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0493 - Panik auf Titan

Titel: 0493 - Panik auf Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschlossenen Augen, ganz entspannt, lag Ovaron in dem schweren Sessel. Pontonac sagte leise zu Roi Danton und zu Merceile: „Sir, verlassen Sie diesen Raum, nehmen Sie die Siganesen und das Mädchen mit und fahren Sie zurück in die Kommandantur. Ich werde hier warten und nötigenfalls den Pseudokörper des Ganjos bewachen. Über mein Funkgerät können Sie jederzeit Verbindung mit mir aufnehmen, oder umgekehrt. Sie alle sehen recht erholungsbedürftig aus.
    Außerdem habe ich den Eindruck, als werde Ovaron auch ohne unsere Hilfe fertig. Einverstanden?"
    Roi nickte, betrachtete die schmale Gestalt des Mannes vor ihm einige Sekunden lang und dachte flüchtig daran, daß sich hinter vielen liebenswürdigen und reizenden Menschen die härtesten und unbarmherzigsten Kämpfer verbargen. Dieser Gedanke war entscheidend. Roi zog Merceile mit sich, half den Siganesen,ihre Plätte in den Taschen seiner Jacke wieder einzunehmen und verabschiedete sich kurz von Pontonac. Er spürte, daß er Boch immer etwas unter den Folgen des Aufenthaltes im Marsav-Safe litt.
    Dann verließ er die unterirdische Station.
    Und genau zwanzig Minuten später begann das Verhängnis.
     
    4.
     
    Der große Vorteil des Könnens und der Macht besteht darin, daß man keine „guten" Ratschläge mehr zu hören bekommt.
    Ausspruch von Vascalo, genannt der Krumme Ovaron hatte geschickt den günstigsten Augenblick abgewartet. Im Moment, als die dezimierte Flotte der Sammler angegriffen wurde, als die höchste Verlustrate bekannt wurde und die terranischen Schiffe rücksichtslos gegen den Keil der Fremdlinge vordrangen, wurde Vascalo für einige Sekunden abgelenkt.
    „Jetzt!" murmelte der Ganjo.
    Er führte den Pedosprung durch. Vascalo hatte für kurze Zeit die absolute Kontrolle über sich selbst verloren, über sein Ich.
    Als Vascalo bemerkte, daß sich ein anderer Cappin seiner bemächtigen wollte, reagierte er mit einer Schnelligkeit, die unfaßbar war.
    Er wendete seine Fähigkeit als Instinktiver Pedoautokrat an.
    In dem kurzen Augenblick der versuchten Übernahme floh das sechsdimensional bestimmbare Wachbewußtsein von Vascalo.
    Es traf den zurückgelassenen Körper von Ovaron.
    Aber .. zu schnell!
    Der Körper des Ganjos hatte sich nicht einmal verändert.
    Nach wie vor saß der Körper im Sessel, dort, irgendwo fern von Vascalo, in einem unterirdischen Gewölbe. Nur ein starkes Zusammenzucken war die Reaktion. Und noch mehr.
    Aber das wußte nicht einmal Vascalo.
    Ovarons Körper jedenfalls hatte keine Gelegenheit bekommen, zu jener quallenartigen Masse zusammenzufallen.
    Pontonac richtete seinen Blick auf den Körper und dachte scharf nach. Weder er noch der Ganjo sprachen.
    Ovaron wurde blaß, schien zu taumeln, und seine Finger krallten sich um den Bezug der Armlehnen.
    Was war geschehen?
     
    *
     
    Es war höchst unwahrscheinlich das hatte Vascalo schon sein ganzes Leben lang gewußt - ihn durch einen anderen Pedotransferer zu übernehmen.
    Falls es dennoch geschah, floh sein sechsdimensionaler Geist ohne jeden bewußten Befehl aus dem verkrüppelten Körper. Er flüchtete sich in den Körper jenes Wesens, das ihn, Vascalo, hatte übernehmen wollen. Das war eine der Fähigkeiten, die den Ausdruck „Instinktiver Pedoautokrat" rechtfertigen.
    Eine zweite Fähigkeit kam hinzu: Vascalo, der nun im Körper des Angreifers steckte und von ihm vollständig Besitz ergriff, war absolut nicht hilflos geworden.
    Denn diese Fluchtmöglichkeit war nicht hundertprozentig. Hier waren siebzig Prozent mehr wert als hundert Prozent.
    Dreißig Prozent der seelischen und geistigen Energie von Vascalo blieben in seinem eigenen, verkrüppelten Körper zurück.
    Diese drei Zehntel waren dank der Fähigkeiten des verkrüppelten Mutanten so stark, daß sie verhinderten, daß der Körper durch den Angreifer - in diesem Fall war es der Ganjo - kontrolliert werden konnte.
    Vascalo existierte sozusagen an zwei Stellen gleichzeitig.
    Erstens: Der Rest von drei Zehnteln geistiger Energie konnte den verkrüppelten Körper, in dem Ovaron steckte, einwandfrei beherrschen. Nicht einmal die engsten Mitarbeiter des Krummen würden merken, daß sich zwei Wesen in dieser einen Hülle bekämpften.
    Zweitens: Der Körper des Angreifers wurde von den sieben Zehnteln der Energie völlig kontrolliert. Also steckte im Körper Ovarons nun ein Großteil des Körpers von Vascalo. Die Kontrolle war nach zwei Sekunden sinnlosen Kampfes oder unbewußter Reaktionen, die Pontonac deutlich

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