0495 - Die Schlucht der Echsen
der Villa zu gelangen. »Warte mal, vielleicht können wir uns hier unten mit Kostümen versorgen!«
Er marschierte auf eine der vielen Türen zu, hinter denen ein Arsenal der DYNASTIE DER EWIGEN lag, das vor rund tausend Jahren in Vergessenheit geraten sein mußte, als die Ewigen sich schlagartig aus der von ihnen beherrschten Galaxis zurückzogen, um erst in jüngster Vergangenheit wieder auf der Bildfläche zu erscheinen. Bis vor kurzem hatte es hinter einer dieser Türen auch noch eine Materietransmitter-Anlage gegeben, von der aus sich spielend leicht andere Planeten und auch andere Dimensionen hatten erreichen lassen. Aber diese Anlage war inzwischen restlos zerstört und ausgebrannt; Ted hatte die Tür zusätzlich versiegelt, weil er nicht sicher war, ob dahinter nicht immer noch etwas von dem Feuer glühte und nur darauf wartete, neu entfacht zu werden und sein zerstörerisches Werk fortzusetzen. Die Regenbogenblumen unter der künstlichen Schwebe-Sonne wollte er dieser Gefahr keinesfalls aussetzen.
»Kostüme?« echote Zamorra, der stehengeblieben war.
Ted grinste, berührte neben einer der Türen die Wand und löste durch die Wärme seiner Handfläche den Öffnungsmechanismus aus. Dahinter befand sich ein großer Saal, in dem tausenderlei Dinge gelagert waren. Wer wollte, konnte hier eine ganze Armee ausrüsten. Von Uniformen über kleine und große Maschinensätze bis hin zu kompletten Fahrzeugen war alles vorhanden, nur bewegten diese Fahrzeuge sich nicht auf Rädern, sondern schwebten über dem Boden in einer beliebig einstellbaren Höhe. Die Technik funktionierte nach tausend Jahren immer noch zufriedenstellend, wie Ted Ewigk mittlerweile festgestellt hatte. Zamorra war anfangs skeptisch gewesen und hatte Versager und sogar Explosionen aufgrund von Materialermüdung befürchtet. Aber in diesem Punkt war die Technik der Ewigen wesentlich haltbarer und zuverlässiger als die der Menschen; die Ewigen hatten ja auch eine schier unendliche Zeitspanne zur Verfügung gehabt, um daran zu arbeiten. Dafür waren sie in der Computer-Technologie absolut unterlegen. Eine solche Datenverarbeitung wie Professor Zamorra zu besitzen, wäre vermutlich ihr Traum gewesen, und Zamorra konnte es selbst nach Jahren immer noch nicht so recht fassen, daß es seinerzeit Sid Amos und ihm gelungen war, das riesige und mächtige Sternenschiff der Ewigen allein durch ein ganz simples Virenprogramm zu zerstören, das in der Computersteuerung eingespeist worden war. Die Ewigen hatten nicht einmal gewußt, was Computerviren sind…
Wie man unter solchen Umständen ein Sternenreich hatte errichten können, das eine ganze Galaxis umfaßte und vielleicht noch mehr, war Zamorra ein Rätsel. Aber vielleicht hing das auch mit der fantastischen Langlebigkeit jener menschenähnlichen Wesen zusammen, die nicht umsonst »Ewige« genannt wurden. Sie dachten in ganz anderen Bahnen. Die rund tausend Jahre, während derer sie von der Bildfläche verschwunden gewesen waren, mochten für sie nur eine sehr geringe Zeitspanne gewesen sein, während die kurz- und schnellebigen Menschen eine stürmische Entwicklung hinter sich gebracht hatten.
Ted Ewigk griff in eines der Regale und zog in Folien verschweißte silberne Overalls hervor. Die Helme lagen nur ein paar Meter weiter. »Was hältst du davon, wenn wir uns als Raumfahrer von anderen Sternen kostümieren? Da drüben liegen auch Blaster, als Handmodell und in schwererem Bihand-Format…«
»Vergiß die Waffen«, brummte Zamorra. »Oder willst du mitten im Ballsaal eine Schießerei anfangen?«
Ted grinste. »Man muß die Dinger ja nicht entsichern und kann vorher auch die Batterien rausnehmen. Hier, Rangabzeichen, die durch leichtes Andrücken am Overall haften! Als was möchtest du gehen? Als Alpha? Als Sigma? Omikron? Wir haben alles da, keines der Symbole fehlt. Frage mich mal einer, warum die Ewigen seinerzeit dieses riesige Arsenal ausgerechnet hier angelegt haben. Damals gab es hier ja noch nicht einmal diese Villa, geschweige denn sonst ein Haus. Wo mögen sie da ihren Zugang gehabt haben?«
»Vielleicht durch eine Erdhöhle«, sagte Zamorra und drehte den verpackten Overall in den Händen. Er hielt überhaupt nichts davon, sich zu verkleiden, aber wenn es denn schon sein mußte, war das hier vielleicht die beste und einfachste Lösung. »Wie kriegt man denn diese Folie auf? Mit dem Fingernagel kann ich sie nicht aufreißen, und ich sehe auch keine Verschlußlasche…«
»So!« sagte
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