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0499 - Entscheidung in der Plutobahn

Titel: 0499 - Entscheidung in der Plutobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rief fassungslos: „Ich werde wahnsinnig! Sofort eine Verbindung zum Staatsmarschall!"
    „Verstanden."
    Die Sammler wurden schärfstens beobachtet. Sie stießen etwa aus der gleichen kosmischen Richtung auf das Zentrum des Sonnensystems, also in ungefährer Richtung des Planeten Terra, vor. Dreihundertvierzigtausend Sammler - Verstärkung für die Einheiten, die Vascalo schon kontrollierte. Das Bild Reginald Bulls wurde eingeblendet.
    „Sir!" sagte Hachin aufgeregt, „Gefahr."
    Bull blinzelte verwirrt.
    „Was gibt es?"
    Der Indianer sagte es ihm und bemühte sich, seine Angst nicht zu deutlich zu zeigen. Er gab die genauen Koordinaten, die Geschwindigkeit der heranrasenden Sammler sie betrug inzwischen nur noch ein Drittel Lichtgeschwindigkeit - bekannt, die Position und seine Vermutungen.
    Bull sagte niedergeschlagen: „Das bedeutet zumindest schwerste Kämpfe und unendlich große Verluste. Verstärkung für Vascalo!"
    „Ich fürchte, so ist es, Sir!" bekannte Hachin.
    „Verdammt - ich fürchte, das wird ein schwerer Gang!" meinte Bull nachdenklich, dann hob er die Hand.
    „Beobachten Sie weiter, Hachin, und unterrichten Sie mich wie bisher. Ich werde sehen, was sich tun läßt. Wieviel Zeit haben wir noch?"
    Unwillkürlich blickte Hachin auf die Uhr zwischen den Instrumenten. Die Zahlen sagten ihm, daß man heute den vierundzwanzigsten Juli schrieb. Ein tödliches Datum für das Solsystem.
    „Noch etwa zwei Stunden, Sir. Haben Sie besondere Direktiven für uns?"
    „Danke", meinte Bull. „Nein, keine besonderen Anordnungen."
    Zwei Stunden brauchten also noch die Sammler, um in der Nähe des Planeten Pluto anzukommen. Diese gewaltige Menge von zum Teil mondgroßen Sammlern, ihrerseits angefüllt mit Vasallen, strebte auf das Schlachtfeld im Weltall zu. Und langsam griff die Panik um sich. Die etwa hunderttausend Schiffskommandanten sahen ‘sich, als sie die Meldung von Bull hörten, einer Übermacht von eins zu mehr als drei gegenüber - zusammengerechnet ergaben die alten und die neuangekommenen Sammler ein Zahlenverhältnis von eins zu vier Komma sieben. Dies war selbst für die mutigsten Risikopiloten und die beste Geschützbesatzung ein selbstmörderisches Unternehmen.
     
    *
     
    Anagash Eriget war derjenige Takerer, der sich seit Wochen - aus einem Grund, den er selbst nicht einmal genau kannte - immer mehr in die Nähe des Pedoautokraten bewegt hatte.
    Er war ein normaler Takerer, kein Pedotransferer. Aber er besaß einen großen Vorzug: Er konnte sich beherrschen und trug meist einen ausgeprägt ruhigen Ausdruck zur Schau. Er war ein ruhiger Mann, etwa vierzig Jahre alt, groß und schlank.
    Jetzt ging er auf Vascalo den Krummen zu, der vor den riesigen Bildschirmen im Innern des mondgroßen Sammlers kauerte und seine Befehle gab.
    „Vascalo", sagte Anagash halblaut und etwas unterwürfig.
    Sekunden darauf sahen ihn die dunklen, ausdrucksvollen Augen an, die in dem bemerkenswert gutgeschnittenen Gesicht des Takerers strahlten.
    „Was gibt es?"
    Anagash sagte ruhig: „Ich habe nicht vor, Sie zu verärgern, Vascalo - aber seit einiger Zeit habe ich ein Gefühl, das uns alle nicht freuen wird."
    Vascalo fühlte sich keineswegs verärgert. Die Erfolge der letzten Tage, die trotz der - erbitterten Gegenwehr durch die Terraner errungen worden waren, erfüllten ihn mit der Freude des Eroberers, der dem Sieg zustrebte. Er lächelte und fragte: „Welches Gefühl, Anagash?"
    „Ein sehr unbehagliches Gefühl, Vascalo. Ich bin überzeugt, daß sich zwischen der Eroberung dieses wichtigen Schlüsselsystems der Terraner und dem heutigen Tag noch ein großes Hindernis auftürmen wird. Abgesehen davon, daß nur wenige der Sammler dort unbeschädigt und unzerstört landen werden."
    Vascalo lehnte sich behaglich zurück und fragte etwas verwundert:.
    „Woran denken Sie, Anagash Eriget?"
    „An ein schreckliches Ereignis, das sich uns entgegenwerfen wird!" sagte Anagash leise. Jetzt bedauerte er es fast, daß er seine Befürchtungen laut ausgesprochen hatte.
    „Präzisieren Sie es!" forderte ihn Vascalo auf.
    „Angenommen, es gibt noch andere Sammler, die wir nicht kontrollieren. Was geschieht, wenn sie hier eintreffen?"
    Vascalo begann zu lachen.
    „Dann werden sie sich dank der Schaltung, mit der ich diesen Schwarm hier kontrolliere, unserem Angriff anschließen!"
    „Hoffentlich!" sagte Anagash.
    „Waren das Ihre Befürchtungen?" erkundigte sich Vascalo und ließ dabei den Bildschirm nicht aus den

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