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0492 - Der Zug aus der Hölle

0492 - Der Zug aus der Hölle

Titel: 0492 - Der Zug aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erschrocken und dachte an das Feuer, das sie durchströmt hatte, als diese - Hand -nach ihr gegriffen hatte. »Ja, das erklärt alles.«
    »Wohin floh er? Haben Sie das erkennen können?«
    Sie schüttelte den Kopf. Sie glaubte zwar, es beobachtet zu haben. Aber sie war nicht sicher, welche Richtung diese düstere, unbegreifliche Gestalt eingeschlagen hatte. Je mehr sie darüber nachdachte, desto unsicherer wurde sie.
    »Verschwinden Sie wieder in den Zug«, drängte Saris. »Ich habe auch so schon genug zu tun, ohne auf Sie aufpassen zu müssen!«
    »Ich glaube, ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen«, gab sie etwas schnippisch zurück, folgte aber dann endlich seiner Anweisung. Immer wieder sah sie zu ihm zurück, wie er dastand, mit hängenden Schultern und schwer atmend. Sie fragte sich, wer dieser Mann war und warum er von einem Dämon angegriffen wurde.
    Und wo war Stockwell? War er vielleicht dieser Dämon?
    »Sie sollten auch wieder einsteigen, Sir!« rief sie Saris zu.
    Er schüttelte nur den Kopf. »Ich würde Sie in Gefahr bringen«, erwiderte er. »Der Dämon will mich. Wenn er mich bekommt, läßt er Sie wahrscheinlich irf Ruhe. Er hat’s mir zwar nicht versprochen, aber Sie sind einfach viel zu unbedeutend für ihn.«
    »Wer sind Sie, Mister Saris?« fragte sie leise. »Und dieser Dämon, was ist das für ein Wesen?«
    »Er ist Lucifuge Rofocale«, murmelte Saris. »Nun machen Sie endlich die Tür hinter sich zu, bevor er zurückkommt«
    Sie zögerte, die Tür zu schließen. Sie hatte das Gefühl, als würde sie damit einen Schlußstrich unter das Leben dieses ihr eigentlich fremden Mannes ziehen. »Lucifuge Rofocale«, flüsterte sie leise. Das klang fast wie Luzifer. Entweder war das hier der größte Hypnose-Trick aller Zeiten und alles nur Illusion oder ein Alptraum, oder…
    Sie wagte nicht, weiterzudenken.
    Langsam wich sie von der Tür zurück, die sie offen ließ, und ging zu Saris’ Abteil. Sie wollte nach Mrs. Bringthmann sehen.
    Aber die ältere Dame war verschwunden!
    ***
    Der getarnte MIB war seinem Ziel zum Greifen nahe gewesen. Aber ausgerechnet da mußte Lucifuge Rofocale sich zurückziehen! Offenbar hatte er den Gegenangriff seines Opfers nicht ganz so verkraftet wie er sich das ursprünglich vorgestellt hatte.
    Der MIB konnte in seiner Gestalt zwar Gefühle äußern, sie aber nicht selbst wirklich empfinden. Ansonsten wäre er jetzt sehr verdrossen gewesen. So befahl ihm sein Programmgehirn lediglich, es noch einmal zu versuchen. Denn der Amulett-Träger würde auf jeden Fall zurückkehren. Er würde sein Opfer nicht einfach so ungeschoren davonkommen lassen, nachdem er dermaßen große Mühen auf sich genommen hatte, es in die Höllenfalle zu locken.
    Der Getarnte wartete auf eine neue Chance.
    ***
    McGuire arbeitete schon seit dreißig Jahren für die Königlich-Schottische Eisenbahn. In dieser Woche war er mit der Nachtschicht dran. Früher hatte er nur Tagdienst gemacht, aber vor einem halben Jahr hatte er sich in den Wechseldienst versetzen lassen. Da verdiente man mehr, und Geld konnte er gut gebrauchen, nachdem seine Jennifer auf Scheidung klagen und es abzusehen war, daß er demnächst Unterhalt für sie bezahlen mußte, damit sie es sich bei ihrem neuen Liebhaber gutgehen lassen konnte. Außerdem wußte er jetzt mit den Nächten ohnehin nicht mehr viel anzufangen. Richtig schlafen konnte er kaum noch, im Fernsehen lief nachts nichts, und von Frauen hatte er auch erstmal genug. Kneipenbesuche gingen ins Geld, Bücher mochte er nicht so sehr. Was also lag näher, als alle zwei Wochen Nachtdienst zu machen, und zwischendurch auch noch einzuspringen, wenn mal ein Kollege krank wurde?
    Wenn es nach McGuire ging, konnten die Kollegen gar nicht oft genug krank werden.
    Dafür, daß die Nachtschichten leidlich gut bezahlt wurden, gab es nur wenig zu tun. Ein paar kleine Reparaturen, Vorbereitungen für den Morgen manchmal ein bißchen Reinigungsdienst und im Winter natürlich Schneeräumen und Streuen. Aber damit konnte er leben.
    Mit einer solchen Verunreinigung, wie er sie in dieser Nacht vorfand, hätte er aber nie in seinem Leben gerechnet.
    Da hing im Torbogen-Durchgang zum Personalparkplatz ein riesiges Spinnennetz. Es füllte von oben bis unten den gesamten Durchgang aus. Dabei hätte McGuire es fast nicht gesehen, wenn in diesem Spinnennnetz nicht etwas gehangen hätte.
    Ein Sklett, an dem noch Uniformreste hafteten. Diese Reste deuteten daraufhin, daß das Skelett dem

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