0499 - Entscheidung in der Plutobahn
Eigenbewegung der Schiffe und durch die zahllosen Manöver während Angriff und Verteidigung, der Ort des Kampfes in Richtung auf den Planeten Pluto verlagert. Zufällig waren die Schiffe und die Sammler entlang der weiten, nur geringfügig von einer Geraden abweichenden Krümmung der Plutobahn in Bewegung gewesen.
Jetzt konzentrierte sich in der Nähe des Planeten, aber noch immer in einer respektablen Entfernung, die Schlachtordnung.
Die Final-Blockschaltung, die der Takerer anwendete, hatte allen Sammlern befohlen, sich im Augenblick passiv zu verhalten.
Dieser Augenblick dauerte lange ... stundenlang.
Die Nachrichten liefen weiter.
Bilder aus der Gruelfin-Galaxis, die im Zeitraum von Monaten aufgenommen worden waren, wurden wiedergegeben.
Dabei bewies sich, daß jeder einzelne der insgesamt vierhundertsiebzigtausend Sammler alles das, was seine Linsen aufgenommen, sein positronisches Rechenzentrum gespeichert und in Informationsschritte umgesetzt hatte, an die Urmutter weitergegeben hatte. Und diese Sammler schienen sämtliche Bezirke der Sombrero-Galaxis durchflogen zu haben.
Die Zentrale Schaltstation ...
Die Terrosch-Rotwolke ...
Der Kampf des inzwischen verstorbenen Taschkars gegen die Ganjasen...
Die Kommandos der terranischganjasischen Mannschaften ...
Dann wieder Ovaron und Rhodan ...
Sämtliche Gestalten und Vorkommnisse der letzten Monate wurden, noch einmal gezeigt. Ununterbrochen liefen die Sendungen, und nachdem sich Deighton mit dem riesigen Hirn der Urmutter verständigt hatte, wurde auf neunundzwanzig getrennten Kanälen gesendet. Schließlich waren viele. Stunden vergangen, und Deighton fragte: „Urmutter!"
„Wer spricht?"
„Ein Terraner, dessen Aufgabe es ist, sein Heimatsystem zu verteidigen!"
Bei diesen letzten Worten lachte Reginald Bull, der mit müden Augen alles mitverfolgte, laut auf.
„Was willst du?"
„Ich habe aus den Sendungen herausgehört, daß du - wer immer du bist - uns Terranern sagen willst, daß wir Vertrauen in deine bevorstehenden Handlungen haben sollen. Ist das korrekt?"
Die Urmutter erwiderte: „Völlig korrekt."
„Du wurdest also nach Einsetzen des Fundamentalprogramms dazu gezwungen, nach deiner eigenartigen robotischen Logik zu handeln? Richtig?"
„Richtig!" sagte die Urmutter auf der Flottenwelle.
Einige Millionen Schiffsbesatzungen hörten inzwischen diesen Dialog mit. Einige Zehntausend sahen auch die Bilder oder wenigstens einen Teil davon. Mitten in der Kampfpause entrollte die Maschine ein gigantisches, exotisches Panorama aus einer anderen Galaxis. Die breiten Bildaufnahmebänder liefen durch die Bildköpfe und speicherten alles Bilder wie Geräusche, Filme wie Gespräche - in mehreren Sprachen und einigen Dialekten.
„Du hast einen Planeten, der in Wirklichkeit du warst, in seine Einzelteile zerlegt und bist hierher geflogen. Richtig?"
„Richtig."
Deighton fuhr fort: „Wir setzen unsere letzten Hoffnungen in dich, Urmutter. Was sollen diese gewaltigen Mengen von Sammlern, die sich in der Nähe unseres neunten Planeten versammelt haben?"
Die Urmutter erklärte lakonisch: „Ich bin sie. Sie sind ich."
„Ich verstehe", bestätigte Tifflor und fuhr dann lauter fort: „Du hast unser vollstes Vertrauen, das kann ich sagen. Aber als Zeichen, daß wir auch dein Vertrauen haben und auf deine Hilfe rechnen dürfen, müssen wir darauf bestehen, daß einige Männer von uns in dich eindringen. Wenn du die Urmutter bist, dann hast du eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Sammler. Also bist du wie die Sammler. Innen hohl und mit lebenserhaltenden Anlagen ausgerüstet. Irre ich?"
„Du irrst nicht!" sagte die Urmutter. „Was willst du?"
„Wir haben als ersten Beweis für deine Behauptungen alle Filme und Unterhaltungen gesehen und gehört."
„Sachlich korrekt!"
„Wir werden eine Gruppe von Männern zusammenstellen, die du aufnehmen sollst. Sie werden erstens kontrollieren, wie weit du gewillt bist, uns Terranern zu helfen-und zweitens, welche Informationen du uns noch geben kannst. Ist das möglich?"
Die Urmutter sagte: „Ich verfüge über einen Transmitter. Könnt ihr die Männer durch den Transmitter schicken?"
Tifflor konterte schnell: „Wir brauchen die genauen Spezifikationen des Transmitters.
Bitte, schreibe sie in terranischen Zahlen und rechnerischen Begriffen nieder, du wirst die Umrechnungsmaße kennen."
„Ich rechne bereits."
Wenige Sekunden später, als das Bild gesendet wurde, stand fest, daß man über eine
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