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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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durch das Werner und die beiden anderen gesprungen waren. Drinnen zog ein Agent sein Messer und durchschnitt Gregory die Fesseln, hob ihn wie eine Puppe auf und warf ihn aus dem Fenster. Draußen wurde der Major aufgefangen, in den Chevy Suburban geschleppt und weggefahren. Auf der Landstraße war ein Hubschrauber der Air Force gelandet. Sowie Gregory hineingeworfen worden war, hob er wieder ab.
Alle Mitglieder des Geiselrettungsteams absolvierten Erste-HilfeKurse, und zwei Männer waren von Sanitätern der Feuerwehr ausgebildet worden. Einer dieser beiden hatte eine Armverletzung davongetragen und ließ sich von dem Mann, der Oleg erschossen hatte, verbinden. Der andere Sanitäter kümmerte sich um Leonid.
«Der kommt durch. Der Arm muß aber gründlich geflickt werden. Komplizierte Frakturen von Elle, Speiche und Oberarmknochen, Chef.»
«Sie hätten die Waffe fallen lassen sollen», sagte Werner zu dem Russen. «Es gab doch kaum eine Chance für Sie.»
«Mein Gott.» Das war Paulson, der am Fenster stand und sich betrachtete, was seine Kugel angerichtet hatte. Ein Agent durchsuchte die Leiche nach einer Waffe, erhob sich und schüttelte den Kopf: nichts. Die Kugel war dicht unterm linken Auge eingedrungen. Der Großteil des Schädels klebte an der Wand gegenüber vom Fenster. Paulson bereute, überhaupt hingeschaut zu haben. Nach fünf langen Sekunden wandte er sich ab und entlud seine Waffe.
Der Hubschrauber brachte Gregory direkt zum Projekt. Nach der Landung wurde er von sechs bewaffneten Sicherheitsleuten in Empfang genommen und rasch hineingebracht. Zu seiner Überraschung wurde er fotografiert. Jemand warf ihm eine Dose Coke zu. Gregory trank einen Schluck und fragte: «Was, zum Kuckuck, war das?»
«Das wissen wir selbst nicht genau», erwiderte der beim Projekt für die Sicherheit zuständige Mann. Erst nach ein paar Sekunden wurde Gregory klar, was sich zugetragen hatte. Da begann er zu zittern wie Espenlaub.
Werner und seine Leute standen vor dem Wohnwagen. Nun ging das Spurensicherungsteam an die Arbeit. Auch ein Dutzend Beamte der Staatspolizei von New Mexico war inzwischen zur Stelle. Der angeschossene Agent und der verletzte KGB-Offizier wurden in einen Krankenwagen geladen.
«Wo kommt der hin?» fragte ein Captain der Staatspolizei.
«Wir schaffen sie beide ins Lazarett des Stützpunkts Kirtland», erwiderte Werner.
«Das ist aber weit.»
«Wir haben den Befehl, diesen Mann da unter Verschluß zu halten. Der Beschreibung nach ist er derjenige, der Ihren Kollegen angeschossen hat.»
«Es erstaunt mich, daß Sie einen lebendig erwischt haben.» Das trug dem Captain einen eigenartigen Blick ein. «Sie waren doch alle bewaffnet, oder?»
«Ja», meinte Werner mit einem sonderbaren Lächeln. «Mich überrascht das auch.»
Erstaunlich war, daß der Vorfall nicht in die Nachrichten kam. Es waren nur wenige ungedämpfte Schüsse abgegeben worden, und im amerikanischen Westen knallt es oft. Eine Anfrage bei der Staatspolizei von New Mexico hatte ergeben, daß die Ermittlungen im Fall Mendez weitergingen; mit einer Festnahme sei jederzeit zu rechnen. Die Hubschrauberaktivität stünde im Zusammenhang mit gemeinsamen Such- und Rettungsübungen von Staatspolizei und Air Force. Keine besonders gute Story, aber damit waren die Reporter erst einmal für ein oder zwei Tage abgewimmelt.
Das Spurensicherungsteam durchkämmte den Wohnwagen und fand nur wenig Interessantes. Ein Polizeifotograf machte die erforderlichen Aufnahmen von den Opfern und übergab den Film einem FBI-Agenten. Die Leichen kamen in Säcke und wurden zum Luftstützpunkt Dover geflogen, wo sich ein Team von forensischen Pathologen bereithielt. Die entwickelten Fotos der toten KGB-Agenten wurden auf elektronischem Weg nach Washington übermittelt. FBI und Staatspolizei begannen zu beraten, wie der Fall des überlebenden KGB-Agenten behandelt werden sollte. Der Mann hatte gegen mindestens ein Dutzend Bundes- und Staatsgesetze verstoßen; das war Arbeit für die Staatsanwaltschaft. Man war sich aber einig, daß die wirkliche Entscheidung in Washington getroffen werden würde. Ein Irrtum: ein Teil der Entscheidung fiel nämlich anderswo.
Es war vier Uhr früh. Ryan spürte eine Hand an der Schulter. Er drehte sich um und sah Candela, der gerade die Nachttischlampe anknipste.
«Was gibt's?» fragte Ryan benommen.
«Das FBI hat's geschafft und Gregory befreit. Er ist unversehrt», sagte Candela und reichte Ryan ein paar Fotos. Ryan blinzelte und wurde

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