0499 - Entscheidung in der Plutobahn
Augen. Der Kampf mit den terranischen Schiffen ging weiter, schon seit vielen Tagen.
Es würde noch eine Zeit dauern, bis der Sieg endgültig war - aber auch dies war für Vascalo nur eine Frage der Zeit und des Abwartens.
„Ja, das waren meine Befürchtungen. Ich will hoffen, daß ich auf keinen Fall recht behalte!" sagte Anagash.
„Das hoffe ich auch!" bestätigte Vascalo.
Der erbitterte Kampf ging weiter.
*
Sämtliche Empfänger, die auf der normalere Hyperkomwelle arbeiteten, schwiegen plötzlich, und die Männer hoben die Köpfe und warteten gespannt, was Reginald Bull ihnen zu sagen hatte. Sie waren von mühsam unterdrückter Furcht erfüllt, denn sie wußten, was da auf die Flotten zukam.
Ebenso stellten alle Empfänger, die auf die Flottenwelle eingestellt waren, sekundenlang ihre Tätigkeit ein. Ein geradezu gigantischer Sender schien plötzlich zu arbeiten, die meisten Empf änger und Sender verständigten sich auf der Flottenwelle.
Dann drang die Nachricht an die Ohren der Zuhörer.
„Hier spricht die Urmutter!"
Reginald Bull schaute blitzschnell auf den Schirm, über dessen Leitung er mit dem Hauptquartier der Terraner verbunden war. Das Hauptquartier lag nahe der Stadt Terrania City und war in großen, unterirdischen Bunkern untergebracht.
Noch war kein Bild zu sehen, das mit dem Text der Nachricht einherging - nur der Oberkörper eines Offiziers der Gefechtsleitung und der Koordination war zu sehen.
Die Anfangszeile wurde wiederholt: „Hier spricht die Urmutter!"
Schlagartig hörten nahezu alle Kampfhandlungen auf. Auch die takerischen Einheiten stellten den Beschuß mit ihren Initialdopplerkanonen ein.
„Ich habe kurz nach dem Zeitpunkt meiner Errichtung vom Ganjo einen Befehl erhalten, das sogenannte Fundamentalprogramm. Dieses Programm bedeutet für mich, daß ich, sobald ich Kenntnis davon erlange, daß meine Einzelteile verbrecherische Aktionen unternehmen, zu handeln beginne.
Ich habe Kenntnis und Beweis dafür, daß dies geschieht.
Im Rahmen des Ultimaten, durch nichts zu widerrufenden Fundamentalprogramms, das alte anderen und früheren Schaltungen und Verbindungen außer Funktion setzt, handle ich. Ich habe die erste Aktion .bereits vor Tagen gestartet.
Diese Aktion hieß: Sämtliche Einzelteile meines übergeordneten, jedoch zu kontrollierenden Systems haben sich auseinanderbewegt und dadurch eine komplexe Masse zerstört. Dann reisten wir an den Ort, an dem unsere noch fehlenden Einzelteile handelten.
Hier sind wir, hier bin ich."
Jetzt erschienen Bilder auf dem Schirm Bulls.
Erstaunliche Bilder.
Jemand flüsterte erschrocken: „Verdammt ... das ist doch die MARCO POLO!’,’ „Richtig. Und das andere Schiff?"
„Die POYCARA, Ovarons Schiff", sagte Bull.
Die beiden Schiffe trieben mit geringem Abstand vor einer Kulisse, die Bull aus den Schilderungen Merceiles kannte, als sie sich noch auf dem Mond Titan befand. Er wußte nicht, was er von allem zu halten hatte. Es gab für diesen Prozeß keine Parallele, nichts konnte ihm helfen, in kurzer Zeit eine richtige Entscheidung zu fällen.
Dann lief eine Stunde lang ein Programm über die Schirme, das mehr als erstaunlich war.
Filme wurden gezeigt und erklärt.
Unterhaltungen wurden wiederholt, die Rhodan mit dem Ganjo, Ovaron mit der Urmutter, die Urmutter mit Joaquin Manuel Cascal und anderen Kommandos geführt hatte. Die Schaltungen des Verräters Guvalasch wurden laut wiedergegeben und zahllose Einzelheiten mehr. Deighton und Tifflor, mittlerweile per Transmitter von Titan zurückgekehrt, filmten diese Botschaften. Wenn man Glück hatte, konnte man sie später in ein vernünftiges und durchschaubares System bringen.
Natürlich hörte auch Vascalo mit, denn er hatte ebenfalls einen Empfänger auf die Flottenwelle eingestellt und stellte fest, daß manche Unterhaltungen in Terranische, also der Fremdsprache, und in Neu-Gruelfin, seiner eigenen Sprache geführt wurden.
Die Nachrichten stoppten den Kampf.
Die terranischen Flottenkommandanten und ihre Helfer aus den anderen Systemen, waren am tiefsten Punkt ihrer Verzweiflung angelangt.
Sie nahmen an, daß jene, dreihundertvierzigtausend Sammler die letzte und entscheidende Verstärkung für den Takerer darstellten.
Genau dasselbe dachte Vascalo der Krumme ebenfalls.
Nur Anagash Eriget wußte, daß dies nicht stimmte: Er ahnte, daß diese Sammler ihnen den Tod bringen würden ...
4.
Langsam und unmerklich hatte sich, durch die ständige
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