n los, Cop?« rief eine Stimme hinter ihm.
    Churchman wußte, daß die Stimme nicht aus dem schwarzen Chevy kam. Trotzdem wandte er sich nach dort.
    »Kurzschluß, nehme ich an«, sagte er.
    Yogger fiel darauf herein und machte den größten Fehler des Tages.
    »So?« sagte er nur.
    »Ja!« sagte Churchman und verkniff sich ein befriedigtes Grinsen.
    Ohne sich von dem Geschimpfe der anderen Fahrer

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