0498 - Die Rückkehr des Takerers
Sauerstofflaschen passen.
Die Posbis hatten in dieser Hinsicht vorgesorgt. Keiner ihrer Besucher, von welcher Welt auch immer er kommen mochte, würde sie vergebens um Hilfe bitten.
Einer der Anschlüsse paßte.
Er befestigte die Flaschen und schaltete die Zufuhr ein. In weniger als zwei Minuten waren beide gefüllt.
Ihm blieben noch weitere fünf Minuten, um den Rest zu erledigen.
Noch einmal überprüfte er den Anzug, nachdem die Flaschen aufgefüllt waren. Er war in Ordnung und einsatzbereit, wenn man von der ausgefallenen Regenerierungsanlage absah. Es konnte durchaus sein, daß er, Vascalo, die letzte Etappe seiner Flucht im eigenen Körper zurücklegen mußte. Dann war es lebenswichtig, daß sein Spezialanzug keine Mängel aufwies.
Zehn Minuten waren vergangen. Es wurde höchste Zeit, den Kommandanten des Posbischiffes wieder zu übernehmen. Er legte sich auf die breite Couch in der Sauerstoffzelle, konzentrierte sich auf 86104 und übernahm abermals dessen Bewußtsein.
Der Hypnoblock begann wieder zu schwinden. Vascalo war im letzten Augenblick gekommen.
Es war ihm klar, daß der Absturz des terranischen Gleiters und der Tod der fünf Männer nicht unbemerkt geblieben war.
Auf jeden Fall mußte - er verhindern, daß jemand auf den Gedanken kam, den Posbi dafür verantwortlich zu machen. Der Verdacht mußte auf die Pedotransferer fallen.
Die Funkanlage des Schiffes war, wie alles andere auch, vollautomatisch eingerichtet und wurde vom Kommandanten selbst gesteuert. So war es möglich, daß Vascalo den gesamten Funkverkehr zwischen den Terranern und ihren Verbündeten abhören konnte. Er erfuhr, daß die Flotte der Sammler nur noch wenige Lichtjahre vom Heimatsystem der Terraner entfernt war und sich unaufhaltsam weiter näherte.
Pultor schien seine Sache gut zu machen.
Wenn Vascalo sich nicht beeilte, konnte es ihm passieren, daß nicht er, sondern Pultor als der große Held nach Gruelfin zurückkehrte.
Die Automatik sorgte dafür, daß sich auf dem Suchband die Frequenz ständig veränderte. Ein Steuergehirn stellte den Empfänger stets so ein, daß die geographisch nächsten Sendungen Sekunden nach ihrem Beginn aufgenommen werden konnten.
Der Gleiter rief in regelmäßigen Abständen den Leiter eines Einsatzkommandos und einen gewissen Leutnant Hook. Es war Vascalo klar, wer damit gemeint war. Er konnte aber auch nahezu den Zeitpunkt vorausbestimmen, in dem der notgelandete Gleiter den Stützpunkt anrufen und ihn unterrichten würde.
Wenn das geschah, mußte er handeln. Bis dahin blieb Zeit, sich mit der gesamten Anlage des Schiffes vertraut zu machen.
Schließlich mußte er sich selbst genau kennen.
Über Interkom konnte er seinen nun wieder unförmigen Gallertkörper beobachten. Ruhig lag er auf der Couch in der mit guter Atemluft gefüllten Zelle. Um ihn brauchte er sich vorerst keine Sorgen zu machen. Er hatte nur noch dafür zu sorgen, daß er mit dem Schiff den Mond Titan verlassen konnte, ohne von den Terranern aufgehalten zu werden.
Wieder verstellte sich die Frequenz.
Der Gleiter rief das Hauptquartier auf Titan.
Interessiert verfolgte Vascalo das Gespräch.
*
„Sir, Major Dam und Leutnant Hook haben vor zwei Stunden die Absturzstelle verlassen, um Jagd auf den flüchtigen Takerer zu machen. Sie sind bisher weder zurückgekehrt noch haben sie ein Lebenszeichen von sich gegeben. Ihre Funkgeräte müssen defekt geworden sein."
„Alle fünf? Das ist unmöglich."
„Vielleicht gerieten sie in eine Falle."
„Was ist mit dem Posbiraumer?"
„Darüber weiß ich nichts. Ich habe noch keinen Befehl erhalten, Verbindung mit ihm aufzunehmen."
„Gut, dann holen Sie das nach. Nehmen Sie Kontakt auf und bitten um Unterstützung."
„Ja, Sir. Und was ist mit uns? Werden wir abgeholt?"
„Sie warten noch. Für Sie besteht keine Gefahr. Der Funker trägt eine Dakkarschleife?"
„Ja, Sir. Ich besitze keine, wir wollten den Pedotransferer dazu verleiten, mich zu übernehmen - er hat es auch getan und den Absturz verursacht. Leider zu kurz, um ihn unschädlich zu machen."
„Der Funker soll Sie sofort mit der Waffe bedrohen, wenn das noch einmal geschieht. Wir müssen den Burschen fassen. Er hat uns schon Tote genug gekostet."
Es folgten noch einige Anweisungen und der Befehl, sofort den Posbi um Rat oder Hilfe zu bitten.
Dann war die Sendung beendet.
*
Vascalo konnte sich denken, was nun folgte. Er wartete.
Zwei Minuten später wurde BOX - 86104 von dem Gleiter
Weitere Kostenlose Bücher