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0497 - Die Armee der Kriegsdiener

Titel: 0497 - Die Armee der Kriegsdiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie es vor jedem Gefecht üblich war.
    Eine Viertelstunde vor dem Angriff meldete die Ortungszentrale Umgruppierungen bei den Sammlern. Der Gegner hatte also die unvermeidbare erhöhte energetische Aktivität der terranischen Schiffe angemessen und die richtigen Schlüsse darauf gezogen.
    Bully zuckte mit den Schultern.
    Wenn sich die Raumstreitkräfte technisch etwa gleichwertiger Zivilisationen gegenüberstanden, ließ sich so etwas nicht vermeiden. Außerdem war es psychologisch gar nicht so negativ zu bewerten, wie weniger erfahrene Männer als Bully dachten.
    Die Erkenntnis, daß man angegriffen werden soll, löste sehr oft eine Verlangsamung der geistigen Vorgänge aus, unter Umständen sogar eine nahezu hypnotische Starre.
    Fünf Minuten vor dem Beginn des Angriffs schleusten die Sammler riesige Schwärme von Vasallen aus. Die terranischen Schiffskommandanten wurden ungeduldig und baten um eine vorverlegung des Angriffstermins, doch Reginald Bull ließ sich nicht darauf ein.
    „Keine Überstürzung, meine Herrschaften!" mahnte er über Sammelschaltung.
    Genau zum festgelegten Zeitpunkt führte der Staatsmarschall seine Flotte in den Kampf. Er hatte eine unkonventionelle Schlachtordnung gewählt, um den Gegner zu verwirren. Anstatt mit nach vorn offener Halbschale anzufliegen, bildete seine Flotte eine nach hinten offene Schale.
    Der Gegner reagierte genauso, wie Bull es beabsichtigt hatte.
    Seine Sammler stürzten sich auf die im Pol der Halbschale befindlichen Schiffe und verbissen sich in ein aussichtsloses Gefecht, denn genau hier hatte Bully die kampfstärksten Einheiten stationiert.
    Nach der ersten Feindberührung formierte sich die terranische Flotte mit rasender Geschwindigkeit um. Die eben noch nach hinten offene Halbschale stülpte sich sozusagen um; von den an ihrem Rand fliegenden Trägerschiffen lösten sich Schwärme von Korvetten, Space-Jets und Lightning-Jägern, jagten nach innen und nahmen die Vasallen in die Zange.
    Innerhalb der ersten Stunde wurden zweihunderttausend Vasallen und rund fünftausend Sammler abgeschossen. Der takerische Kommandeur reagierte langsam, dann allerdings folgerichtig. Er ballte seine Sammlerflotte zu einem dichten Kugelhaufen zusammen, barg die Vasallen im hohlen Mittelpunkt und zog sich langsam zurück.
    Reginald Bull befahl den Abbruch der Schlacht. Ein Anrennen gegen die dichtgeschlossene feindliche Formation hätte unnötige Opfer gekostet. Außerdem war der Zweck des Angriffs erreicht.
    Man hatte den Takerern empfindliche Verluste beigebracht und sie so erschüttert, daß sie vorläufig kaum an eine Unterstützung ihrer auf Titan kämpfenden Truppen denken würden.
    Noch während die beiden Flotten sich langsam trennten, meldete die Ortungszentrale den Linearraumaustritt eines Verbandes von neunhundert Kugelschiffen. Sekunden später wurden die Schiffe als akonische Einheiten identifiziert.
    Bully ließ die Akonen anfunken und begab sich in die Funkzentrale. Dort hatte man inzwischen eine Hyperkomverbindung mit dem akonischen Kommandoschiff hergestellt.
    Staatsmarschall Bull musterte den Akonen, dessen dreidimensionales farbiges Abbild im Trivideokubus schwebte.
    „Ich hoffe, Sie hatten einen guten Flug", sagte er trocken. „Mein Name ist übrigens Bull, Staatsmarschall des Solaren Imperiums und Stellvertreter Perry Rhodans."
    Der Akone lächelte.
    „Ich weiß, Sir. Wer kennt Ihr Gesicht nicht! Ich bin Vonez von Omenach, Kommandeur der Vorausabteilung unserer Hilfsflotte.
    Mein Auftrag lautet, mich Ihrem Befehl zu unterstellen."
    „Das dürfte der positivste Auftrag sein, den Sie bisher erhielten, Vonez von Omenach", erwiderte Bully ironisch. „Wie finden Sie es, daß aus erbitterten Feinden plötzlich Verbündete werden, wenn ein gemeinsamer Gegner sie bedroht?"
    Der Akone bewegte unbehaglich die Hände.
    „Im Grunde genommen waren wir niemals Gegner, Sir, höchstens Konkurrenten."
    „Eben richtige Menschen", erwiderte Reginald Bull. „Na, schön, lassen wir das. Sie erhalten noch Order, was Ihre Verwendung betrifft."
    Er schaltete den Telekom ein, als der Melder summte.
    „Sir", sagte der Cheforter, „soeben wurde ein Verband von zweieinhalbtausend Walzenschiffen angemessen. Achtung, Ergänzung! Es handelt sich um Kampfschiffe der Überschweren."
    „Fein", erklärte Bully. „Sogar die Springer schicken ihre Mietsoldaten." Er lächelte dem Akonen zu. „Ich muß unser Gespräch leider unterbrechen; die andere Konkurrenz wird sich bei mir melden

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