0493 - Panik auf Titan
einen Fehler begangen, restlos stimmte.
Vascalo kannte keine Fehlleistungen.
Schließlich war er ein Instinktiver Pedoautokrat.
Wie Ovaron richtig angenommen hatte - ein Gegner, kein Opfer. Noch mehr als ein Gegner. Ein Kämpfer, der so gut wie unbesiegbar war. Wenigstens mit jenen Waffen, die der Ganjo besaß.
*
In der gleichen Zeitspanne, in der Vascalo der Krumme den stählernen Keil seiner Sammlerflotte neu formierte und sich überlegte, wie er die Mauer der Terra-Schiffe am schnellsten durchstoßen konnte, beendeten die Siganesen die Schilderung der persönlichen Charakteristika des Mannes, dem sie hatten entfliehen können.
Roi sagte leise, in einem sehr bestimmenden Ton: Machen Sie um alles im Kosmos nicht den Fehler, Ovaron, diesen Buckligen zu unterschätzen. Ich weiß nicht genau, was es ist ... aber Vascalo ist besser, als wir alle ahnen können „ Pontonac horchte auf; dieser Satz und die ausgesprochenen Informationen gaben genau das wieder, was er befürchtet hatte.
Ovaron murmelte: „Vascalo ist der Vetter von Ginkorasch, dem Taschkar der Takerer..."
Roi hielt die Hand von Merceile fest und sagte langsam: „Ginkorasch ist in Gruelfin, also der Sombrero-Galaxis, zurückgeblieben. Vascalo ist Befehlshaber der Invasionsflotte; soviel haben wir erfahren können. Er hat erstens bei dieser Invasion sein Leben riskiert, ist folglich ein Mann von großem Mut."
„Das habe ich keine Sekunde lang bezweifelt", sagte Ovaron leise.
Michael Rhodan alias Roi Danton erwiderte: „Ferner hat er die Sammler durch eine Schaltung, die als Final-Blockschaltung bezeichnet wird, programmiert. Er ist, vermutlich wie alle speziell geschulten Takerer der herrschenden Schicht, ein Pedotransferer!"
„Richtig."
Ovaron und Roi wechselten einen langen Blick.
„Ist er ein Mutant?" fragte Merceile.
Roi zog beide Schultern hoch. Pontonac glaubte, Unsicherheit zu entdecken. Roi ahnte, daß Vascalo gewisse besondere Fähigkeiten hatte, aber er verfügte über keine Beweise. Endlich sagte er: „Ich glaube, er ist ein Mutant. Aber ich habe keinen einzigen Beweis für diese Information, außer meinem Mißtrauen und einigen Beobachtungen, die ich aber unbewußt gemacht haben muß. Aus den Individualdaten geht jedoch hervor, daß er sich sehr sicher fühlt, was den Komplex einer Übernahme durch einen Pedotransferer betrifft."
„Das sollte Sie stutzig machen!" sagte Pontonac zu Ovaron.
Im dem großen, warmen Raum machte sich ein ungemütliches Schweigen der Unsicherheit bemerkbar. Sie wußten nur. daß Vascalo ein wissenschaftliches Fachgebiet beherrschte, das seiner geistigen Einstellung entsprach.
Er war Biochirurg-Transplantator. Trotzdem: Seine erstaunliche Sicherheit, nicht „übernommen" werden zu können, hatte etwas zu bedeuten. Nichts Gutes für Ovaron.
Schließlich sagte der Ganjo: Ich werde es riskieren. Schlimmstenfalls ziehe ich mich zurück, falls die Übernahme nicht stattfinden kann. Das Risiko ist also nicht sehr groß."
Pontonac sah auf die Uhr.
„Wann?"
Ovarons Blick richtete sich auf eine der Uhren, die im Instrumentenpult angebracht waren. Die runde Ziffernscheibe zeigte terranische Standardzeit an.
„In dreißig Minuten."
Pontonac sagte laut: „Kontrollzentrum ... bitte Bull an den Bildschirm rufen!"
„Verstanden."
Der Ganjo und Bull machten aus, daß ein blitzartiger Feuerschlag mit nachfolgendem Angriff der Terraner auf die Sammlerflotte durchgeführt werden sollte. Dadurch würde zweifelsohne die Aufmerksamkeit Vascalos abgelenkt werden, und diese wenigen Sekunden genügten dem Ganjo, seinen Versuch zu unternehmen. Der Versuch war wichtig - denn das Resultat war die Rettung des irdischen Systems vor der Invasion der Cappins.
„Zeitvergleich!" sagte Bull.
Sie einigten sich auf achtundzwanzig Minuten; wenn die letzte Sekunde dieser Zeitspanne ablief, sollte der Angriff seinen absoluten Höhepunkt erreicht haben. Dann trennten sie die Verbindung, und Ovaron bereitete sich darauf vor, Vascalo zu übernehmen. Sein Körper würde hier den besten Schutz haben, den er sich vorstellen konnte. Hier in dem versteckten unterirdischen Magazin würde niemand jenen quallenartigen Pseudokörper vermuten können.
Die Situation entwickelte sich langsam dem Höhepunkt entgegen.
Nur Pontonac blieb mißtrauisch und abwartend. Er witterte hinter allem eine Falle, ein zu großes Risiko - und schließlich eine Aufgabe für sich.
Schade, dachte er, daß ich keine Waffe bei mir habe.
Mit
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