Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0495 - Die Schlucht der Echsen

0495 - Die Schlucht der Echsen

Titel: 0495 - Die Schlucht der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Großfahndung nach diesem Wesen ausgelöst, das sich offenbar recht deutlich nach Ihnen, Ewigk, oder einem gewissen Zamorra erkundigt hat. Ist dieser Zamorra zufällig eine der vor dem Hotel verschwundenen Personen? Sind Sie deshalb so nervös?«
    »Bingo«, brummte Ted. »Haben Sie noch mehr solcher netter Neuigkeiten auf Lager?«
    »Aber natürlich«, verriet Sebastian und jagte den Maserati mit überhöhter Geschwindigkeit eine Ausfallstraße entlang; unmittelbar vorbei an einem Wagen der vigili urbani. Die Polizisten dachten aber gar nicht daran, den Temposünder zu stoppen. Offenbar waren sie über den Wagen informiert worden und hatten Anweisung, ihn in Ruhe zu lassen.
    Oder sie wollten sich nicht beim Würfelspiel stören lassen.
    »Der Eisblock, den Sie schmelzen wollen, Ewigk, ist nicht das einzige Ding, das in den letzten 36 Stunden aus einer anderen Welt zu uns gekommen ist. Quer durch ganz Italien verstreut sind überall Landmassen aufgetaucht. Einmal soll sogar ein kleiner Saurier materialisiert sein, den wir bisher noch nicht einfangen oder erlegen konnten. Auch der Alien, hinter dem die carabinieri her sind, ist mit Sicherheit nicht der einzige seiner Art. In der Nähe des Eisblocks haben Soldaten einen halb erfrorenen Echsenmann aufgegriffen und versehentlich erschossen. Und jetzt drehen wir die Sache mal um! Was wissen Sie über diese Phänomene? Sie sind doch nicht nur aus einer Laune heraus so brennend an der Sache interessiert.«
    Ted schluckte.
    »Vermutlich werden Sie mich auslachen, wenn ich Ihnen erzähle, worum es geht.«
    »Probieren Sie’s einfach mal aus. Vielleicht will ich ja gar nicht lachen.«
    Ted schloß die Augen. Er begann von der sterbenden Echsenwelt zu erzählen, von ihrer Abspaltung von der Erde und ihrem schleichenden Untergang. »Etwas Ungewöhnliches muß drüben passiert sein. Die Existenzebenen berühren sich von selbst, es kommt zu einem Masseaustausch. Colonello, können Sie mir zufällig auch verraten, ob Masse von der Erde in die andere Welt verschwunden ist?«
    »Wenn wir dem Augenzeugenbericht Capitano Pacosos glauben dürfen, ist das bei diesem Dorf vor Rom geschehen. Die Straße und Teile von Häusern, Autos und Menschen waren plötzlich weg, dann kam die fremde Masse und sofort darauf der Frost. Der Himmel soll lichtlos schwarz gewesen sein, und das am hellen Tag.«
    »Weltraumkälte«, sagte Ted. »Das könnte es sein. Nur Weltraumkälte kann etwas derart schnell vereisen lassen. Vielleicht stammen diese Stein-und Wassermassen vom zerbröckelnden Rand der Echsenwelt, und bei der Überlappung ist dann gleich auch noch ein Stück vom Nichts, in das der Planet sich auflöst, mit herübergekommen. Das würde die Vereisung und den Kälteeinbruch erklären. In den anderen Fällen hat es das nicht in dieser Form gegeben?«
    »Korrekt.«
    »Ich weiß nicht, was drüben in der anderen Welt los ist. Aber es muß eine Katastrophe sein. Anders kann ich mir diesen überraschenden Masse-Austausch nicht erklären. Sie sagten, der Sauroide habe sich nach Zamorra und mir erkundigt? Dann brauchen sie unsere Hilfe. Zamorra scheint jetzt drüben zu sein… hm! Nicht, daß mir das sonderlich gefallen kann. Wenn die Echsenwelt dabei ist, sich in einer Katastrophe aufzulösen, dann ist er in ständiger Lebensgefahr. Zurück kann er auch nicht aus eigener Kraft, es sei denn, er wird mit einem Materiebrocken wieder hierher zurückgespült. Und ohne einen Machtkristall wie diesen«, Ted berührte kurz seine Gürtelschließe, »kann er drüben herzlich wenig ausrichten.«
    »Würden Sie es schaffen, hinüberzukommen?« fragte Sebastian trocken.
    Ted starrte ihn verblüfft an. »Möglicherweise. Ich hab’s schon mal geschafft, ein Weltentor zu öffnen. Sagen Sie jetzt bloß nicht, Sie würden mir diese Story tatsächlich abkaufen.«
    »Sie ist zumindest schlüssig; die Mosaiksteine passen ins Bild. Hätten Sie irgend etwas von fliegenden Untertassen und einer Invasion aus dem Weltraum gefaselt, würde es mir schwerer fallen, Ihnen zu glauben. Probieren wir es also erstmal aus -solange wir keine bessere, glaubwürdigere Erklärung haben. Also noch einmal, was brauchen Sie an Material? Wir sollten es so schnell wie möglich anfordern, damit es ohne lange Verzögerung eingeflogen werden kann.«
    »Sie haben es ja noch eiliger als ich.«
    »Wundert Sie das? Mann, wir müssen diesen Eisbrocken vor den Toren Roms wegbekommen. Der ist schlimmer als der strengste vorstellbare Winter. Wissen Sie,

Weitere Kostenlose Bücher