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0499 - Todesblues für Marylin

0499 - Todesblues für Marylin

Titel: 0499 - Todesblues für Marylin Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf Grund der genossenen Whisky erlauben. »Wenden Sie sich an uns, Mr. Kushman! Wir tun alles, um Staatsbürger zu schützen.«
    Leicht schwankend verließ ich sein Büro. Als ich mit dem Fahrstuhl hinunterfuhr, hätte man nur an meinem Atem gemerkt, daß ich Alkohol getrunken hatte.
    ***
    Der Parkplatz vor dem Lincoln Hospital war überfüllt. Die beiden Männer in dunklen Anzügen und weichen Filzhüten stellten ihren Wagen in einer Seitenstraße ab und gingen die letzten Schritte zu Fuß.
    Sie sahen sehr ernst aus, wie Amtspersonen.
    »Sie wünschen?« fragte der Pförtner und kam aus seiner Loge heraus.
    Sie zeigten ihm ihre Blechmarken mit dem Stern. »Vor einer Stunde wurde von uns ein Patient eingeliefert, ein Mr. Boro.«
    Der Portier schüttelte den Kopf. »Darüber kann ich Ihnen leider keine Auskunft geben.«
    »Sie haben sich unsere Marken nicht richtig angesehen«, sagte der Größere. »Wir sind vom FBI.«
    »Entschuldigen Sie, Sir«, dienerte der Pförtner. »Wir haben soviel zu tun. Da sieht man nicht immer genau hin.«
    »Wo liegt Mr. Boro?«
    »Das weiß ich nicht, das ist geheim. Sie müssen mit dem Doc sprechen, mit Doc Longfellow. Im 3. Stock bitte. Zimmer 325.«
    Die beiden G-men fuhren hinauf und klopften an die Tür von Zimmer 325.
    »Ja«, sagte eine tiefe Männerstimme von innen.
    Sie traten ein. Dr. Longfellow unterhielt sich gerade zufällig mit einem Mann, der Phil Decker hieß. Es war tatsächlich ein Zufall. Aber das wußten die beiden FBI-Agenten nicht.
    Sie traten sehr selbstsicher auf, legten unaufgefordert ihre Marken auf den Tisch, und der Große sagte: »Wir wollten noch einmal wegen Boro mit Ihnen sprechen.«
    »Aber der ist doch…«
    Phil unterbrach den Arzt. »Ich bin Dr. Glenn, der Assistent von Doc Longfellow. Ich habe die Operation ausgeführt und stehe Ihnen natürlich gern zur Verfügung.«
    Longfellow begriff zwar nicht, was gespielt wurde, überließ jedoch sofort Phil die Führung des Gesprächs. Daß die beiden FBI-Agenten nicht echt sein konnten, auf diesen Gedanken kam er zunächst nicht.
    »Wann wird Boro vernehmungsfähig sein?«
    »Das kann noch Tage dauern«, antwortete Phil. »Die Operation war schwieriger, als wir ursprünglich annahmen. Es ist nicht gewiß, ich muß das leider sagen, ob der Mann überhaupt durchkommt. Er hatte einen Lungensteckschuß, und der zweite Schußkanal lief unterhalb des Herzens vorbei. Ein Wunder, daß er überhaupt noch lebt.«
    »Danke«, sagte der Große. »Wir kommen wieder vorbei.«
    Daß sich die beiden so schnell verabschieden wollten, lag nicht in Phils Interesse. Niemand konnte damit rechnen, daß die Cosa Nostra mit zwei falschen FBI-Agenten anrücken würde. Einen Überfall hatte man einkalkuliert, und die Umgebung des Zimmers, in dem Boro angeblich liegen sollte, entsprechend vorbereitet.
    Phil mußte blitzschnell handeln. »Warten Sie einen Moment!« sagte er und ging zur Tür. »Ich werde nachsehen, ob der Patient schon aus der Narkose erwacht ist.«
    Sie wollten ihn begleiten, aber da griff Longfellow ein. Endlich hatte er gemerkt, daß mit den beiden FBI-Agenten verschiedenes nicht in Ordnung war.
    »Setzen Sie sich!« forderte er die Männer freundlich auf.
    Phil verschwand. Er raste die Treppe hoch, als sei die ganze Cosa Nostra hinter ihm her. Als er den Korridor erreichte, in dem das angebliche Zimmer Boros lag, rief er; »Zwei Mann zum Ausgang, schnell! Wir haben Besuch bekommen, und ich möchte wissen, wer uns das Kuckucksei ins Nest legen wollte.«
    Er beschrieb kurz die falschen G-men, dann rannte er wieder zurück.
    Er sah gerade noch, wie die beiden Gangster Longfellows Zimmer verließen und dem Ausgang zustrebten.
    ***
    Die New Yorker Unterwelt spürte die Spannung, die seit 24 Stunden über der Stadt lag. Wie ein Seismograph registrierte sie jede Bewegung und jede Erschütterung.
    Gerüchte wanderten von Mund zu Mund. Man sprach davon, daß die Cosa Nostra zu ihrem größten Schlag ausholte. Niemand ahnte, warum, unser kleiner Kreis im Headquarters des FBI ausgenommen.
    V-Männer übermittelten laufend Stimmungsberichte aus den besonders gefährdeten Zentralen in Harlem, Chinatown und der Bronx.
    Ruhig wie immer saß Mr. High am Schreibtisch und traf seine Entscheidungen. Außer Phil und mir waren noch Hai Collins und Bob Masters anwesend.
    »Was halten Sie von den Alarmmeldungen, Jerry?« fragte der Chef. »Sind sie übertrieben?«
    »Ich fürchte, nein! Der neue Boß der New Yorker Cosa Nostra ist

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