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0493 - Janes Umkehr

0493 - Janes Umkehr

Titel: 0493 - Janes Umkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zustand im Prinzip nichts kannst. Da spielen andere Kräfte eine Rolle.«
    »Und welche?«
    »Konkret kann ich dir keine Antwort geben. Ich rechne aber damit, daß du deine Vergangenheit noch nicht völlig abgestreift hast. Das geht auch nicht so einfach.«
    Nach diesen Worten senkte Jane den Blick, als würde sie sich schämen. Sarah Goldwyn entging dies nicht, sie schwieg aber über dieses Thema und sagte nur, daß sie am Abend mit Jane über die Dinge im einzelnen reden wollte.
    »Wenn du meinst.«
    Sarah Goldwyn streichelte Janes Wange. »Du gefällst mir nicht, mein Kind. Überhaupt nicht. Etwas geht in dir vor, von dem ich nichts weiß.«
    »Ach, das bildest du dir ein.«
    Sehr ernst blickte die Horror-Oma in das blaß wirkende Gesicht der ehemaligen Hexe. »Nein, Kind, ich bilde es mir nicht ein. Ich hätte nur zu gern erfahren, was es ist.«
    »Heute abend, sagst du, wollen wir darüber reden?«
    »Ja, wenn es dir recht ist.«
    »Gut.« Jane nickte. »Es ist mir recht. Aber jetzt geh und suche dir etwas Schönes aus.«
    »Das macht mir schon keinen Spaß mehr.« Lady Sarah wollte den Mantel ausziehen. Jane war dagegen. Sie öffnete die Haustür und drängte die Horror-Oma nach draußen.
    »Ich werde mich beeilen, Jane.«
    »Tu das.«
    Die Detektivin lächelte hinter Sarah Goldwyn her, bevor sie die Tür zuzog und sich gegen das Holz lehnte. Für wenige Sekunden schloß sie die Augen. Sie spürte das Zittern in ihren Knien und dachte daran, daß die Horror-Oma ja so recht mit ihrer Vermutung hatte. Es war etwas mit ihr geschehen, sogar etwas Einschneidendes. Doch dies war eine Sache, die sie unbedingt für sich behalten wollte.
    Kein anderer sollte vorerst davon erfahren, auch Sarah Goldwyn nicht oder John Sinclair. Sie hatte es sich durch ihre Vergangenheit eingebrockt, und sie mußte damit selbst fertig werden.
    Jane hatte eigentlich vorgehabt, nach oben in ihr Zimmer zu gehen, um sich hinzulegen. Davon nahm sie Abstand. Sie fürchtete sich davor, daß die Träume wiederkehren würden. Besondere Träume, in denen Gestalten auftauchten, die mit ihr Kontakt aufnehmen wollten. Sie hatte einmal zu ihnen gehört und den Teufel als ihren Herrn anerkannt. Das war jetzt vorbei, so jedenfalls hatte sie gedacht. In den letzten Wochen hatte sich jedoch alles geändert.
    Die Träume waren intensiver geworden. Jane erlebte sie hautnah. Und man hatte ihr sogar im Traum gewisse Befehle gegeben.
    Aufforderungen, gegen die sie sich zunächst gewehrt hatte, bis der Druck immer stärker geworden war und sie diesen Brief schließlich geschrieben hatte.
    Dies war heimlich geschehen, niemand wußte davon. Wenn er dem Empfänger überreicht wurde, würde er einschlagen wie eine Bombe, dessen war Jane sich sicher.
    Vor der Tür lag ein unangenehmer Tag. Es war so kühl geworden, daß die Heizung lief. Jane ging nach rechts und betrat Lady Sarahs Wohnraum. Er war nicht modern eingerichtet, das Zimmer strahlte noch den Hauch einer längst vergangenen Zeit ab, aber Jane fühlte sich wohl. Überhaupt hatte sie sich in den Monaten, die sie jetzt bei Lady Sarah Goldwyn wohnte, sehr wohl gefühlt.
    Das sollte bald beendet sein.
    Jane nahm auf einem Stuhl Platz und starrte ins Leere. Sie dachte an John Sinclair und auch daran, daß es zwischen ihnen eigentlich nie mehr so gewesen war wie früher, trotz dieses Intermezzos in Venedig, als sie mit John eine lange Liebesnacht verbracht hatte.
    Jane lächelte schmerzlich in der Erinnerung, und sie strich auch über ihre Haare. Die Strähnen wehten zurück, dann starrte Jane wieder ins Leere.
    Sollte sie Lady Sarah einweihen?
    Es wäre vernünftig gewesen. Die Horror-Oma wußte fast immer einen Ausweg. Wenn eine Person den Ausdruck weise verdiente, dann war es Lady Sarah Goldwyn.
    Aber konnte sie ihr helfen?
    Diejenigen, die ihre unsichtbaren Fesseln über Jane ausgebreitet hatten, waren einfach zu stark. Sie bildeten eine Macht mit dem Teufel an der Spitze.
    Der holte sich immer, was ihm angeblich zustand.
    Aber Jane gehörte ihm nicht mehr. Sie hatte sich von ihm losgesagt. Mit Hilfe ihrer Freunde war es ihr gelungen, aber der Teufel lauerte im Hintergrund, er hatte sie bestimmt nicht aus den Augen gelassen, auch wenn sich zwischendurch andere Dämonen oder dämonisch veranlagte Personen mit ihr beschäftigt hatten.
    Wie Vincent van Akkeren, aus dessen Klauen sie sich letztendlich hatte befreien können.
    Aber wer hatte ihr die Träume geschickt? Wer hatte es geschafft, sie so zu beeinflussen,

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