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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ben und beförderte seinen Kaugummi kunstgerecht in eine dunkle Ecke des Flurs. »Dann ist wirklich jede Verwechslung ausgeschlossen.«
    ***
    Heute war ein besonderer Tag. Kein schöner Tag, aber wie gesagt, eben ein besonderer.
    Ich betrachtete nachdenklich meinen sorgfältig gebügelten Anzug, meine blitzblanken Schuhe, das strahlend weiße Hemd und die dezente Krawatte.
    Phil hatte mir die Sachen ins Krankenhaus gebracht. Mein Freund Phil…
    Ich hatte einen bitteren Geschmack im Mund. In all den letzten Wochen mei-10 ner Krankheit hatte ich mir diesen Tag ausgemalt. Heute würde es losgehen.
    Ted Terill war an meiner Seite gestorben. Sein Mörder lief noch frei herum. Ich würde Urlaub nehmen, ich würde mir keinen andere Fall übertragen lassen, bis ich Donald Webster gefasst hatte. Nie war ich so entschlossen gewesen, einen Mörder zu fassen, wie heute. In mir brannte der Zorn auf Webster. Ich wusste, dass ich diesen Mann wie keinen anderen auf der Welt hasste.
    TedTerill, 24 Jahre, freundlich, nett, unbekümmert, glücklich verlobt, war von den Kugeln eines Killers getötet worden, obwohl ich, der G-men Jerry Cotton, nur zwei-Yard neben dem Mörder gestanden hatte.
    Ich zog mich mechanisch an, warf noch einen kurzen Blick auf das Krankenzimmer, das für einige Wochen mein Aufenthaltsort gewesen war, verabschiedete mich von den Ärzten und Schwestern und bestieg dann ein Taxi, das mich zum Distriktgebäude bringen sollte.
    Unterwegs überprüfte ich noch einmal meine Sachen. Ja, das meiste hatte ich dabei. Nur nicht das, was ich in den nächsten Tagen der Jagd am dringendsten gebrauchte: meine 38er Smith and Wesson. Deswegen fuhr ich zum Distriktgebäude.
    Das Taxi kroch im Zehn-Meilen-Tempo von Ampel zu Ampel. Ich hatte mir eine Zigarette angesteckt und das Wagenfenster geöffnet.
    In der Luft hing das hektische Brausen millionenfachen Lebens.Tausende von Klimaanlagen summten in den Häusern und in den Schächten der Untergrundbahn. Durch die geöffneten Fenster der Mietsilos drang die Geräuschsymphonie vieler Dutzender Radio- und Fernsehprogramme. Dazu kam das monotone, manchmal aber auch aufheulende Brummen Tausender von Automotoren. Es war die übliche New Yorker Geräuschkulisse.
    Manchmal achtet man gar nicht darauf. Bestimmt wäre es mir auch heute nicht so aufgefallen, wäre ich nicht aus der wochenlangen Stille des Krankenzimmers im Medical Center gekommen.
    Dann änderte sich plötzlich alles für mich. Das Großstadttreiben in seiner schillernden, doch friedlichen Vielschichtigkeit zerbrach an dem schrillen Laut aus der Signalpfeife eines Polizisten.
    Unwillkürlich reckte ich den Kopf. Laut, dumpf und schwer peitschte der Krach eines Revolverschusses durch die Straße. Er übertönte das Gebrumm der Automotoren, wurde für mich für Sekunden zum einzigen Geräusch, das es überhaupt gab.
    »Da drüben«, sagte mein Taxifahrer.
    »Hin«, rief ich ihm nur zu.
    Der Driver nickte und riss das Steuer nach rechts. Wieder gellte die Alarmpfeife, und wieder krachte ein Schuss.
    Irgendwo kreischte eine Frau hysterisch auf. So unvermutet, wie der Schrei begonnen hatte, brach er auch wieder ab.
    An einer Hausecke sah ich die dunkelblauen Uniformen zweier Stadtpolizisten. Gleichzeitig trat der Driver des Taxis mit aller Gewalt auf die Bremse.
    Für einen Augenblick stemmte ich mich mit den Füßen gegen die Bodenplatte des Wagens, dann sprang ich aus dem Cabby und spurtete zu meinen Kollegen hinüber.
    Die schmale Toreinfahrt lag höchstens zwanzig Schritte vor mir. Sie gähnte mich wie ein dunkler, todbringender Schlund in der Helligkeit der Straßenfront an.
    Ein Polizist tauchte vor mir auf. Er zog einen menschlichen Körper mit sich.
    Im Schutz einer Hausecke legte der Cop seine Last ab. Mit zwei Schritten war ich neben ihm. Ich beugte mich vor.
    Der Polizist drehte den Mann um, den er bislang getragen hatte. Erst jetzt merkte ich, dass es ebenfalls ein Cop war. Ein Cop, der mit seiner blauen Unform bestimmt in ein Mehlbecken gefallen war, denn sie sah ganz weiß aus und war aüf den ersten Blick nicht zu erkennen gewesen.
    Als der Cop auf dem Rücken lag, wusste ich sofort, was passiert war. Ich sah den feucht schimmernden Fleck auf seinem Uniformjackett und seine glänzenden Augen, hörte seinen rasselnden Atem.
    Ich presste die Lippen zusammen, dass sie schmerzten, richtete mich auf und fühlte den dicken Klumpen in meinem Magen. Kalter Grimm stieg in mir hoch.
    »Mac, Mac«, hörte ich den Cop sa-,

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