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0492 - Der Zug aus der Hölle

0492 - Der Zug aus der Hölle

Titel: 0492 - Der Zug aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Aber ich muß befürchten, daß das nicht unbedingt die Zustimmung einer Drittel-Minderheit unserer kleinen Einsatzgruppe findet.«
    »Schon wieder so ein Wirbel-Transport?« murrte Nicole.
    »Wir werden es überleben«, sagte Zamorra. »Auf jeden Fall sind wir dann sehr schnell im Zug - und am Zug«, er grinste bei dem kleinen Wortspiel. »Und je schneller wir unentdeckt eintreffen, desto effektiver können wir zuschlagen. Ich denke, wir werden Sids Methode schon irgendwie überstehen.«
    Nicole verzog verdrossen das Gesicht, sagte aber nichts mehr. Sid Amos nickte bedächtig. »Das könnte immerhin funktionieren«, meinte er. »Wenn ich uns in den Zug bringe, haben wir die Gelegenheit, die Lage zu sondieren. Da Lucifüge Rofocale persönlich erschienen ist, glaube ich nicht, daß man den Lord bereits umgebracht hat. Ebensowenig dürfte er irgendwo anders eingekerkert worden sein. Dann wäre der Erzdämon nicht mehr hier. Er verschwendete seine Zeit nicht.«
    »Also gut«, sagte Zamorra. »Versuchen wir es. Hoffentlich ist das Innere des Zuges keine Falle, die sofort um uns drei herum zuschnappt!«
    Sid Amos grinste.
    »Bei allem, was wir hier unternehmen«, sagte er, »solltet ihr nie vergessen, daß ich hier ›Heimspiel‹ habe. Ich weiß, was ich tue und was ich riskieren kann.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, erwiderte Nicole respektlos. Sid Amos zuckte heftig zusammen.
    »In dieser Umgebung«, bemerkte er, »solltest du mit der Wahl deiner Worte etwas vorsichtiger sein…«
    ***
    Tess McKinsey vergewisserte sich rasch, daß es der ohnmächtigen Mrs. Brightmann an nichts fehlte. Dann eilte sie hinter Stockwell her. Sie war jetzt sicher, daß das nicht sein richtiger Name war. Als er ihn nannte, hatte er direkt über Tess hinweggeschaut, mußte das kleine Firmenschild gesehen und daraus seinen angeblichen Namen entnommen haben. Aber warum hatte er das getan? Aus welchem Grund wollte er seinen richtigen Namen nicht nennen? So etwas taten doch nur Verbrecher oder Geheimagenten, und nach beidem sah er nicht aus!
    Tess stieg nach draußen, in diese furchtbare Hitze. Sie konnte Stockwell nicht sehen. Statt dessen sah sie ein nebelhaftes, düsteres Etwas, das eine unheimliche Hand nach Bryont Saris ausstreckte. Das konnte nie und nimmer dieser Stockwell sein! Selbst wenn sich der ganze Zug auf rätselhafte Weise verwandelt hatte - Menschen konnten sich doch nicht so verändern!
    Die gewaltige Nebelhand verfehlte Saris, der gerade einen schnellen Sprung rückwärts machte. Dabei prallte er gegen Tess und kam zu Fall. Die nachsetzende Hand verfehlte ihn abermals.
    Er stöhnte auf. »In den Zug!« stieß er hervor. »Verdammt, was machen Sie hier draußen?«
    Er war sekundenlang abgelenkt. Tess war schneller wieder auf den Beinen als er. »Was ist das?« schrie sie. Die Nebelhand glitt durch sie hindurch. Tess McKinsey schrie gellend. Sie glaubte innerlich zu verbrennen. Feuer strömte durch ihre Adern. Saris packte sie, stieß sie gegen den Zug und stürmte auf die unheimliche Erscheinung zu. Etwas traf ihn, riß ihm förmlich die Beine unter dem Körper weg. Er überschlug sich und rollte in das Dunkel hinein. Tess hörte ihn brüllen. Aber sie vernahm auch für ein paar Sekunden einen schrillen, durch Mark und Bein gehenden Laut, wie sie ihn nie zuvor vernommen hatte. Dann flammte ein Blitz durch den schmalen Tunnelschacht, und das dunkle Nebelwesen verschwand von einem Augenblick zum anderen.
    Saris lag am Boden. McKinsey eilte zu ihm, wollte ihm auf die Beine helfen. »Sie sollen doch im Zug bleiben!« stieß Saris hervor. »Verdammt, das ist tödlicher Ernst! In meiner Nähe sind Sie in Lebensgefahr! Drinnen haben Sie vielleicht noch eine Chance!« Sie dachte gar nicht daran, zurückzukehren. Nicht, ehe dieser Mann ihr gesagt hatte, was hier gespielt wurde. Schließlich ging es ja auch sie etwas an. »Wir sitzen alle in einem Boot, Sir«, stieß sie hervor. »Sie, Mistreß Brightmann, Stockwell und ich! Also sagen Sie, was hier los ist!«
    »Stockwell nennt er sich?« murmelte Saris und erhob sich langsam.
    »Das ist bestimmt nicht sein richtiger Name. Also, Mister Saris. Was wird hier gespielt?«
    »Ein im wahrsten Sinne des Wortes höllisches Spiel.« Mißtrauisch sah er sich um. »Haben Sie mitgekriegt, wohin er verschwunden ist, Miß McKinsey?«
    »Wer? Stockwell?«
    »Der Dämon«, korrigierte Saris. »Diese dunkle, nebelhafte Erscheinung, die mich umbringen wollte.«
    »Ein Dämon«, flüsterte sie

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