Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0496 - Die Stadt der Toten

0496 - Die Stadt der Toten

Titel: 0496 - Die Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
versucht, die Menge zu beruhigen. Takkar ist dazu nicht fähig. Er ist Orrac Gatnors Nachfolger.«
    »Ach du grünes Krokodil!« entfuhr es Zamorra. »Takkar ist das Oberhaupt der Priesterschaft?«
    »Ja. Ich habe ihm geraten, Ted Ewigk oder dich holen zu lassen, und er ist sofort darauf eingegangen. Aber daß er persönlich zur Erde gehen würde, das paßt gar nicht zu ihm. Sollte ich mich teilweise doch in ihm täuschen?«
    »Wie lange wollen wir jetzt eigentlich noch hier stehen?« drängelte Calhoun.
    »Der Mann hat recht«, sagte Norr. »Gehen wir endlich.«
    Während sie sich Norrs Wohnei näherten, fragte Zamorra: »Was versprichst du dir eigentlich von Teds oder meiner Anwesenheit? Glaubst du im Ernst, wir könnten den dicken Daumen dazwischenstecken und damit den Untergang eurer Welt stoppen?«
    Norr sah ihn an.
    »Zamorra, in der Not schnappte der Lurch auch nach dem winzigsten Insekt. Ich weiß nicht, ob ihr es wirklich schaffen könnt, aber vielleicht gibt es eine Chance. Ihr seid Außenstehende. Ihr könnt unsere Situation aus einem anderen Blickwinkel beurteilen, ihr habt vielleicht auch ganz andere Ideen, die nicht in unseren Schemata festgefahren sind. Und Ted Ewigk verfügt meines Wissens über ein Technik-Arsenal der DYNASTIE DER EWIGEN. Die Dynastie hat in lange zurückliegender Zeit unsere fatale Situation mit ihrer Technik oder ihrer Magie geschaffen, und vielleicht läßt sich mit ihrer Technik oder Magie jetzt auch etwas dagegen unternehmen. Das ist das winzige Insekt, nach dem ich schnappe, mein Freund.«
    Zamorra seufzte. »Hoffentlich bist du nicht zu optimistisch. Gibt es Hinweise auf das Warum? Takkar konnte oder wollte mir dazu nichts sagen.«
    »Ich weiß nicht, ob man es einen Hinweis nennen kann«, sagte Norr. »Aber ich werde dir etwas zeigen, und dann will ich von dir wissen, ob man daraus Vorteile oder Erkenntnisse ziehen kann.«
    »Da bin ich aber mal verflixt gespannt…«
    ***
    Ted Ewigk hat eine Weile überlegt, wie er am besten vorgehen sollte. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, unter dem magischen Schutz seines Dhyarra-Kristalls gewissermaßen unsichtbar durch die Absperrungen zu gehen. Aber das hätte bedeutet, daß er sich während der ganzen Zeit, in der er sich im gesperrten Gelände bewegte, auf seine Unsichtbarkeit konzentrieren mußte. Der Kristall besaß zwar eine unglaubliche Macht, aber Teds Konzentrationsfähigkeit zog enge Grenzen. Das hat er nicht zuletzt vor ein paar Tagen wieder einmal feststellen müssen, als er den Kälteblock aus mit Weltraumkälte gefrorenem Wasser und Erd- und Gesteinsmassen auftaute. Obgleich die Energie, die der Kristall freisetzen konnte, durchaus ausreichte, einen ganzen Planeten auseinanderzusprengen, hätte Ted dieses vergleichsweise simple Unterfangen nicht vollbringen können.
    Zamorra hätte es einfacher gehabt, die Absperrungen zu durchdringen, denn er hatte von einem tibetischen Mönch eine ganz andere Psi-Technik erlernt, wie man sich unter bestimmten Bedingungen gewissermaßen unsichtbar machen konnte. Er kapselte die Bewußtseinsaura, die jeder Mensch aussendet, einfach in seinem Körper ein und wurde deshalb nicht mehr von anderen Menschen wahrgenommen -sie spürten seine Anwesenheit nicht mehr, also existierte er für sie nicht. Auch wenn ihre Augen ihnen etwas anderes verrieten: ihr Unterbewußtsein blendete diese Bilder dann einfach aus. Unter bestimmten Bedingungen konnte Zamorra mitten durch eine Menschenmenge gehen, ohne auch nur von einem einzigen bemerkt zu werden. Optische Instrumente wie Kameras ließen sich davon natürlich nicht täuschen, und auch Spiegel zeigten ihn dem Beobachter deutlich - weil dessen Gehirn dann wußte: Spiegelbilder entsenden von Natur aus keine Aura, also ist das, was ich im Spiegel sehe, echt!
    Ted beherrschte diese Psi-Technik allerdings nicht. Also mußte er sich auf die Dyharra-Magie verlassen.
    Deshalb mußte er damit rechnen, von Beobachtern sofort entdeckt zu werden, wenn er im Sperrgebiet die Absturzstelle untersuchte und daher seine Unsichtbarkeit zwangsläufig vernachlässigen mußte. Außerdem hielt er es für möglich, daß es zusätzlich auch noch Kamera-Überwachung gab.
    Oder daß jemand den Schatten bemerkte, den er warf - das konnte er so oder so nicht verhindern.
    Also wollte er es erst noch einmal ganz offen versuchen. Immerhin waren ja auch die Siegel an seinem Haus verschwunden, nachdem er Sebastian ziemlich massiv auf den Pelz gerückt war. Vielleicht gab es ja

Weitere Kostenlose Bücher