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0496 - Die Stadt der Toten

0496 - Die Stadt der Toten

Titel: 0496 - Die Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ja sowieso, wohin er sich wenden wird, und er wird wissen, daß wir es wissen. Nein. Wir warten jetzt nur erst einmal ab. Sobald er sein Haus wieder verläßt, bringen Sie erneut Abhörgeräte an.«
    Rocco schüttelte den Kopf. »Verschwendung von Steuergeldern«, brummte er.
    Sebastian grinste. »Aber sie werden wenigstens auf eine vergnügliche Weise verschwendet. Und er wird ja wohl nicht gleich alle Geräte in die Kanalisation werfen.«
    ***
    In gewisser Hinsicht war Zamorra froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und nicht mehr mit Charr Takkar im selben Fluggerät zu sein. Es mochte ein völlig irrationaler Gedanke sein, aber Zamorra traute dem »Hohen« durchaus zu, daß er den Schweber zum Absturz brachte, allein um Zamorra einen Denkzettel zu verpassen. Zamorra hatte ihm vor seinen Untergebenen die Stirn geboten und sich dem Priester der Kälte überlegen gezeigt. Diese peinliche Niederlage würde Takkar dem Menschen von der Erde nie vergessen.
    Der Schweber war in unmittelbarer Nähe des Tempels der Kälte gelandet -natürlich. Es waren Kälte-Priester gewesen, die man ausgesandt hatte, um Zamorra oder Ted Ewigk oder beide in die Echsenwelt zu holen, und so lag es nahe, daß sie zum Tempel gebracht wurden.
    Eine größere Anzahl Sauroiden hatte sich zum Empfang versammelt. Etliche von ihnen trugen die weiße Kleidung der Adepten und Priester. Erst jetzt wurde es Zamorra bewußt, daß Takkar nicht seine Priestergewandung trug, sondern eher »zivile« Kleidung. Der Parapsychologe erhob sich von seinem Sessel und nickte den anderen zu. »Kommen Sie, steigen wir erst mal aus und fragen nach dem nächsten Hotel.«
    »Selbstverständlich beziehen Sie Quartier im Tempel der Kälte«, sagte Charr Takkar.
    »Da friert man ja schon, wenn man nur den Namen hört. Nein danke, wir bedienen uns lieber auf dem freien Wohnungsmarkt«, gab Zamorra spöttisch zurück. Er kletterte aus dem geöffneten ovalen Ausstieg nach draußen. Hinter sich hörte er Perry Calhoun verdrossen fragen: »Und meine Kleidung? Wo hat diese Räuberbande meine Kleidung gelassen? Ich kann doch nicht nackt nach draußen gehen!«
    Nicole und Carlotta störte das etwas weniger. Allenfalls die niedrige Lufttemperatur war ein Handicap. Zamorra hatte die Echsenwelt ebenfalls als entschieden wärmer in Erinnerung. Aber die Entropie sorgte wohl auch für einen starken Rückgang der Temperaturen - an Jahreszeiten und dadurch bedingte Klimaschwankungen konnte Zamorra sich nicht erinnern; niemand hatte jemals davon erzählt.
    Dany Corda stieg nur zögernd nach draußen. »Brr, das ist ja kalt hier!« entfuhr es ihr, während sie versuchte, mit den Händen ihre Blößen zu bedecken.
    »Stellen Sie sich vor, wie Sie erst frieren würden, wenn Sie Ihre nassen Sachen noch trügen und der Wind hindurchpfiffe«, sagte Nicole. »Dann wäre eine Lungenentzündung unvermeidlich vorprogrammiert. Das gilt auch für den undankbaren Rohrspatz in Ihrer Begleitung.«
    »Rohrspatz?«
    »Na, hören Sie ihn nicht wie einen Rohrspatz schimpfen?«
    Perry Calhoun fühlte sich im Adamskostüm auch nicht gerade wohl. Zamorra musterte ihn; von seinen Verletzungen waren nicht einmal Narben zurückgeblieben. Magieheilung war dem Parapsychologen durchaus ein Begriff, und er hätte zu gern gewußt, wie die Sauroiden sich dieser Magie in der Praxis bedienten. Aber selbst eine Vorführung hätte keinen Zweck gehabt, weil er die Praktik nicht würde nachvollziehen können. Zumindest nicht in der Echsenwelt. Hier war das magische Grundniveau wesentlich höher als auf der Erde. Ein starker irdischer Magier vermochte hier fast nichts auszurichten; umgekehrt konnte ein Sauroide auf der Erde allein mit einem Gedanken Unglaubliches vollbringen. Hätte Zamorra nicht seinen Dhyarra-Kristall mit sich geführt, der unabhängig vom magischen Niveau einer Welt funktionierte, hätte er sich nicht wegen Charr Takkar durchsetzen können. Der Sauroide hätte ihn mit einem einzigen Gedanken zerquetschen können wie ein lästiges Insekt.
    Eine geradezu unheimliche Stille war eingetreten, nachdem Zamorra den Schweber als erster verlassen hatte. Jetzt erst wurden wieder Stimmen laut.
    »Ein Ewiger!«
    Der Ruf wurde aufgenommen. Plötzlich flogen Steine! Angehörige der DYNASTIE DER EWIGEN waren in der Echsenwelt alles andere als gern gesehen, und Zamorra trug ausgerechnet einen Silberoverall der Ewigen! Hinzu kam der Dhyarra-Kristall in der Gürtelschließe. Auch ohne Helm und blauen

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