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0493 - Panik auf Titan

Titel: 0493 - Panik auf Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keine einzige Unwahrheit, kein „Flimmern des Absoluten" erkennen, wie er diesen fragwürdigen Zustand definierte, der ihn stets bei anderen beunruhigte.
    Ovaron besaß nicht die Bereitschaft zur Lüge, zur Spiegelfechterei, zum Aufschneiden oder zum Vertuschen und Verniedlichen von Zuständen oder Erkenntnissen, die anderen etwas über seinen wahren Charakter verraten würden.
    Bully blickte geradezu verblüfft drein.
    „Gehen wir systematisch vor", sagte er und biß auf die Unterlippe. „Die Sammler werden also von einem Mann gesteuert?"
    Der Cappin nickte.
    „Von einem Takerer, einem Vetter des Taschkars, was etwa meinem Rang bei den Ganjasen entspricht. Er hat einen Buckel, ein sehr ausdrucksvolles Gesicht und einen miesen Charakter. Außerdem besitzt er das volle Vertrauen des Taschkars."
    „Verstanden", sagte Bull. „Und Sie planen, ihn zu übernehmen?"
    „Richtig. Sie helfen mir dabei?"
    „Ja. Was brauchen Sie?" fragte der Solarmarschall.
    „Erst einmal die Individualdaten dieses Mannes" erwiderte Ovaron.
    Edmond Pontonac stand jetzt einige Meter von den beiden Cappins entfernt und versuchte ohne große Mühe, ihren wahren Charakter zu durchleuchten. Dieses Mädchen hier, nach seiner durchaus terranischen Schätzung nicht viel älter als zweiundzwanzig Jahre, schien tatsächlich Roi Danton zu lieben.
    Ovaron wußte dies, denn jedesmal, wenn Rois Namen erwähnt wurde, zeichnete sich eine schwache, aber eindeutige Reaktion früherer Eifersucht ab. Pontonac kannte dies alles aus den Reaktionen von Tausenden von Menschen und Andersrassigen; auch hier reagierte ein normaler Verstand auf normale Weise. Die richtigen Bezüge waren klar zu erkennen.
    Langsam senkte Pontonac den Kopf und hörte weiter der Unterhaltung zwischen Ovaron und Reginald Bull zu.
    „Ich verstehe", sagte Bull. „Die Siganesen und Roi, die sich in der Gefangenschaft dieses Mannes befanden, besitzen diese Daten."
    „So ist es."
    Bull drehte seinen Kopf und fragte einen Offizier, der sich außerhalb der Bilderfassungsgeräte befand, ob Roi und die Siganesen bereits durch den Transmitter gegangen wären. Er nickte dankend, sah Ovaron an und sagte: „Sie müssen bereits auf dem Weg zwischen der Kommandantur Pontonacs und den Akalos-Bergen sein, also jede Minute eintreffen. Sie wollten Valasco den Krummen übernehmen, Ovaron?"
    Der Ganjo nickte ernst; er war sich der Größe und der Schwierigkeiten dieser Aufgabe voll bewußt. Langsam kroch die Furcht vor dem Wagnis und dem Mißlingen in Edmond hoch...
    Ovaron beabsichtigte nichts anderes, als über eine Distanz von zwölf oder mehr Lichtjahren einen anderen Cappin anzuvisieren, seinen Standort zwischen Tausenden von Sammlern herauszufinden, den Mann auch noch unter einer Menge von Mitarbeitern herauszufinden und sich dann seines Verstandes und seines Körpers zu bemächtigen konnte das gutgehen? Andererseits: Wenn sich Ovaron anstelle von Vascalo befand, war der Kampf zwischen Sammlern und Terranern entschieden.
    „Ja. Vorausgesetzt, die Chancen stehen nicht allzu schlecht", sagte Ovaron.
    Er war Tryzomtänzer. Er, der fähigste Pedotransferer aus der Zeit von vor zweihunderttausend Jahren, war sicherlich der einzige, der in der Lage war, dieses Vorhaben durchzuführen und zu einem guten Ende zu bringen. Dies erklärte seine Selbstsicherheit.
    Ovaron sagte: „Wenn wir unsere Unterhaltung beendet haben werden, besteht zwischen der INTERSOLAR und meinem Versteck hier eine Hyperfunkverbindung. Ich werde Sie dann bitten müssen, einen konzentrierten Angriff durchzuführen, der Vascalo für einige Sekunden ablenkt. Klar?"
    Bull grinste.
    „Ich kann Ihnen geistig durchaus folgen, Ovaron!" versicherte er.
    Sie lachten sich zu, grüßten sich, dann verließ Bull den Schirm. Ovaron wandte sich an Pontonac und fragte „Wann können Roi und seine winzigen Freunde hier sein?"
    „In wenigen Minuten. Jeder hier kennt Roi Danton, und einige Männer aus dem Wachkommando werden sie mit einem schnellen Gleiter hierher bringen. Wir müssen nur das Kommando-Rechenzentrum anweisen, den Eingang zu öffnen."
    Wieder war Pontonac erstaunt über den hohen Grad von Wahrheitsliebe und gerader Gesinnung des Ganjos. Esah ihn wie eine Skulptur aus klare Glas.
    „Gut. Wir warten hier. Ohne die Daten kann ich nichts unternehmen."
    Die Roboter brachten einige Sessel, tauten Behälter mit uralten Erfrischungsgetränken auf. Einige Minuten vergingen, in denen jeder der drei Partner schweigend seinen Gedanken

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