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0495 - Die Schlucht der Echsen

0495 - Die Schlucht der Echsen

Titel: 0495 - Die Schlucht der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ted Ewigk und machte es ihm vor. Im nächsten Moment löste sich die Folie um Teds Anzug einfach in Nichts auf. Verblüfft wiederholte Zamorra das Kunststück bei seinem Exemplar.
    »Bist du sicher, daß die Dinger auch passen?« erkundigte sich Zamorra. »Immerhin hatten die Ewigen auch vor tausend Jahren schon unterschiedliche Konfektionsgrößen!«
    »Die Overalls passen immer«, sagte Ted. »Du kannst sie sogar über deiner normalen Kleidung tragen, wenn dir unbedingt danach ist.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Wird wohl auf die Temperatur ankommen…«
    »… die du in den Anzügen nicht spürst. Sie pendeln sich schnell auf deine Körpertemperatur ein, und danach kann es um dich herum glühend heiß oder eiskalt sein - du merkst es nicht. Die Dinger sind sogar weltraumtauglich, habe ich festgestellt. So ähnlich wie die weißen Overalls, die du seinerzeit in einer der Blauen Städte entdeckt hast.«
    »Wobei diese hier den Vorteil haben, daß sie nicht hauteng anliegen und jedes Detail originalgetreu nachzeichnen«, brummte Zamorra. »So was wäre höchstens bei unseren Damen von Vorteil - sag mal, sollten wir nicht für Nicole und Carlotta auch noch Overalls mitnehmen! Als Astronauten-Quartett schinden wir sicher noch mehr Eindruck.«
    Ted winkte ab. »Glaubst du im Ernst, die beiden ließen sich von ihrem einmal gefaßten Plan abhalten? Bin nur gespannt, wie Carlotta es schaffen will, als Schlange aufzutreten.«
    »Schauen wir doch mal nach! Es wird ohnehin Zeit, daß die Damen sich startbereit machen. Viel Zeit haben wir nicht mehr.«
    Womit er absolut recht hatte - aber auf eine gänzlich andere Weise, als er ahnen konnte…
    ***
    Der Alarm schreckte die Soldaten auf. Die Wachablösung hatte einen Mann tot und den anderen so schwer verletzt vorgefunden, daß er vermutlich den Transport ins Hospital nicht überleben würde. Sein Gewehr fehlte. In der Nähe gab es eine deutliche Fußspur. Im ersten Moment glaubten die Soldaten an eine Falle, weil doch niemand so unwahrscheinlich blöde sein konnte, daß er nicht wenigstens den Versuch machte, seine Spur im Rauhreif zu verwischen. Außerdem hatte es den Spuren zufolge nicht einmal einen Kampf gegeben.
    Eine Zehn-Mann-Gruppe rückte vor, die jedoch von dem Mörder nichts mehr zu befürchten hatte, weil er bereits tot war, als sie ihn fanden. Er lag steifgefroren in der Kälte, und seine vom Reif überzogenen Augen waren weit aufgerissen, sein Gesicht zeigte namenloses Entsetzen.
    Als die Soldaten den anderen »Mann« fanden, wunderten sie sich über dieses Entsetzen nicht mehr. Das Grauen sprang auch sie an wie ein wildes Tier, als sie begriffen, daß jenes Wesen weder ein maskierter Mensch noch eine Puppe war, sondern eine lebende Kreatur.
    Allerdings eine, die sich nur unter Schwierigkeiten und ganz langsam bewegte. Sie versuchte, sich fortzuschleppen und zu wehren, als sie ergriffen wurde. Eine Klauenhand schloß sich um das Handgelenk eines Soldaten, der aufschrie, weil er trotz seines Handschuhs die furchtbare Kälte fühlte, die von dem Echsenmann ausströmte und ihm jede eigene Körperwärme entziehen wollte! Er schaffte es gerade noch, sich loszureißen. Aber die Bewegungen des Unheimlichen waren jetzt etwas zügiger geworden.
    »Nicht anfassen, Männer!« schrie der Soldat. »Das ist ein Wärme-Vampir!«
    Niemand hielt ihn für verrückt. Jeder sah, daß der Soldat von einem Moment zum anderen fast blaugefroren wirkte und vor Kälte so zitterte, daß seine Zähne heftig aufeinanderschlugen, aber sie sahen auch alle, daß es in den Augen des Echsenmannes zu leuchten begann.
    Da jagte ihm einer eine Kugel in den Reptilkopf.
    ***
    »Na, wie sehen wir aus?« erkundigte sich Carlotta triumphierend.
    Die beiden Männer sahen sie überrascht an. Carlottas gesamter Körper war von oben bis unten mit einer feinen, braun und silbern schillernden Schuppenhaut überzogen. Das Gesicht wirkte - fremdartig, reptilhaft. Schräggestellte, dreieckig wirkende Augen, ein lippenloser schmaler Mund - die Verwandlung war perfekt. Das einzige, was den Eindruck störte, war ihr Haar. Ansonsten glaubten Zamorra und Ted in der Tat ein Reptilwesen vor sich zu haben.
    »Sauroiden«, murmelte Zamorra dumpf. »Mädchen, du ähnelst ganz verblüffend einem dieser Geschöpfe aus der Echsenwelt.«
    »Gelungen, nicht wahr?« Nicole lächelte. »Carlotta hatte da eine tolle Vorlage für Körperbemalung. Ich habe ihr dabei geholfen, wo’s nur ging. Das Gesicht war schwierig, weil

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