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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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auf, doch das änderte sich im Nu, als der
Hubschrauber immer lauter wurde und direkt über ihnen in den Schwebeflug ging.
Hinten im Wohnwagen ging Tanja Bisjarina ans Fenster und
sah ihn. Es sollte ihre letzte Wahrnehmung sein.
    «Fertig», sagte Paulson.
«Fertig», bestätigte der andere Schütze. «Feuer!»
    Sie schossen fast gleichzeitig, aber Paulson wußte, daß sein Kollege früher abgedrückt hatte. Dessen Geschoß zerschmetterte die dicke Scheibe und wurde von den Glassplittern abgelenkt. Das zweite Hohlgeschoß folgte um den Bruchteil einer Sekunde später und traf die sowjetische Agentin ins Gesicht. Paulson sah das, doch im Gedächtnis blieb ihm nur der Augenblick des Abdrückens, das Bild des Kopfes im Fadenkreuz. Links von ihnen feuerte der MG-Schütze bereits, als Paulson seinen Treffer ansagte: «Kopf Mitte.»
    «Ziel am Boden», sagte der zweite Schütze ins Funkgerät. «Weibliches Ziel am Boden. Geisel in Sicht.» Beide luden nach und suchten nach neuen Zielen.
    Vom Hubschrauber wurden beschwerte Seile abgeworfen, an denen vier Männer hinabkletterten, Werner vorneweg. Mit der MP-5 in der Hand schwang er sich durch das zerbrochene Fenster und sah Gregory, der etwas schrie. Ein zweites Teammitglied kam herein, warf den Sessel um und kniete sich schützend vor ihn. Noch ein dritter Mann drang ein, und alle drei richteten ihre Waffen ins Innere des Wohnwagens. Gregory war geschützt.
    Draußen erschien der Chevy Suburban gerade rechtzeitig. Ein KGBMann schoß auf einen FBI-Agenten, der auf dem Dach des Wohnwagens gelandet war und sich verheddert hatte. Zwei Agenten sprangen aus dem Geländewagen, gaben je drei Schüsse ab und mähten den Russen nieder. Der Agent auf dem Wohnwagen befreite sich und winkte.
    Drinnen griffen Leonid und Oleg nach ihren Waffen. Einer drehte sich um und sah, wie sich ein konstanter Strom von MG-Geschossen durch die Aluminiumwand des Wohnwagens fraß. Offenbar sollten sie daran gehindert werden, sich Gregory zu nähern. Doch das war ihr Befehl.
    «Geisel in Sicherheit, Geisel in Sicherheit. Weibliches Ziel am Boden», rief Werner ins Funkgerät.
«Außenposten am Boden», funkte ein anderer Agent von draußen. Ein anderes Mitglied des Teams brachte eine kleine Sprengladung an der Tür an, trat zurück und nickte. «Bereit!»
«MG - Feuer einstellen!» befahl Werner.
Die beiden KGB-Offiziere im Wohnwagen liefen daraufhin nach hinten. In diesem Augenblick wurde die vordere Tür des Wohnwagens aus den Angeln gesprengt. Die Druckwelle sollte Verwirrung stiften, doch die beiden Russen waren zu gut und ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Oleg fuhr herum, packte mit beiden Händen die Pistole und gab Leonid Deckung. Er feuerte auf den ersten Mann, der durch die Tür kam, und traf ihn in den Arm. Dieser FBI-Agent ging zu Boden und versuchte dabei, seine Waffe herumzureißen. Er schoß und traf daneben, lenkte aber Olegs Aufmerksamkeit auf sich. Der zweite Mann in der Tür hatte eine MP-5 im Anschlag und gab zwei Schüsse ab. Olegs letzte Reaktion war Überraschung: Er hatte nichts gehört. Den Grund erkannte er, als er die dosenförmigen Schalldämpfer sah.
«Ein Agent verwundet, ein Gegner am Boden. Zweiter Gegner auf dem Weg nach hinten. Verschwand um die Ecke.» Der Agent rannte hinter ihm her, stolperte aber über eine Kiste.
Sie ließen den Russen durch die Tür. Ein Agent, der eine kugelsichere Weste trug, hatte sich zwischen Tür und Geisel postiert. Der Russe sah drei Männer des Geiselrettungsteams in schwarzen Anzügen und kugelsicheren Westen und zögerte.
»Waffe fallen lassen!» brüllte Werner.
Leonid sah Gregory und entsann sich seines Befehls, schwang die Pistole in diese Richtung.
Aus Gründen, die ihm unerfindlich bleiben sollten, tat Werner etwas, wovor er seine Männer immer gewarnt hatte: Er gab sechs Schüsse auf den rechten Arm des Mannes ab, und es wirkte wie durch ein Wunder. Die Hand mit der Waffe zuckte marionettenhaft, die Pistole fiel zu Boden. Werner sprang auf den Russen zu, stieß ihn zu Boden und setzte ihm den Schalldämpfer seiner Waffe an die Stirn.
«Nummer drei am Boden! Geisel in Sicherheit. Team: Meldung!»
«Außen: Nummer eins tot.»
«Wohnwagen: Nummer zwei tot. Ein Agent in den Arm getroffen, nicht ernst.»
«Frau tot», rief Werner. «Nummer eins verletzt und festgenommen. Umgebung sichern! Krankenwagen!» Seit den ersten Schüssen aus dem Wald waren exakt neunundzwanzig Sekunden vergangen.
Drei Agenten erschienen an dem Fenster,

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