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0493 - Janes Umkehr

0493 - Janes Umkehr

Titel: 0493 - Janes Umkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Entschieden stemmte sie sich dagegen und stellte sogar Bedingungen.
    Ein Beamter fragte, was sie denn wolle.
    »Ich will jemand sprechen!« brüllte die Frau mit einer sich fast überschlagenden Stimme, die große Mühe hatte, überhaupt die Ohren der Polizisten zu erreichen.
    »Ich will einen Mann sprechen, einen bestimmten! Los, geht und holt ihn her!«
    »Mit wem wollen Sie reden?«
    »Der Mann heißt John Sinclair!«
    Der Frager wandte sich an seinen Kollegen und an die umstehenden Feuerwehrleute. »Kennt den einer von euch?«
    Aus dem Hintergrund löste sich ein Corporal. »Fragen Sie mal, ob sie damit den Oberinspektor Sinclair meint, den Yard-Mann?«
    »Soll ich das wirklich?«
    Der Corporal schüttelte über seinen jüngeren Kollegen den Kopf. Er nahm das Megaphon selbst und stellte seine Frage. Dabei beobachtete er die Frau genau.
    Sie hatte eine Hand auf den Rand des Stützgitters gelegt, in der anderen hielt sie das Messer. Sie hatte es so gedreht, daß die Spitze auf ihre magere Brust wies.
    Durch die Ferngläser sahen die Beamten das Nicken. »Ja!« schrie die Frau zurück. »Ja, den meine ich. Man nennt ihn auch Geisterjäger!«
    »Okay, verstanden. Auch ich kenne seinen Namen. Aber ich weiß nicht, ob er sich in London aufhält.«
    »Dann schau nach.«
    »Und wenn er nicht da ist?«
    »Holt ihn her!« Sie begann zu kreischen und setzte die Spitze der Klinge gegen ihren Hals. »Wenn ihr es nicht schafft, bringe ich mich um, verstanden? Ich werde mich töten!«
    Der Corporal zögerte mit einer Antwort. »Die ist doch wahnsinnig«, hörte er einen Kollegen sagen.
    »Oder auch nicht.«
    »Wollen Sie Sinclair tatsächlich holen, Corporal?«
    »Bleibt mir eine andere Möglichkeit?« erkundigte er sich. »Was würdet ihr denn an meiner Stelle tun? Ich möchte nicht die Verantwortung übernehmen, wenn die Verrückte sich tatsächlich das Messer in die Kehle stößt.«
    Der links neben dem Corporal stehende Polizist hob noch einmal sein Fernglas, schaute sehr genau auf das Ziel und schüttelte dann den Kopf. »Ich begreife das nicht«, sagte er. »Dieses Weib sieht aus wie eine Hexe.«
    Jemand lachte. »Du denkst wohl an deine Schwiegermutter?«
    »Nein, aber seht doch selbst. So… so kann man doch gar nicht aussehen, verdammt!«
    »Was ist denn? Habt ihr euch entschieden? Wollt ihr Sinclair holen? Ich warte nicht mehr lange.«
    Der Corporal trug die Verantwortung. Er schaute über die flachen Dächer der Fabrikgebäude und folgte mit seinem Blick der Länge des grauroten Schornsteins.
    Seine Kollegen starrten ihn gespannt an. Die hatten es besser, die Verantwortung ruhte auf ihm.
    »Ja!« rief er dann mit lauter Stimme, die durch das Megaphon noch verstärkt wurde. »Ich bin einverstanden. Ich werde fragen, ob John Sinclair da ist.«
    »Er ist da, ich weiß es!«
    »Dann warten Sie noch ein wenig!« Der Corporal ließ das Megaphon sinken und ging zu einem der drei Streifenwagen, die im Schatten des Feuerwehrwagens mit der langen Leiter parkten.
    Im Streifenwagen gab es ein Telefon, die Nummer von Scotland Yard kannte der Corporal auswendig.
    Die Verbindung war schnell hergestellt. Dennoch war es dem Mann ein wenig komisch, als er nach einem Oberinspektor Sinclair verlangte…
    ***
    Zweimal war mein Rover über nicht ordnungsgemäß verlegte Schienen geholpert, bevor ich den langen Schornstein und damit den Flecken Erde sah, auf den es mir ankam.
    Der Anruf hatte mich im Büro erreicht, wo ich eigentlich den Tag über hatte verbringen wollen, denn es galt noch einige Dinge zu klären, die unseren letzten Fall in Rom betrafen.
    Ich wußte nicht sehr viel. Nur daß es sich um eine Selbstmordkandidatin handelte, die mich unbedingt sprechen wollte oder sich in die Tiefe stürzte, wenn ich nicht erschien.
    Suko war im Office geblieben. Ich hatte das Industriegelände erreicht, auf dem sich Neugierige versammelt hatten. Sie standen im Halbkreis um den Ort des Geschehens und starrten mit zurückgelegten Köpfen in die Höhe.
    Es war kein schöner Tag im Mai. Die Sonne hielt sich hinter grauen Wolken versteckt, am frühen Morgen hatte es noch geregnet, sogar dünne Dunstschwaden wehten über die Straße, aber der Wetterbericht hatte Besserung versprochen.
    Den Wagen stellte ich dort ab, wo auch die Fahrzeuge meiner uniformierten Kollegen standen.
    Als ich ausstieg und die Tür zuknallte, hörte ich die durch ein Megaphon verstärkte Stimme eines Kollegen. »Okay, wir haben Ihren Wunsch erfüllt. Mr. Sinclair

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