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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sprichwort. Ich kenne auch eins. Wenn das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen ist, dann…Chef, Ted Terill ist'tot…«
    »Sie brauchen Zeit, Jerry. Wenn Sie erst wieder auf den Beinen stehen, sieht alles ganz anders aus«, sagte Mr. High sanft.
    »No, Chef«, entgegnete ich. »Nichts sieht mehr anders aus. Nichts mehr. Natürlich, ich werde noch viele Fälle bearbeiten, ich werde noch viele Gangster jagen und vielleicht auch stellen. Ted Terill ist dadurch aber nicht mehr zum Leben zu erwecken.«
    ***
    Hart klapperten die hochhackigen Absätze der Frau auf dem Asphalt. Der Kegen trommelte gleichförmig gegen die schmutzigen Fensterscheiben der Häuser, seine Sturzbäche ergossen sich gurgelnd in die Gullys der Gossen. All das beachtete Sheila Russel nicht. Sie hatte sich in den letzten Tagen und Wochen immer wieder mit Ted Terills Aufzeichnungen befasst, und sie hatte sich umgehört.
    Immer wieder war dabei ein Name auf getaucht. Richie Riviera, der Wirt einer ziemlich düsteren Kneipe. Sheila Russel wusste, dass Riviera Kontakt zur Unterwelt hatte. Sehr guten sogar.
    Sie hatte lange gezögert, jetzt stand ihr Entschluss fest. Sie glaubte zu wissen, was sie ihrem toten Verlobten schuldig war. Das Flackern in ihren Augen zeugte von ihrem Entschluss. Es wirkte unruhig, gefährlich, aber auch kalt entschlossen.
    Sheila Russel dachte an das knisternde Banknotenbündel in ihrer Handtasche. Sie und Ted Terill hatten jahrelang gespart. Von diesem Geld hätten sie in wenigen Wochen ihre Möbel gekauft. Jetzt sollten die Dollars einem anderen Zweck dienen.
    Sheila Russel zögerte keinen Augenblick, als sie die Kneipe Richie Rivieras betrat. Beißender-Tabakqualm und der Dunst abgestanden Alkohols schlugen ihr entgegen. Für einen Sekundenbruchteil stockte das Mädchen.
    Ihr Gesicht wollte sich voller Ekel verziehen. Aber sofort hatte sie sich wieder in der Gewalt. Entschlossen ging sie zur Theke weiter. Neben sich hörte sie die verwunderten Ausrufe einiger angetrunkener Männer. Dann hatte sie die Theke erreicht.
    Der Barkeeper konnte sein Erstaunen nicht verbergen. In diesem Lokal verkehrten sonst nur Frauen, die man schon auf den ersten Blick nicht mehr als Ladys bezeichnen konnte. Bei diesem Girl schien das anders zu sein.
    »Ich möchte Richie Riviera sprechen«, hörte der Keeper die entschlossene Stimme der Besucherin.
    Er klappte seinen Mund zu, als habe er gerade eine Kaulquappe verschluckt, fragte gar nicht einmal nach dem Namen des Girls, sondern stolperte sofort auf eine Tür hinter dem Schankraum zu.
    Sheila Russel brauchte keine zwei Minuten zu warten, dann tauchte der Keeper wieder auf. Mit ihm erschien ein junger Mann, dem man die italienische Abstammung sogleich ansah.
    »Richie Riviera«, stellte er sich vor. Sheila wusste nicht, ob er die Verbeugung, die er machte, aus Spottlust oder aus Höflichkeit so überbetonte. Sheila nannte leiseihren Namen.
    »Kann ich Sie allein sprechen?«, fragte sie dann.
    Riviera verbeugte sich nochmals. Diesmal lag wirklich ein spöttisches Lächeln um seine Mundwinkel.
    »Aber mit dem größten Vergnügen«, sagte er, fasste Sheila behutsam am Arm und führte sie ins Hinterzimmer der Kneipe.
    Für einen Augenblick blieb Sheila überrascht stehen, als sie den Raum betraten. Spiegelte sich im Gastzimmer das Elend der Bronx in all ihrem Schmutz, so betrat sie hier einen Salon, dessen sorgfältig ausgewählte Einrichtung von einem der namhaftesten Innenarchitekten der 5th Avenue hätte zusammengestellt sein können.
    Riviera führte das Mädchen zu einem Sessel. »Einen Drink?«, fragte er mit sanfter Stimme.
    Sheila nickte. »Ja, bitte einen Sherry.« Sie merkte, dass ihre Stimme belegt klang. Vielleicht würde der Drink da-8 ran etwas ändern. Das Mädchen wusste, dass es auf keinen Fall Unsicherheit zeigen durfte.
    Riviera betrachtete seine Besucherin eingehend in dem Spiegel der Bar, während er die Getränke einschüttete. In seinem Lokal verkehrten viele Frauen. Aber keine war wie diese. Riviera war ein kalter und entschlossener Mann. Er kannte nicht die geringsten Skrupel. Sein Vorteil war, dass nur die wenigsten Leute überhaupt wussten, wer er war. Die meisten hielten ihn für einen schmierigen Kneipenwirt mit einem ausgezeichneten Draht zur Unterwelt. Dass er dabei reich geworden war, fiel keinem so richtig auf.
    »Auf eine gute Freundschaft«, sagte Riviera lächelnd und reichte ihr das Glas.
    »Zum Wohle«, sagte Sheila nur und trank.
    Richie Riviera setzte sich

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