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0495 - Die Schlucht der Echsen

0495 - Die Schlucht der Echsen

Titel: 0495 - Die Schlucht der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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›schlangenhäutige‹ Römerin sahen, die in ihrer Bemalung tatsächlich eine verblüffende Ähnlichkeit mit Sauroiden-Frauen aufwies. Als dann Zamorra einstieg, verwandelte sich der Ausdruck der Echsengesichter schlagartig. Plötzlich flogen Waffen hoch, deren Mündungen sich auf Zamorra richteten. Einer der Sauroiden stieß eine schnelle Lautfolge hervor.
    Takkars Übersetzer arbeitete immer noch: »Sie haben einen Ewigen in unsere Welt geholt, Hoher? Einen dieser Verbrecher, die dafür gesorgt haben, daß unsere Welt immer mehr vergeht, während die Welt dieser verdammten Säuger blüht und grünt und auf unsere Kosten immer stärker wird?«
    Natürlich! Der silberne Overall! Die typische Uniform der Ewigen und der Dhyarra-Kristall in der Gürtelschließe sorgten dafür, daß man Zamorra tatsächlich für einen Ewigen hielt! Und auf die war man hier gar nicht gut zu sprechen, wie die Haßtirade des Sauroiden soeben wieder einmal unter Beweis gestellt hatte.
    Zamorra kannte die Waffen, die auf ihn gerichtet waren. Die verschossen winzige Nadeln, die im getroffenen Körper blitzschnell eine starke Vereisung hervorriefen und sich dabei auflösten. Wer richtig getroffen wurde, blieb geraume Zeit in Kältestarre oder starb sogar an der Vereisung. Das Erwachen - beziehungsweise Auftauen - war jedenfalls äußerst schmerzhaft.
    »Er ist kein Ewiger!« schnarrte Takkar. »Waffen weg und Blitzstart! Worauf warten Sie eigentlich? Auf eine schriftliche Einladung? Hinsetzen! Anschnallen!«
    Dann jagte der Schweber wie ein Geschoß in den Himmel und raste mit Höchstgeschwindigkeit über die Waldlandschaft davon. »Hoffentlich finden wir den Ort wieder, an dem wir diese Welt betreten haben«, flüsterte Nicole Zamorra zu. »Ich habe nämlich keine Lust, in ein paar Stunden nackt in Moskau oder Timbuktu aufzutauchen - wobei’s in Timbuktu wenigstens warm wäre…«
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Takkar. »Die Entfernungen schrumpfen mittlerweile so rapide, daß Sie vermutlich nur ein paar Kilometer von Ihrem Ausgangspunkt entfernt wieder ankommen würden, selbst wenn Sie hier bei uns eine komplette Weltreise unternehmen würden… natürlich werden Sie auch Kleidung erhalten. Wir können Sie ja schließlich nicht erfrieren lassen!«
    »Wie fürsorglich«, murmelte Carlotta sarkastisch. »In was für einen Alptraum bin ich hier eigentlich geraten?«
    ***
    Ted sah die Scheinwerfer eines nahenden Autos auf sich zukommen und dachte sich nichts dabei, als die dunkle Mittelklasse-Limousine unmittelbar neben seinem Rolls-Royce stoppte. Der Fahrer trug einen dunklen Anzug und am Revers ein Plastikschild mit Foto und Personendaten. »Signor Eternale?«
    »Hier, bei der Arbeit«, brummte Ted, etwas verdrossen über die Störung, weil er sich die Einschlagstelle des explodierten Etwas hatte ansehen wollen und weil ihm immer noch niemand sagen konnte, was mit Zamorra und den beiden Frauen passiert war. Daß sie sich einfach in Luft aufgelöst haben sollten, konnte er nicht glauben. Schon eher, daß dieser Echsenmann sie durch ein Weltentor geholt hatte. Aber warum, zum Teufel, hatten sie dann nicht auf Ted gewartet! Oder ihm zumindest eine Nachricht hinterlassen?
    Das Bild, das die wenigen Augenzeugen am Himmel beobachtet hatten, deutete der Schilderung nach darauf hin, daß sich zwei Dimensionen kurzzeitig berührt hatten. Erde und Echsenwelt? Das war möglich, nur paßte das große, schattenhaft schwarze Flugobjekt nicht dazu, das an der fremden Felsnase zerschellt war. Der Beschreibung nach mußte es sich um einen Meegh-Spider handeln, und darauf deutete auch hin, daß ein Mensch, der das explodierende Trümmerstück unmittelbar vorher gesehen hatte, den Verstand verloren hatte. Die Dimensionsraumschiffe jener spinnenhaften Wesen waren Konstruktionen aus einer anderen Welt, in ihrer dimensionalen Verschobenheit für den menschlichen Verstand nicht mehr erfaßbar. Normalerweise tarnten sie sich in schwarzen Schattenwolken, aber wer einen ungetarnten Spider sah, riskierte es, wahnsinnig zu werden.
    Das Dumme an der Geschichte war nur: es gab die Spider schon seit Jahren nicht mehr. Damals war das gesamte Sternenvolk der mörderischen Meeghs schlagartig ausgelöscht worden. Demzufolge konnten ihre Dimensionsraumschiffe jetzt nicht mehr durch den Kosmos fliegen!
    Hier paßte also einiges nicht zusammen. Und nun tauchte auch noch dieser Offizielle auf und wollte etwas von Ted.
    »Ich bin Colonello Sebastian«, stellte er sich

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